Derbys umweht seit jeher ein besonderes Flair, eine besondere Rivalität, eine besondere Brisanz. In der Landesliga Südwest stehen an diesem Spieltag gleich zwei dieser brisanten Duelle auf dem Spielplan – und in beiden Spielen dürfte einiges an Zunder stecken. So empfängt der Kissinger SC am Sonntag ab 15 Uhr den Aufsteiger FC Stätzling – und der kommt mit dem ehemaligen KSC-Trainer Alex Bartl angereist. Und am Sonntag ab 17 Uhr sinniert man im Norden des Landkreises beim TSV Aindling auf Revanche gegen den SV Mering, hat man dort doch unlängst im Pokal eine ziemliche Abfuhr kassiert.
Kissinger SC – FC Stätzling Die beiden Trainer sind sich in vielen Dingen einig. Etwa darin, dass es für beide Seiten ein eminent wichtiges Spiel ist, oder dass es ein sehr heißer Tanz werden dürfte – und das nicht nur wegen der vorhergesagten hochsommerlichen Temperaturen. Kissings Trainer Vladimir Manislavic sieht die beiden Mannschaten auf Augenhöhe, Kleinigkeiten würden über den Ausgang entscheiden. „Stätzling hat vier Spiele nacheinander verloren, die wollen diese Serie unbedingt beenden und sind immer für ein Tor gut“, weiß Manislavic, der aber einen Stätzlinger Triumph in jedem Fall verhindern will. „Wir haben gut trainiert und wir haben fast alle Mann an Bord“, so der KSC-Trainer. Der muss aber dennoch mit zwei schwerwiegenden Ausfällen klar kommen: Torjäger Jonas Gottwald ist noch im Urlaub, Alex Kergel nach seiner Roten Karte vom Vorsonntag gesperrt. Für ihn wird wohl Lukas Genitheim auf die linke Seite in der Viererkette wechseln. Die Tatsache, dass mit Alex Bartl einer der letztjährigen Trainer kommt, könnte sich für Manislavic sogar positiv auf sein Team auswirken. „Da sind einige von meinen Jungs dabei, die unter Bartl nicht so zum Einsatz kamen und dem zeigen wollen, was sie draufhaben“, sagte Kissings Trainer.
Bartl selbst geht optimistisch an diese Aufgabe heran. „Wir haben uns in den letzten Spielen immer wieder mal doof angestellt – und diese Fehler müssen wir abstellen. Wir sind guten Mutes und fahren dorthin, um zu gewinnen“, sagte der 38-Jährige. Bartl muss noch auf Daniel Hadwiger (Urlaub) sowie die verletzten Max Heiß und Tobias Wehren verzichten, dafür steht Felipe Lameira wieder zur Verfügung. Nicht mehr im FCS-Kader steht Vedat Salihovic, der sich überraschend kurzfristig in Richtung Türkspor verabschiedete. „Das kam unerwartet – und bei mir hat er sich auch nicht abgemeldet“, so Bartl. Spielbeginn ist am Sonntag um 15 Uhr.
TSVAindling – SV Mering Erst ab 17 Uhr am Sonntag läuft dieses ewig junge und brisante Duell, in dem vor allem der TSV Aindling sich einiges vorgenommen hat. Kein Wunder, schließlich kassierte das Team von Trainer Roland Bahl vor gut viereinhalb Wochen in Mering im Pokal eine 1:4-Klatsche. Doch auch Mering wird sicher bestens motiviert in dieses Spiel gehen, schließlich ist die Debatte um Trainer Sascha Mölders ausgestanden und es ist geklärt, dass der Profi weiterhin als Trainer des Landesligisten fungieren darf. (Siehe auch nebenstehenden Artikel).
Der MSV fährt mit breiter Brust in den Norden des Landkreises, schließlich hat man im Pokal gegen den Regionalligisten Memmingen ein tolles Spiel gezeigt und nur knapp und unglücklich mit 1:2 verloren. Beim MSV hofft auch Co-Trainer Andreas Holzmann darauf, dass das Team diese Leistung auch am Sonntag an den Tag legt. „Wenn wir das schaffen, wird es ein tolles Spiel in dem auch alles für uns drin ist“, ist sich Holzmann sicher. Der glaubt auch, dass die Aindlinger Spielweise dem MSV etwas entgegenkommt. „Gegen Teams, die spielen, tun wir uns leichter als gegen die, die nur auf Konter setzen“, meinte er. Der MSV vertraut dem Kader aus dem Pokalspiel, bei Aindling fehlen Huber (acht Spiele Sperre) und Modes (Urlaub).
Dieweiteren Spiele Memmingen II – Kaufbeuren (Samstag, 14 Uhr); Schwaben – Oberweikertshofen (Samstag, 15 Uhr); Raisting – Olching (Samstag, 17 Uhr); Ichenhausen – Egg a.d. Günz (Sonntag, 15 Uhr); Ehekirchen – Türkspor (Sonntag, 17 Uhr).