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Stätzling: Ein Leben für den Fußball: So tickt Stätzlings Sportchef Manfred Endraß

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Ein Leben für den Fußball: So tickt Stätzlings Sportchef Manfred Endraß

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    Stätzlings Abteilungsleiter Manfred Endraß ist seit 20 Jahren der Fußballchef. Der 63-Jährige denkt aber schon ans Aufhören.
    Stätzlings Abteilungsleiter Manfred Endraß ist seit 20 Jahren der Fußballchef. Der 63-Jährige denkt aber schon ans Aufhören. Foto: Reinhold Rummel

    Wenn jemand für den Fußball brennt, dann ist das wohl Manfred Endraß. In der Jugend spielte er selbst als "Manni der Libero" - wie ihn alle nannten - für den FC Hochzoll und den FC Augsburg. Jugendmannschaften trainierte er selbst lange. Dann, vor circa 20 Jahren, wurde er durch einen Zufall Abteilungsleiter beim FC Stätzling. "Mein Sohn hat dort in der D-Jugend gespielt und dann wurde ich gefragt, ob ich denn nicht Abteilungsleiter werden will", so Endraß. 

    Ihm mache die Vereinsarbeit immer noch viel Freude. Besonders das Gesellige schätze er sehr. Bei aller Freude meint Endraß aber auch: "Das ist ein Full-Time-Job". Er stehe fast jeden Tag auf dem Platz oder erledige sonstige Aufgaben. Zum Beispiel: Trikotwaschen. "Das ist einfach mein Steckenpferd, da muss alles passen." Und wenn mal etwas kaputt ist, wie ein Loch in den Stutzen, dann flickt seine Frau das eben. "Ich schaff' den ehrenamtlichen Job nur, weil ich viel Unterstützung von meiner Familie bekomme", so Endraß. 

    Ehrenamt beim FC Stätzling: Bürokratie bereitet Endraß Sorgen

    Dem gebürtigen Hochzoller bereiten vor allem die vielen Regeln und Zulassungsunterlagen vom Verband Sorgen. Endraß: "Ein kleiner Verein wie der FC Stätzling kann die ganzen Auflagen kaum stemmen. Früher war das nicht so schlimm." Tatkräftige Unterstützung erhalte er von seinem Sportlichen Leiter Tobias Huber. "Der Tobi übernimmt viele Aufgaben im sportlichen Bereich und wir stimmen uns gleichberechtigt über Entscheidungen ab. Besonders stolz sind wir auf unsere gute Jugendarbeit", so der 63-Jährige. Allerdings würde der FC Stätzling teilweise nur kurz von seinen jungen Talenten profitieren, da umliegende Vereine diese abwerben. Endraß: "Das ist natürlich Teil des Fußballs, aber es ist trotzdem ärgerlich."

    Was er aber gar nicht verstehen könne ist der Umstand, dass manche Eltern zu verbissen sind, wenn es um ihre jungen Schützlinge geht. "Ehrgeiz gehört im Fußball dazu. Teilweise übertreiben es aber die Eltern einfach. Das ist keine gute Entwicklung, wenn die Kinder in allem die Besten sein müssen. In der Schule sollen sie nur beste Noten schreiben und in der Freizeit Fußballprofi werden", so Endraß. Fußball sei nur ein Sport, manchmal verliert man und manchmal gewinnt man. Endraß sowie einige Stätzlinger Trainer hätten bereits "böse" Briefe von Eltern erhalten, wenn der Schützling nicht in der Startelf stand. 

    Endraß will bald aufhören beim FC Stätzling

    Ob er schon mal ans Aufhören gedacht hat? "Ja, aber es gibt einfach keinen Nachfolger", sagt Endraß und fügt hinzu: "keine Sorge, ein bisschen mache ich noch - zwei Jahre oder so." Allgemein ehrenamtliche Personen zu finden für die vielen Aufgaben, die im Verein anstehen, werde immer schwieriger. Eine Entwicklung, die bei vielen Vereinen im Landkreis zu beobachten ist. Gewisse Arbeitsdienste - wie z. B. die des Platzwarts, müsse man eben bezahlen, meint Endraß. 

    Die Routine helfe ihm bei der Arbeit als Abteilungsleiter. Ein weiteres Problem ist aber auch, wie Endraß schildert, die Überalterung im Verein: "Die Jungen haben leider eine andere Einstellung und einen anderen Bezug zum Verein - so ist das eben." Dabei will er nicht wertend klingen, wie er betont, der Vereinssport leide aber darunter. 

    Für Endraß gibt es nur einen Verein in der Bundesliga

    Endraß ist selbst bekennender Fan des FC Bayern München. Früher sei er noch oft zu Bundesligaspielen gefahren. Die viele Vereinsarbeit habe das dann aber nicht mehr möglich gemacht. Trotzdem liebe er seine Vereine beide gleich und beide Vereine will er nicht missen. "Für mich gibt es nur den FC Stätzling und den FC Bayern", sagt der Fußballliebhaber. 

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