Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Handball-Nachlese: Der Negativtrend hält an

Handball-Nachlese

Der Negativtrend hält an

    • |
    Fast etwas ratlos wirkt Friedbergs Trainer Harald Rosenberger: Sein Team gab beim 25:30 gegen Hochdorf einen Zehn-Tore-Vorsprung aus der Hand und schwebt nun in unmittelbarer Abstiegsgefahr.
    Fast etwas ratlos wirkt Friedbergs Trainer Harald Rosenberger: Sein Team gab beim 25:30 gegen Hochdorf einen Zehn-Tore-Vorsprung aus der Hand und schwebt nun in unmittelbarer Abstiegsgefahr. Foto: Kolbert

    Nein, es war absolut nicht der Spieltag für die Handballmannschaften aus dem Altlandkreis Friedberg. Einzig der TSV Friedberg II und die Friedberger „Dritte“ durften sich freuen – der Rest ging leer aus und hat durch die Bank Abstiegssorgen.

    Sieben Spiele ohne Sieg, sechs Niederlagen in Serie, fünf Heimspiele nicht mehr gewonnen und zuletzt auch dreimal nacheinander in eigener Halle verloren – das ist die jüngste „Horrorbilanz“ des TSV Friedberg in der 3. Liga. Das 25:30 gegen den TV Hochdorf war der negative Höhepunkt in dieser schwarzen Serie, brachten es die Friedberger doch fertig, einen Zehn-Tore-Vorsprung zu verspielen.

    Furiose Startphase

    In den ersten 20 Minuten dominierten die Hausherren trotz eines holprigen Auftakts. Ein 15:5 und ein 17:7 fünf Minuten vor der Pause war auf der Anzeigetafel abzulesen – doch schon bei der Pausensirene hieß es „nur“ noch 18:12. Das war die erste Schwächephase, der dann nach dem Seitenwechsel vor allem ab der 42. Minute eine zweite, noch schwächere Phase folgen sollte.

    Spielertrainer Manuel Vilchez-Moreno gab eine klare Analyse ab: „In den ersten 25 Minuten haben wir den Gegner mit unserer körperlichen Präsenz in der Abwehr beherrscht. Aber schon in den letzten fünf Minuten vor der Pause haben wir nachgelassen, darum kam der Gegner zurück. Nach der Pause haben wir zunächst gut begonnen und waren immer noch fünf Tore vorne, dann aber hat unsere Abwehr nicht mehr funktioniert und wir bekamen immer mehr Probleme.“

    Das Friedberger Spiel ist auf die Abwehrstärke ausgerichtet. Im Tempospiel nach der Balleroberung sind die Herzogstädter sehr stark, fast jeder Konter sitzt. Wenn aber die Abwehr nicht richtig arbeitet und man Gegentore kassiert, erhöht sich vorne auch der Druck auf die junge Mannschaft – und das Team verkrampft. Bis zum 24:19 in der 41. Minute funktionierte das Defensivspiel, dann war es wie abgeschnitten. Nur ein Tor in 19 Minuten gelang, die Abwehr wurde brüchiger und so kassierte man eine bittere 25:30-Niederlage. Sicher taten auch die berechtigte Rote Karte gegen Andreas Dittiger kurz vor der Pause und der Ausschluss von Spielertrainer Vilchez-Moreno in der Endphase nach der dritten Zeitstrafe ihr Übriges.

    „Die Rote Karte gegen Dittiger war eine Katastrophe für uns – und auch ärgerlich, da unmittelbar zuvor eine glatte Tätlichkeit gegen Miro Ilic nicht geahndet worden war“, meinte Trainer Harald Rosenberger. Die Mannschaft sei momentan einfach verunsichert und wenn mit Vilchez-Moreno und Ilic auch noch die zwei Routiniers nicht die volle Leistung abrufen können, „dann geht es dahin.“ „Es wird schwer, da unten rauszukommen, doch wenn wir das schaffen, dann haben wir in dieser Saison viel gelernt“, erklärte der TSV-Trainer weiter.

    Damit wird die Lage für die Herzogstädter immer brenzliger, man hat nur mehr einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Beim Tabellenvorletzten Kornwestheim muss am Samstag also gewonnen werden. Ein bisschen Selbstvertrauen tankte das Team durch einen Sieg im Testspiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck.

    Deutlich besser läuft es beim TSV II in der Landesliga, der gegen Immenstadt beim 29:18 den zweiten Sieg im neuen Jahr einfuhr. Trainer Marcus Wuttke war trotz der „Anlaufzeit“ mit dem Ergebnis zufrieden: „Wir haben anfangs zu viele klare Chancen liegen lassen, dann haben wir aber mit einem Zwischenspurt schnell für klare Verhältnisse gesorgt. Ich möchte unsere starke Abwehr loben, die den Gegner immer gut im Griff hatte.“

    Schlechter ergeht es derzeit dem Kissinger SC, der beim 20:29 gegen den unmittelbaren Konkurrenten TuS Fürstenfeldbruck II die dritte Niederlage in Folge kassierte und als Vorletzter ganz dick drin hängt im Abstiegsschlamassel.

    Die Damen des Kissinger SC bleiben auswärts gern gesehene Gäste – man ist nach wie vor in fremder Halle ohne Punkt. Das 23:28 beim 1. FC Nürnberg war die dritte Pleite in Serie und die KSC-Damen hatten dies einer schwachen ersten Halbzeit zu verdanken. Trainerin Anita Steiner, die Knut Seidel wieder auf der Bank vertrat, lobte aber die Moral: „Wir lagen früh mit neun Toren zurück, haben uns dann aber wieder rein gekämpft. Vor der Pause waren wir in der Abwehr zu passiv, dadurch haben wir viele Zeitstrafen kassiert. Danach sind wir bis auf zwei Treffer heran gekommen, aber es hat leider nicht ganz gereicht.“

    In der Bezirksoberliga sieht es für den SV Mering und den TSV Dasing im Kampf gegen den Abstieg ziemlich düster aus. Die Dasinger verloren das Derby gegen den TSV Friedberg III letztlich recht knapp mit 22:27 und bleibt damit mit 2:22 Punkten Schlusslicht der Tabelle. An einen Verbleib in der BOL glauben wohl nur mehr Berufsoptimisten bei den Autobahnern, die in dieser Saison so arg vom Verletzungspech gebeutelt wurden. Und auch beim Aufsteiger Mering mehren sich die Sorgenfalten. Mit 22:32 verlor der MSV in Göggingen und steht mit 4:22 Punkten nur unwesentlich besser da als die Konkurrenz von der Autobahn.

    Im gesicherten Mittelfeld ist der TSV Friedberg III zu finden, der mit 13:13 Punkten praktisch jenseits von Gut und Böse liegt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden