Die Grafik des Architekturbüros hat Ähnlichkeiten mit einem Computerspiel. Ein Café mit selbstgemachtem Eis neben Aussichtsturm, Familienachterbahn und Reitstall. Auf dem Gelände der alten Western-City sollen sich Familien im Einklang mit Tieren und Natur austoben und erholen. Inhaber Thomas Hofreiter stellte seine Vision und den Bebauungsplan am Dienstag dem Gemeinderat Dasing vor. Die Abstimmung fällt einstimmig aus. Ein Thema beschäftigt die Ratsmitglieder besonders.
Ein Erlebnispark für die ganze Familie, der ganzjährig geöffnet ist, regionale Küche anbietet, Kuchen mit selbst geernteten Beeren, im Einklang mit Tier und Natur. Klingt wie ein Märchen, soll aber bald Wirklichkeit werden. Thomas Hofreiter gab den Ratsmitgliedern Einblick in sein Konzept und beschrieb einen beispielhaften Tag auf dem Parkgelände mit seiner dreijährigen Tochter. "Wenn wir ankommen, duftet es schon nach selbstgebackenem Kuchen", begann Hofreiter. Die Familie drehe dann erstmal eine Runde auf der Achterbahn. Nach einem Besuch beim Streichelzoo, versuchen sie ihr Glück beim Strohlabyrinth, bevor sie dann eine Pause am Erlebniscafé einlegen. "Dort essen wir natürlich auch ein selbstgemachtes Beereneis." Danach verbringe er die Zeit mit seiner Frau im Café, während seine Tochter auf dem Spielplatz spiele.
Rai-Reiten bleibt Teil des Gesamtkonzepts des Erlebnisparks in Dasing
Ein entspanntes und vergnügliches Erlebnis für sowohl Kinder als auch Eltern sei das Ziel des Parks. "Der Vorteil ist, dass alle Attraktionen in einem geschützten und einsehbaren Gelände liegen", erklärte der Hollenbacher sein Vorhaben. Die direkte Anbindung an die B300 und die Autobahn seien ebenfalls von Vorteil. Das Gelände wird noch um ein Nachbargrundstück erweitert, sodass genug Platz für einen großen Parkplatz bleibt. Auch Ferienwohnungen sollen auf das Gelände kommen.
Von der alten Western-City steht nur noch das alte Wohnhaus, aber auch das soll in den nächsten Monaten dem Erdboden gleich gemacht werden. Bestehen bleibt allerdings der Reitstall und das Rai-Reiten. Volker Waschk, Geschäftsführer des Reiterhofs, war ebenfalls bei der Gemeinderatssitzung anwesend und zeigte sich von Hofreiters Plänen begeistert: "Wir freuen uns, dass das Rai-Reiten Teil des Gesamtkonzepts wird. Wir arbeiten eng zusammen."
Im Herbst dieses Jahres wolle er mit der Bebauung beginnen, erklärte Hofreiter. Insgesamt plane er nur ein Jahr Bauzeit. Der Erlebnispark könnte also, wenn alles glattläuft, bereits Ende 2025 stehen. Der Erlebnishof in Dasing soll auch ein Beeren-Café mit vor Ort geernteten Früchten und regionaler Küche beinhalten. Für den Hollenbacher Familienbetrieb Hofreiter, mittlerweile in der dritten Generation, ist das Freizeitgeschäft kein neues Arbeitsfeld. Das Unternehmen bewirtet bereits drei Beeren-Cafés um München, eines mit angrenzendem Abenteuerspielplatz und Maislabyrinth. Zusätzlich bieten die Hofreiters sechs Felder mit Obst und Gemüse zum Selbsternten an.
Nach Bränden in der Western-City: Brandschutz Thema im Gemeinderat
Der Gemeinderat reagierte auf das vorgestellte Konzept mit Begeisterung und stimmte einstimmig für den Bebauungsplan. Alle Wortmeldungen sprachen Hofreiter und dem Landschaftsarchitekturbüro Brugger großes Lob für den ersten Plan zu. "Etwas Besseres hätte nicht passieren können", sagte Johannes Ankner von den Freien Wählern. Eine Anmerkung hatte er im Hinblick auf die Western-City-Vergangenheit: "Sie sollten allerdings auf den Brandschutz aufpassen." Der Scherz sorgte für einen großen Lacher im Saal. In der Historie des Wild-West-Geländes hatte es im Abstand von wenigen Jahren mehrere Brände gegeben. Das Brandthema fällt mehrfach in der Frage- und Diskussionsrunde zu dem Vorschlag. Die Nachfragen machen klar: Die Ratsmitglieder werden das zukünftige Brandschutzkonzept nach der vom Feuer gezeichneten Vergangenheit genau unter die Lupe zu nehmen.
Nach vielen Rückschlägen in den vergangenen zehn Jahren klingt die Vision von Thomas Hofreiter vielversprechend. Das Gelände hat eine Vergangenheit mit Höhen und Tiefen hinter sich. Die Western-City war bei Besuchern jeden Alters beliebt und zog Wild-West-Fans im gesamten süddeutschen Raum an. Neben spektakulären Pferdeshows und typischer Lagerfeuerromantik waren die jährlich stattfindenden Karl-May-Festspiele die Hauptattraktion.