Am Ende war selbst der sonst bedächtige Kissinger Trainer Sören Dreßler kaum mehr zu halten. Kein Wunder, schließlich zitterte und wankte sein KSC in der von Schiedsrichter Michael Ost verordneten, fünfminütigen Nachspielzeit gewaltig. Als nach sechseinhalb Minuten Dreingabe der Kissinger 2:1-Sieg feststand, war Dreßler nahezu ebenso aufgeregt, wie zufrieden.
„So eine lange Nachspielzeit in so einem Spiel, das ist schon mehr als ungewöhnlich“, schimpfte der Ex-Profi. Doch Kissing überstand die Drangphase des Landesligisten letztlich unbeschadet, wenngleich in den Schlussminuten auch mit ein wenig Glück. So scheiterte Roland Ostheimer mit einem Freistoß aus 20 Metern am Pfosten (86.), ein Kopfball von Manuel Welte ging knapp vorbei (90.+1), dann rettete KSC-Keeper Robin Scheurer nach einer Ecker (90.+3) und in der fünften Minuten der Nachspielzeit zielte der eingewechselte Steffen Wachter vorbei.
Doch es war keineswegs so, als hätten die Duracher vor 413 zahlenden Zuschauern den Ton angegeben – im Gegenteil. „Ich denke, der Sieg war verdient, wir haben einen enormen Aufwand betrieben und dann ist es logisch, dass man am Ende ein bisschen unter Druck gerät“, so Dreßler. Der Kissinger SC war die bessere Mannschaft, spielte den feineren, technisch ansehnlicheren Fußball – nur hundertprozentige Chancen waren eben Mangelware. Meist wurde es gefährlich, wenn der KSC über rechts kam, die gefährlichen Flanken von Friedrich und Pöhlmann fanden aber keine Abnehmer. Die biederen Allgäuer standen meist zu weit weg von ihren Gegenspielern – und gingen dann wie aus heiterem Himmel nach 26 Minuten in Führung. Schedel hatte sich gegen drei Kissinger durchgesetzt und seine Vorlage drückte Ost-heimer zum 0:1 ins Netz. Kissing zeigte kurz Wirkung, aber
Kissing Scheurer, Springer (25. Oswald, 72. Berglmeir), Gashi, Rajc (88. Wrba), Cena, Friedrich, Lang, Gottwald, Pöhlmann, Kergel, Genitheim – Tore 0:1 Ost-heimer (26.), 1:1 Gottwald (44.), 2:1 Kergel – Zuschauer 450 – Schiedsrichter Michael Ost (Zusamaltheim)