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Gartentipp: Einen Gemüsegarten anlegen: Ideen und Tipps

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Einen Gemüsegarten anlegen: Ideen und Tipps

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    Lohnt es sich einen Gemüsegarten selbst anzulegen? Die Antwort sowie einige Ideen und Tipps finden Sie hier.
    Lohnt es sich einen Gemüsegarten selbst anzulegen? Die Antwort sowie einige Ideen und Tipps finden Sie hier. Foto: Leserbild

    „Ich bin eine Exotin.“ Doch was Marlene Bertl aus Friedberg von ihren Nachbarn und vielen anderen Gartenbesitzern unterscheidet, sind keine seltenen Pflanzen aus Fernost. Auf ihrer rund 500 Quadratmeter großen Grünfläche wachsen weder Mammutbäume, noch sind hier wertvolle Sammlerobjekte als Dekoration zu finden. Im Gegenteil: Ihr Herz schlägt für etwas, das noch vor 30 Jahren gang und gäbe war. Ihre Leidenschaft ist das Hausgemachte – aus dem eigenen Gemüsegarten.

    Gemüse aus dem Garten: Lohnt sich der Aufwand?

    Pflegeintensiv sei sie schon, die Frischetheke hinter dem Haus. „Vermutlich liegt’s am Aufwand, dass so was heute kaum jemand mehr macht“, meint die 62-Jährige. „Im Supermarkt gibt es Salate, Gurken & Co. eben viel einfacher.“ Dafür weiß die Hobbygärtnerin genau, welche Schadstoffe ihr Gemüse enthält – gar keine. Pestizide und künstlicher Dünger kommen ihr nämlich nicht in den Garten. Das Ergebnis ist frischer Geschmack, gesunder Genuss und ein gutes Gewissen. Als bekennender Salatfreak sind Tomaten, Gurken, Feldsalat und Rucola Pflicht in Marlene Bertls Beet. Was nicht sofort auf dem Teller landet, wird eingefroren. Und auch die Nachbarn dürfen sich beizeiten über frische Kräuter und saftiges Gemüse freuen. Die Ernte ist stets reichlich. Das liegt auch daran, dass tierische Schmarotzer einen großen Bogen um ihre Pflanzen machen. „Schnecken wagen sich eigentlich nie in mein Revier“, sagt sie. „Im Jahr sind es vielleicht zehn.“ Woran das liegen könnte, weiß sie nicht. Sie habe halt einfach Glück.

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    Foto: Leserbild

    Gemüsegarten anzulegen nimmt viel Zeit in Anspruch

    Mit Glück allein ist es aber natürlich nicht getan. „Für einen Gemüsegarten muss man viel Zeit investieren.“ Zum Beginn der Gartensaison Anfang März wird der Boden gründlich gelockert und geharkt. Die Erde muss feinkrümelig und frei von Unkraut oder Wurzelresten sein. Auch das Einbringen von Kompost ist bei der Vorarbeit durchaus empfehlenswert. Je nach Pflanze müssen bestimmte Abstände eingehalten werden. Dies gilt sowohl bei der Aussaat als auch beim Pflanzen von Setzlingen. Da auch Pflanzen Sauerstoff brauchen, ist regelmäßiges Harken bei bepflanzten Beeten Pflicht.

    Die nötigen Nährstoffe in Marlene Bertls Gemüsebeet liefern organische Dünger. „Von einem Landwirt aus der Umgebung bekomme ich Pferdemist“, sagt sie. Der lockert den schweren Boden auf, versorgt die Pflanzen mit Stickstoff und bindet besonders viel Wasser, was vor dem Austrocknen bewahrt. Darüber hinaus erzeugt dieser Dung beim Verrotten besonders viel Wärme, was der Wurzelbildung zugutekommt. Er ist daher besonders gut für Frühbeete geeignet. Doch Vorsicht: Da frischer Pferdekot viel Ammoniak enthält, ist er gerade für junge und zarte Pflanzen meist zu scharf. Die Äpfel sollten daher besser einige Zeit austrocknen.

    Gemüsegarten: Ideen und Tipps für Anfänger

    Anfängern rät Marlene Bertl übrigens zu Karotten oder Radieschen. „Die sind besonders pflegeleicht und gelingen auch dem absoluten Laien“, sagt sie. Am wichtigsten sei aber, einfach ans Werk zu gehen. Schließlich trage pure Grübelei keine Früchte. Und Rückschläge kämen auch beim besten Profi vor. „Nur wer sich traut, wird am Ende mit leckerem Gemüse belohnt.“

    Garten statt Muckibude – das ist das Motto von Marlene Bertl aus Friedberg. Die regelmäßige Arbeit an den Pflanzen ist für sie der ideale Ausgleich zum Alltag. Der 62-jährigen Erzieherin wurde der grüne Daumen sprichwörtlich in die Wiege gelegt: „Mit 87 Jahren ist meine Mutter noch immer die treibende und zum Teil auch ausführende Kraft im Garten“, sagt sie. Ihr Gartentipp: „Zum Gießen verwende ich ausschließlich Regenwasser.“ Dieses sei weniger kalkhaltig und auch wärmer als Leitungswasser. Beide Eigenschaften kommen den Blumen zugute und sorgen für üppigen Wuchs.

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