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Wulfertshausen: Zum Jubiläum schaut St. Radegundis nach vorn

Wulfertshausen

Zum Jubiläum schaut St. Radegundis nach vorn

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    Das Gebäude-Ensemble des Kirchenbaus St. Radegundis in Wulfertshausen wurde 2019 unter Denkmalschutz gestellt.
    Das Gebäude-Ensemble des Kirchenbaus St. Radegundis in Wulfertshausen wurde 2019 unter Denkmalschutz gestellt. Foto: Heike John

    Zu einem "herrlich kommunikativen Kirchenraum" gratulierte Weihbischof Anton Losinger bei seinem Besuch in Wulfertshausen. Anlass für den Festgottesdienst mit dem Weihbischof als Hauptzelebranten war das 40-jährige Bestehen der Kirche St. Radegundis-Kirche. 

    Der Bau einer neuen Kirche im schnell wachsenden Friedberger Stadtteil war unumgänglich und so wurde St. Radegundis 1980 geweiht und neben der Wallfahrtskirche Maria Schnee zum zweiten Gotteshaus in Wulfertshausen. Nach den Entwürfen des Architekten Josef Wiedemann erbaut, ist die Kirche eine quadratische Raumkomposition, deren Mitte ein im Dreiviertelkreis von den Knie- und Sitzbänken umgebender Altar bildet. Zum Gebäudekomplex gehört neben dem Gotteshaus ein Innenhof mit Brunnen und einem spiralförmig darum herum angelegten Pfarrzentrum mit Kindergarten und Krippe. Das Landesamt für Denkmalpflege stufte das Ensemble für so außergewöhnlich ein, dass es den Kirchenbau 2019 unter Denkmalschutz stellte. 

    Weihischof Anton Losinger im Gespräch mit Pfarrer Walter Schmiedel und der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Sigrid Haberl.
    Weihischof Anton Losinger im Gespräch mit Pfarrer Walter Schmiedel und der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Sigrid Haberl. Foto: Heike John

    Genau genommen wurde 40+++ gefeiert, denn durch die Pandemie musste das Jubiläum verschoben werden. "Wir wollten uns das Feiern aber nicht nehmen lassen und sind nun einfach drei Jahre später dran", erklärte Sigrid Haberl. Bei der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden, die sich in der Pfarreiengemeinschaft Wulfertshausen mit Stätzling, Haberskirch und Derching auch als Pastoralratsvorsitzende engagiert, liefen die Fäden für die Vorbereitung auf die Feierlichkeiten zusammen. Das Logo 40+++fand sich auch auf den vielen Holzlinealen, die als Erinnerung an das Kirchenjubiläum ausgegeben wurden. Der besondere Gag war die mit 40 Zentimetern ungewöhnliche Länge der Lineale, zehn Zentimeter mehr als üblich, 40 Zentimeter für 40 Jahre. 

    Der aufgedruckte Jubiläumsslogan "Es hängt nichts von uns ab – aber es kommt auf uns an" transportierte die wichtigste Botschaft zum Jubiläum der Pfarrei. Darauf nahm auch der Weihbischof in seiner Festpredigt Bezug. Zur Feier zugesagt hatte der bei vielen Anlässen gefragte promovierte Theologe und Ökonom sofort, schließlich stamme er aus dem gleichen "Gai", wie der in Rohrbach aufgewachsene Losinger erklärte. 

    Wie die Kirche geistige Heimat bleibt

    Er betonte, nicht nur der rückwärtsgewandte Blick auf die vergangenen 40 Jahre sei bei diesem Jubiläum wichtig, sondern auch die Zukunft der Kirche für die nächsten vier Jahrzehnte. Die in einer großen Krise befindliche Kirche für junge Leute attraktiv zu machen und sie als bleibende geistige Heimat in einer sich schnell verändernden Gesellschaft zu etablieren, sei eine leuchtende Herausforderung. 

    Beim Jubiläumsgottesdienst beteiligten sich auch Kommunionkinder und Firmgruppenjugendliche und trugen bei einem außergewöhnlichen Gabengang Gegenstände zum Altar, die für sie das gute Miteinander in der Pfarrgemeinde repräsentieren. Die Kaffeetasse, die symbolisch für den wieder ins Leben gerufenen Radegundis-Treff steht, das Bierfässchen, das an gesellige Pfarrfeste erinnert, das Notenblatt stellvertretend für die belebende Kirchenmusik oder eine Kerze, die die wieder aufgenommene Kinderkirche symbolisiert. 

    Kirchenpatronin Radegundis kümmerte sich um Arme und Ausgegrenzte

    Auch ein großer irdener Krug, Attribut der Kirchenpatronin, wurde zum Altar gebracht. Der Überlieferung nach wurde Radegundis um 1290 in Wulfertshausen geboren, diente als Viehmagd in Schloss Wellenburg und kümmerte sich um Arme und Ausgegrenzte. Sie wird als Heilige verehrt und jährlich gibt es Wallfahrten in die Gemeinde Waldberg, wo sie begraben ist. 

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