Mehr als vier Millionen Gartengewässer gibt es in Deutschland – und wer einmal eines besessen hat, will darauf gar nicht mehr verzichten. „Als wir vor nunmehr fünf Jahren unser neues Zuhause bezogen haben, war uns schnell klar: Wir brauchen eine Wasserfläche“, erzählt Dagmar Weindl aus Friedberg. „Ein Teich schafft einfach eine ganz eigene Atmosphäre und übt zu jeder Jahreszeit einen besonderen Reiz aus.“ Doch selbst wenn nur ein kleiner Teich angelegt werden soll, ist es ratsam, das Projekt gut zu planen, statt einfach loszuschaufeln.
Fehlerhafte Umsetzungen, die sich etwa in ständigem Wasserverlust oder einem ökologischen Ungleichgewicht äußern, ziehen später erheblichen Mehraufwand nach sich. Wer sich unsicher ist, sollte bereits im Vorfeld einen Experten zurate ziehen. Das kompetente Personal im Gartencenter hilft bei allen Fragen weiter. „Wir hatten das Glück, dass es sich inzwischen um unsere dritte Teichanlage handelte“, sagt Dagmar Weindl. „Und aus Erfahrung lernt man schließlich.“
Einen Mini-Teich anlegen: Standort und Tipps
Die Wahl des richtigen Standorts entscheidet maßgeblich über den Pflegeaufwand des Teichs. Damit sich Wasserpflanzen richtig wohlfühlen, braucht die Anlage ausreichend Sonne, im Idealfall zwischen fünf und sechs Stunden am Tag. Gleichzeitig sollte die Wasserfläche gerade während den heißen Mittagsstunden möglichst beschattet sein, da zu warmes Wasser zu übermäßigem Algenwuchs führt und zudem den Tieren im Teich das Leben schwer macht. Uferbepflanzung mit hochwüchsigen Stauden oder kleine Bäume in Teichnähe können hier Abhilfe schaffen.
Auch beim Buddeln ist Sorgfalt gefragt. Der Untergrund muss sorgfältig von scharfkantigem Gestein und kräftigen Wurzeln befreit werden. Als Polster dient eine Sandschicht von fünf bis zehn Zentimetern Dicke, zusätzlichen Schutz bietet ein flächig verlegtes Spezialflies. „Die Teichfolie lässt sich übrigens leichter verlegen, wenn man sie vorher einige Stunden in die Sonne legt“, rät Dagmar Weindl. Vorsichtig wird der Teich nun mit gewaschenem Kies oder einem anderen nährstoffarmen Bodengrund bedeckt. Eine Schicht von fünf bis zehn Zentimetern genügt, um Wasserpflanzen später den nötigen Halt zu geben.
Pflanzen im Mini-Teich: Ideen und Tipps
Wichtig ist es, mehrere verschiedene Pflanzzonen einzuplanen. So finden die verschiedenen Wasserpflanzen ideale Wachstumsbedingungen. Direkt am Ufer etwa liegt die Sumpfzone, die nur mit wenigen Zentimetern Wasser bedeckt ist und vorübergehend sogar trocken fallen kann. Hier fühlen sich etwa Blumenbinsen oder Fieberklee wohl. Die Flachwasserzone hat eine Tiefe von 20 bis 60 Zentimetern und bietet Sumpfschwertlilien und Hechtkraut ein Zuhause. Im Tiefwasser hingegen sind vor allem Seerosen die Beherrscher. Dagmar Weindl ist sich sicher: „Ich möchte unseren Teich nicht mehr missen. Wir denken sogar gerade über eine Erweiterung nach.“
Mini-Teich auch auf dem Balkon oder der Terrasse
In kleinem Maßstab ziert ein Mini-Teich auch hervorragend Terrasse oder Balkon. Als mögliches Gefäß kommen Holzbottiche, Kübel oder Mörteltröge in Frage. Ist der Behälter nicht wasserdicht, empfiehlt sich der Einsatz von Teichfolie oder wasserfester, pflanzenverträglicher Innenlasur. Je nach Größe des Beckens sind Teichpflanzen der Sumpfzone und der Flachwasserzone sowie kleine Schwimmpflanzen geeignet. Sauerstoffbildende Unterwasser-Pflanzen und der Einsatz von Posthornschnecken oder Wasserflöhen beugen starkem Algenbefall vor.
Dagmar Weindl aus Friedberg ist leidenschaftliche Gartenliebhaberin. Gemeinsam mit ihrem Mann Andreas und ihren drei Kindern hat die 43-jährige Journalistin bereits viele Projekte in ihrem grünen Paradies verwirklicht und so eine perfekte Mischung aus Ruheoase und Gesellschaftsbereich geschaffen. Zuletzt hat die Hobbygärtnerin die Mykorrhiza für sich entdeckt. Dabei handelt es sich um spezielle Pilze, die mit dem Feinwurzelsystem einer Pflanze eine Lebensgemeinschaft, eine sogenannte Symbiose, eingehen. Der Pilz fördert dabei die Wasser- und Nährstoffversorgung seines Wirts – und sorgt so für volleres Wachstum und reichere Ernte. „Mit Mykorrhiza versetzte Erde lässt Tomaten oder Gurken besser wachsen und verbessert spürbar den Geschmack.“ Zudem seien die Pflanzen widerstandsfähiger, blühten häufiger und bräuchten weniger Wasser.