Die Debatte um eine Katzenkastrationspflicht wird schon seit Jahren geführt. Im Zuge der Novellierung des deutschen Tierschutzgesetzes, die aktuell im Bundestag diskutiert wird, hofften viele Tierschützer im Landkreis Aichach-Friedberg auf eine Reform, doch statt Hilfe für die Katzen wurde neben viel heißer Luft nur wenig beschlossen. Ob der Gesetzgeber das Leid der Tiere nicht anerkennt oder den Tieren schlichtweg eine Lobby fehlt, scheint daher eine berechtigte Frage zu sein.
Schätzungsweise zwei Millionen Straßenkatzen gibt es in Deutschland. Ihr Leben endet oft schon qualvoll, bevor es richtig beginnt: Unterernährung, Parasiten und schwere Krankheiten gehören zum Alltag der Tiere, die ohne menschliche Fürsorge nicht überlebensfähig sind und häufig nicht älter als sechs Monate werden. Längst hat sich die Lage zugespitzt – Straßenkatzen zählen schon jetzt zu einem der größten Tierschutzprobleme des Landes. Warum wird die bundes- beziehungsweise landesweit einheitliche Pflicht also nicht beschlossen und warum werden Tierschutzvereine weiter alleine gelassen, wie es auch Organisationen im Landkreis kritisieren? Ist das Problem noch zu weit weg vom Auge des Bürgers?
Gesetzgeber verpasst Chance der Tierschutzgesetz-Novellierung bei Katzen
Gute Beispiele im EU-Ausland gibt es bereits. In Österreich herrscht seit 2005 eine landesweite Kastrationspflicht für Katzen, 2018 schloss sich Belgien an. Tierschützer im Landkreis Aichach-Friedberg sind sich einig: Deutschland muss nachziehen, denn die Tierheime und Versorgungsstellen sind schon jetzt massiv überfüllt. Wird nicht schnellstmöglich gehandelt, explodieren die Zahlen weiter. Die mühselige und aufwendige Datierung einzelner Gebiete, um dort eine Pflicht zu erlassen, ist unnötig kompliziert und ist hinsichtlich des weit verbreiteten Problems nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Politik ist zum Handeln verpflichtet!
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden