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Steindorf: Gesundhaus i-Tüpferl will verschiedene Angebote in Steindorf bieten

Steindorf

Gesundhaus i-Tüpferl will verschiedene Angebote in Steindorf bieten

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    Auf rund 800 Quadratmetern Innenfläche und 1200 Quadratmetern Freifläche will Christine Bergmair ab Sommer mit Projektpartnern ihre Gesundheits- und Medizin-Leistungen in acht Praxisräumen anbieten.
    Auf rund 800 Quadratmetern Innenfläche und 1200 Quadratmetern Freifläche will Christine Bergmair ab Sommer mit Projektpartnern ihre Gesundheits- und Medizin-Leistungen in acht Praxisräumen anbieten. Foto: Michael Eichhammer

    Das Bauprojekt i-Tüpferl am nördlichen Ortsrand von Steindorf ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes. Zum einen liegt man mit der geplanten Eröffnung im Juli im Zeitplan, was selten genug bei Bauvorhaben der Fall ist. Zum anderen handelt es sich um einen nachhaltigen Holzneubau mit geringen Energiekosten. Das Haus wird von einer naheliegenden Hackschnitzelanlage mit Fernwärme versorgt. Die größte Besonderheit ist aber das Nutzungskonzept: Das Gesundhaus zwischen Augsburg und München wurde vor drei Jahren konzipiert und soll einen "Aufbruch zur Individualmedizin" darstellen. 

    Auf rund 800 Quadratmetern Innenfläche und 1200 Quadratmetern Freifläche werden ab Sommer Projektpartner ihre Gesundheits- und Medizin-Leistungen in acht Praxisräumen anbieten. In interdisziplinärer Zusammenarbeit soll der Patient im Mittelpunkt stehen und die Frage: Was kann dem Menschen in seiner jeweiligen Lebenssituation helfen?

    Verschiedenste Gesundheitsangebote will das i-Tüpferl in Steindorf bieten

    Die Idee zu dem modernen und barrierefreien Praxishauskonzept hatte die Osteopathin und Heilpraktikerin Christine Bergmair, die selbst im i-Tüpferl tätig sein wird. Dazu kommen Partner aus Medizin, Gesundheits- und Sozialberufen, die ein vielseitiges Angebot offerieren – von Akupunktur und TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) über Klangschalentherapie und Musikgeragogik bis zu Demenzarbeit, Psychotherapie, Kinderpädagogik und Tanztherapie. Manche Angebote werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, andere nur von privaten. 

    Das Auge heilt hier mit: Große, lichtdurchflutete Fenster und der Blick auf die umgebende Natur sind Balsam für die Seele. Im Norden blickt man auf eine Kirschplantage, im Osten ist das Schloss Hofhegnenberg zu sehen. Im Westen hat man freie Sicht in die Natur – inklusive des malerischen Sonnenuntergangs, wie Christine Bergmair erzählt.

    Die 30-jährige Christine Bergmair hat Wirtschaftswissenschaften in Friedrichshafen am Bodensee und Osteopathie in München studiert und verwirklicht ihre Vision vom i-Tüpferl eigenfinanziert und  ohne großen Fremdinvestor.
    Die 30-jährige Christine Bergmair hat Wirtschaftswissenschaften in Friedrichshafen am Bodensee und Osteopathie in München studiert und verwirklicht ihre Vision vom i-Tüpferl eigenfinanziert und ohne großen Fremdinvestor. Foto: Michael Eichhammer

    Auch der Outdoor-Bereich ist ein wichtiger Bestandteil der Kursangebote. Zu den geplanten Aktivitäten gehören Yoga, therapeutisches Bogenschießen und diverse Gesundheitskurse. Auch die Therapeuten und Projektpartner, die im i-Tüpferl fest eingemietet sind, können die Freiflächen für ihre Angebote nutzen.

    Mieter des i-Tüpferl können sich Flächen wie etwa Warteräume teilen

    Durch unterschiedliche Sharing-Flächen sollen Synergien geschaffen werden. Gemeinsame Warteräume sind Teil dieser Idee. Zudem ist angedacht, dass sich alle Projektpartner regelmäßig im Netzwerk vor Ort treffen und sich über die kollektive Weiterentwicklung austauschen. 

    Im oberen Stockwerk befindet sich ein großer Seminarraum, der auch extern für Veranstaltungen buchbar ist. Neben den Kursen und Therapien für Patienten sollen Informationsangebote wie Seminare die zweite Säule des Konzepts sein. Die dritte Säule sind Weiterbildungen für Fachpersonal und medizinische Kongresse. 

    Christine Bergmairs Vision ist eigenfinanziert und wird "ohne großen Investor dahinter" realisiert. "Mit eigenem Mut in meinen jungen Jahren", sagt die Unternehmerin stolz. Die 30-Jährige hat Wirtschaftswissenschaften in Friedrichshafen am Bodensee und Osteopathie in München studiert. Schon immer medizinisch interessiert, absolvierte sie die Rettungssanitäterausbildung, sammelte Erfahrungen im Krankenhausmanagement und im Gesundheitsministerium Bayern.

    Der Bau des Gesundhaus i-Tüpferl in Steindorf ist schon weit voran geschritten.
    Der Bau des Gesundhaus i-Tüpferl in Steindorf ist schon weit voran geschritten. Foto: Michael Eichhammer

    "Mit dem aktuellen Gesundheitssystem ist eine Entwicklung schwer möglich", kritisiert sie. Der Mensch als Individuum würde zu wenig mit seiner spezifischen Krankheitsgeschichte gesehen. Das will sie mit ihrem Gesundhaus in Steindorf ändern. "Die unterschiedlichen Heilkunden mit ihren unterschiedlichen Blickwinkeln zusammenbringen, um den Menschen als Ganzes zu betrachten, und eine ganzheitliche Begleitung anbieten", formuliert Christine Bergmair ihre Vision.

    Im Steindorfer Gesundhaus fehlt nur noch ein Allgemeinarzt

    "Was mit dem i-Tüpferl entsteht, gibt es hier in der Umgebung noch nicht", sagt sie. "Das ist eine neue Art, Gesundheit zu denken, und wurde bereits als Leuchtturm-Projekt im Bereich Medizin im ambulanten Bereich bezeichnet", berichtet die 30-Jährige. Sie verspricht eine "neue Patientenerfahrung". Die Unterstützung durch die Gemeinde sei groß, weil es kein vergleichbares Angebot in der Region gibt, weiß Christine Bergmair. 

    Gefördert wird das Projekt vom Wittelsbacher Land Verein und dem europäischen Förderprogramm Leader für innovative Aktionen im ländlichen Raum. Man wolle mit dem i-Tüpferl einen Mehrwert für die Bevölkerung schaffen, um auch langfristig die medizinische Versorgung sicherzustellen, erklärt Bergmair. 

    Das Interesse der Mieter an den acht Praxisräumen war schon früh groß. Aktuell fehlt allerdings noch ein Partner für die Arztpraxis im Haus. Es gibt dafür die freie Niederlassungsmöglichkeit durch die kassenärztliche Vereinigung für die Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendmedizin und Kinder- und Jugendpsychiatrie. "Es ist alles vorbereitet, wir haben all diese Möglichkeiten und der Bedarf in der Region ist gegeben", so Bergmairs Einladung an engagierte Ärzte.

    Termin Am Sonntag, 13. August, ist ein Tag der offenen Tür geplant. Von 10 bis 18 Uhr stellen sich die Therapeuten vor und die Räumlichkeiten können besichtigt werden.

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