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Streetworker in Friedberg: Das ist Maximilian Hengge

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Kontakte sind alles: Diese Themen will Friedbergs neuer Streetworker angehen

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    Maximilian Hengge ist seit April 2024 Streetworker in Friedberg.
    Maximilian Hengge ist seit April 2024 Streetworker in Friedberg. Foto: Christian Gall

    Es dauert nicht lange, bis man merkt, dass Maximilian Hengge gerne redet. Das sieht er als eine seiner wichtigsten Fähigkeiten – er ist kontaktfreudig und kommunikativ. Und das kommt seiner Arbeit als Friedbergs neuer Streetworker absolut entgegen. Doch auch zuhören kann er. Und das ist ebenso entscheidend für seine Aufgabe. Denn er ist ein wichtiger Ansprechpartner für junge Menschen in der Stadt – und die treiben einige Probleme besonders um.

    Seit April ist Hengge als Streetworker bei der Stadt Friedberg tätig. Der 27-Jährige wohnt in Augsburg und arbeitete sieben Jahre lang in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Josefinums. Die Arbeit mit jungen Menschen ist er also gewohnt – auch durch seine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger.

    Neuer Streetworker in Friedberg: Das will Maximilian Hengge erreichen

    Nach Friedberg verschlug ihn der Wunsch nach Veränderung: „Ich wollte nach sieben Jahren gerne wieder etwas anderes machen“, sagt er. Im April startete er zunächst im Jugendzentrum, wo ihn Alina Loos von der Stadtjugendpflege in die Abläufe einführte. Doch wie Hengge sagt, war es ihm wichtig, auch die jungen Menschen außerhalb des Jugendzentrums zu erreichen: „Ich habe mich früh bei den offenen Sportangeboten eingeschaltet. Das war ein guter Anknüpfungspunkt, um Beziehungen zu schließen.“

    Das Jugendzentrum ist ein wichtiger Anlaufpunkt für junge Menschen.
    Das Jugendzentrum ist ein wichtiger Anlaufpunkt für junge Menschen. Foto: Christian Gall

    Denn Beziehungen zu jungen Menschen sind ein zentraler Aspekt seiner Arbeit. „Den Jugendlichen soll klar sein, dass ich als Gesprächspartner für sie da bin.“ Die Themen sind dabei vielfältig - seien es Probleme unter Freunden, in der Schule oder Fragen zum Einstieg in Praktika oder Job. Doch den Schwerpunkt seiner Arbeit sieht Hengge in der Prävention. Seien es Felder wie Gewalt, Sex oder Drogen - der Streetworker betreibt Aufklärungsarbeit und gibt den Jugendlichen wichtige Informationen an die Hand. Ein Beispiel: wenn es um Dinge wie Streit oder Beleidigungen geht, dann versucht Hengge, den jungen Menschen andere Handlungswege aufzuzeigen – etwa Streitigkeiten im Gespräch zu klären oder eine dritte Person als Vermittler hinzuzuziehen.

    Thema Cannabis beschäftigt die Jugendlichen in Friedberg

    Doch welche Themen sind es, die Friedberger Jugendliche besonders umtreiben? Wie der Streetworker sagt, war nach seinem Antritt in Friedberg das Thema Cannabis durch die damalige Teillegalisierung sehr präsent. „Die Leute waren unsicher und kannten die Regeln nicht. Und mit ihren Fragen haben sie sich an mich gewandt.“ Hengge betreibt in diesem Zusammenhang auch gesundheitliche Aufklärung. „Gerade bei jungen Menschen kann der Konsum zu kognitiven Einschränkungen führen, darauf weise ich sie hin“, sagt er. Auch über Alkohol klärt er auf, etwa zuletzt bei den Schulabschlussfeiern am Friedberger See.

    Auch das Thema Gewalt spielt in der Arbeit des Streetworkers immer wieder eine Rolle. Ihm wurde etwa zugetragen, dass sich Jugendliche teils mit dem konkreten Ziel verabreden, um sich miteinander zu prügeln. Immer wieder werden von diesen Schlägereien Videos gemacht und dann weiterverbreitet. Auch hier versucht Hengge, auf Gefahren und Folgen hinzuweisen.

    Doch wie kommt es zu derartigen Vorfällen? Dem Streetworker zufolge steckt dahinter oft eine einfache Motivation: Langeweile. „Viele Jugendliche nennen das als Grund für ihre negativen Angewohnheiten“, sagt er. Dieser Langeweile möchte er durch Angebote entgegenwirken. Neben den regelmäßigen Veranstaltungen im Friedberger Jugendzentrum bringt er eigene Formate an den Start, etwa Sportangebote oder Mädelsabende. „Mir geht es darum, auch junge Menschen zu erreichen, die sich nicht im Kreis des Jugendzentrums bewegen“, sagt er.

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