Konstanz ist die größte Stadt am Bodensee und viele Handballteams sind letztlich nur dorthin gefahren, um gegen die äußerst heimstarken Württemberger „baden zu gehen“. Nicht so der TSV Friedberg, der einen Überraschungserfolg landen konnte. Freude auch beim TSV II und den SG-Damen, Niedergeschlagenheit herrschte hingegen beim Kissinger SC.
Mit 27:25 holten sich Friedbergs Drittliga-Handballer zwei Punkte, mit denen im Vorfeld niemand gerechnet hatte – und das, obwohl mit Manuel Vilchez-Moreno eine der großen Stützen fehlte. Die Heimstärke der Konstanzer musste der TSV in der vergangenen Saison leidvoll erfahren: Beim 14:28 war man chancenlos und kassierte die höchste Saisonniederlage. Diesmal sollte es anders kommen. Zwar zog Konstanz gleich auf vier Treffer davon, aber der TSV gab sich nicht auf und blieb dran. Mitte der zweiten Hälfte konnte Friedberg das Spiel ausgleichen und sich wenige Minuten vor Schluss mit drei Toren absetzen. Das reichte schließlich. Trainer Hartmut Mayerhoffer freute sich besonders über die engagierte, kämpferische Leistung seines Teams: „Wir waren körperlich sehr präsent und haben den Kampf angenommen. Wichtig war, dass wir uns von dem frühen Rückstand nicht haben entmutigen lassen.“
Auch die zweite Mannschaft war erfolgreich. Mit dem 34:20 gegen Niederraunau schafften die Friedberger den Anschluss ans Mittelfeld der Landesliga. Ausschlaggebend für den Sieg war eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause. Zwar konnten die Herzogstädter auch vor dem Seitenwechsel überzeugen, aber im zweiten Durchgang dominierten sie ihre Gäste eindeutig. Vor allem die hervorragende Defensivarbeit zermürbte Niederraunau. Trainer Patrick Wolf lobte sein Team nach diesem wichtigen Erfolg: „Das war eine der besten Saisonleistungen von uns."
Für das nächste Erfolgserlebnis sorgten die Damen der SG Kissing/Friedberg. Im Duell der Bayernliga-Aufsteiger setzten sich die Handballerinnen in Friedberg mit 30:25 gegen Garitz/Nüdlingen durch. Trainerin Christina Pawlick änderte nach einigen unglücklichen Niederlagen ein wenig die Taktik – mit Erfolg. Auch gegen Garitz/Nüdlingen konnte die Mannschaft überzeugen. Gestützt auf die großartig haltende Jana Sichert und die sichere Abwehr feierte die SG einen wichtigen Sieg. Pawlick lobte ihr Team: „Gegen einen starken Aufsteiger haben wir mit druckvollem und schnellem Spiel nach vorne überzeugt."
Einzig die Landesliga-Herren des Kissinger SC ließen am vergangenen Spieltag die Köpfe hängen. Kein Wunder, schließlich verlor der KSC in eigener Halle gegen Allach mit 31:32 – und das, obwohl man lange Zeit in Führung lag. Die Niederlage habe viele Gründe, einer sei die „mangelnde Abgeklärtheit“ der jungen Truppe, erklärte Trainer Dieter Braun. Man habe sich in der Schlussminute taktisch unclever verhalten. „Die Niederlage schmerzt, aber ich hoffe, dass die Mannschaft ihre Lehren daraus zieht“, so Braun.