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Tolle Spiele – mäßige Stimmung

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Tolle Spiele – mäßige Stimmung

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    Die Jubiläumsausgabe des Sparkassen-Cups der Sportfreunde Friedberg konnte sich mehr als sehen lassen. Die rund 200 Zuschauer in der Friedberger Stadthalle erlebten tollen Hallenfußball – doch trotz so mancher technischer Kabinettstückchen wollte der Funke nicht so recht überspringen. Mit dem VfR Foret – dem ehemaligen bayerischen Futsalmeister – gab es dann auch den erwarteten Sieger. Der Kreisligist setzte sich in einem furiosen Finale gegen den FC Lauingen mit 6:2 durch. Im Spiel um Platz drei stand die Überraschungsmannschaft des Turniers: der BC Rinnenthal. Der Kreisklassist hatte in seiner Gruppe sowohl die beiden Bezirksligisten Kissing und Aystetten hinter sich gelassen. Im „kleinen Finale“ aber war man beim 1:3 gegen Türkspor Augsburg ohne Chance. Die beiden Friedberger Teams Sportfreunde und TSV scheiterten schon in der Vorrunde.

    In einem waren sich fast alle Trainer und Offiziellen einig – es war ein gutklassiges Turnier, eines, in dem die Techniker ihr Vorteile ausspielen konnten und sich letzten Endes auch das technisch beste Team durchsetzte. Jedoch bemängelten auch alle Coaches nahezu das Gleiche – die Stimmung in der Halle reichte sicher nicht an die überbordende Begeisterung heran, die vor einigen Jahrzehnten noch unter dem Hallendach entfacht werden konnte. An den Akteuren lag es sicher nicht, vielleicht eher daran, dass sich bei manchen noch Regelunsicherheiten zeigen. Im Finale jedenfalls wurden alle entschädigt, denn da brannte der VfR Foret ein wahres Feuerwerk ab, das auch die Zuschauer auf den Rängen mitriss.

    In der Gruppe A gab es gleich im ersten Spiel den ersten Paukenschlag – der FC Lauingen entzauberte Türkspor Augsburg mit 6:2. Und im Friedberger Duell zwischen den Sportfreunden und dem TSV durften sich die im Freien so gebeutelten TSV-Fußballer über ein Erfolgserlebnis freuen. Mit 7:2 gewannen sie das Derby. Doch es blieb der einzige TSV-Sieg, denn gegen Türkspor (1:8) und Lauingen (2:3) setzte es Niederlagen. Gegen Lauingen vergab Bujar Bytyqi kurz vor Schluss einen Strafstoß. „Das erste Spiel war okay, dann haben wir die Ordnung verloren, und wenn wir hinten liegen, dann tun wir uns halt immer schwer“, so TSV-Trainer Willi Gutia, der mit den Seinen nicht ganz zufrieden war. Auch sein Pendant Damir Mackovic war nach dem 0:4 gegen Lauingen und dem 2:4 gegen Türkspor unzufrieden. „Wir haben enttäuschend abgeschnitten, aber ich denke, dass sich die besten Mannschaften verdient durchgesetzt haben.“ Gruppensieger wurde der FC Lauingen, der alle seine Spiele gewann.

    Etwas weniger Tore fielen in der Gruppe B, allerdings gab es da die größeren Überraschungen. So tat sich der erklärte Turnierfavorit Foret beim 1:0 gegen Kissing ziemlich schwer, dann aber kamen die Futsal-Spezialisten ins Rollen. 6:1 hieß es gegen den BC Rinnenthal und mit 3:1 schlug der VfR auch das hoch gehandelte Team von Cosmos Aystetten, das aber als Tabellenvierter ausschied. Cosmos-Trainer Pavlos Mavros nahm’s gelassen: „Hauptsache, es hat sich keiner verletzt – und ich kann mich mit diesem Futsal nicht anfreunden.“ Mit dieser Meinung stand er aber fast allein auf weiter Flur – fast alle seine Kollegen betonten, dass hier ein technisch besserer und schnellerer Fußball als mit Band gespielt wurde.

    Packend wurde der Kampf um Platz zwei hinter Foret. Da der BCR gleich im ersten Spiel gegen Aystetten mit einem 3:1–Sieg überrascht hatte, im letzten Spiel Kissing mit 1:2 unterlag und der KSC mit 4:5 gegen Aystetten verlor, waren die drei Teams punktgleich und in der internen Tabelle hatte der BCR dann die Nase vorn. „Ich denke, wir sind nicht unverdient ins Halbfinale gekommen“, so Felix Fuhrmann, der mit Alex Erhard den BCR betreute. Thomas Ladwig, der Sören Dreßler beim KSC auf der Bank vertrat, trauerte den vielen vergebenen Chancen gegen den BCR nach: „Uns hat ein Tor gefehlt, aber wir waren diesmal ja fast die Weltmeister im Chancenvergeben.“

    Im Halbfinale aber war dann Schluss für den Kreisklassen-Spitzenreiter, man verlor 1:2 gegen Lauingen, während Foret Türkspor mit 4:0 entzauberte. Im Spiel um Platz drei brachte Schicker den BCR zwar mit 1:0 in Front, letztlich war Rinnenthal aber beim 1:3 gegen Türkspor ohne Chance.

    Das Finale war dann ein echter Höhepunkt eines Turniers, das durchaus mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Der VfR Foret zauberte vor allem in der zweiten Halbzeit und machte aus einem 2:2 zur Pause einen klaren und sicheren 6:2-Sieg. „Die haben echt klasse gespielt“, freute sich auch der Vorsitzende der Sportfreunde Friedberg, Fritz Sedl. Und da herrschte dann endlich auch die Stimmung, die sich die Akteure schon früher verdient hätten. Mit Foret holte sich also die technisch versierteste Mannschaft den Cup, zudem stellte der VfR mit Ayhan Kara-Idris auch den besten Spieler des Turniers. Bester Torschütze war Maximilian Drechsler von Cosmos Aystetten, der sechsmal traf. Zum besten Torhüter des Turniers wurde Tobias Fuchsluger vom FC Lauingen gewählt.

    Die Unparteiischen Tobias Beyrle (TSV Friedberg), Manfred Keil (Achsheim), Senol Kanat (SV Wulfertshausen) und Dominik Stolz (MSV München) leiteten die durchweg fairen Partien ohne Probleme.

    Sportfreunde-Abteilungsleiter Stefan Weindl war nach dem Turnier zufrieden: „Es waren meines Erachtens genügend Zuschauer da, die gute und torreiche Spiele sahen und in jedem Fall guten und fairen Sport erlebten.“

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