Friedberg Wie ausgewechselt präsentierte sich der SV Mering in der Bezirksoberliga eine Woche nach dem 0:6 beim Spitzenreiter Affing diesmal beim Tabellenzweiten in Mindelheim. Dass seine Spieler „den Kopf freibekommen“ – das wollte Trainer Günter Bayer im Laufe der Woche erreichen und das hat er auch geschafft. „Wir wollten beweisen, dass wir besser sind, als uns viele in Affing gesehen haben“, so Bayer. Der MSV gab in Mindelheim den Ton an, kompensierte die Ausfälle von Anil Zambak und Victor Hofecker und nahm nach 90 Minuten mit dem 1:0 die drei Punkte mit nach Hause. „Die Mannschaft hat alles umgesetzt, sie hat gezeigt, dass sie lebt und dass sie guten Fußball spielen kann“, so Bayer. Einzig das Toreschießen ist noch ein Manko der Meringer. „Die Probleme beim Abschluss begleiten uns ja schon länger, wir schießen einfach zu wenig Tore und so haben wir es unnötig spannend gemacht – aber doch verdient gewonnen“, erklärte der MSV-Trainer.
Drei Punkte waren auch das Ziel des TSV Friedberg beim Schlusslicht der Bezirksliga Süd, der BSK Olympia Neugablonz. Doch das Team um Kapitän Emi Miok trat deprimiert die Heimfahrt an. Bei der bitteren 1:2-Niederlage traten wieder einmal die Schwächen der Friedberger auf fremden Plätzen deutlich zutage. Einerseits lässt man beste Chancen liegen, andererseits ist man unglaublich anfällig bei Standardsituationen. „Wir machen das 2:0 einfach nicht, lassen uns nach der Pause brutal hinten rein drängen und kassieren wieder nach Freistößen zwei Gegentore“, schimpfte Trainer Reinhard Kindermann. Allerdings räumte er auch ein, dass sich die Neugablonzer den Erfolg verdient hatten. „Die waren nach dem Seitenwechsel unglaublich engagiert und wir haben vor allem im Mittelfeld nicht mehr dagegen halten können“, so der TSV-Trainer. „Uns fehlt ein kreativer Lenker und vor allem ein Torjäger“, meinte Kindermann.
Ohne Punkte trat auch der FC Stätzling die Heimreise aus Fellheim an – mit 1:2 zog die Mannschaft von Trainer Helmut Riedl den Kürzeren. Das Stätzlinger Lazarett hatte sich zwar gelichtet, aber zu etwas Zählbarem reichte es am Ende nicht.
Halbzeit ist nun auch in den Kreisligen und Kreisklassen. In der Kreisliga Ost liegen die beiden Kreisvertreter durchaus im Soll – gerade beim BC Rinnenthal ist man mit der Hinrunde durchaus zufrieden. „Wir haben den Schnitt gemacht und das Team verjüngt, und ich denke, das haben wir ganz gut hin bekommen – auch wenn spielerisch noch Luft nach oben ist“, so BCR-Spielertrainer Patrick Zöh. Sauer war der BCR-Coach nach dem 1:1 in Thierhaupten vor allem auf die Unparteiischen. „Uns hat man zwei Punkte gestohlen, denn das 1:1 in der 93. Minute war glasklar abseits“, schimpfte Zöh.
Zu einem Punkt reichte es auch für den Kissinger SC beim BC Aichach II. Bei der Landesliga-Reserve des BCA sorgte André Pusch mit seinem Treffer letztlich dafür, dass die Truppe von Trainer Jochen Hoffmann ein 2:2 mit nach Hause nahm. Mit 24 Punkten ist der KSC zwei Zähler hinter Platz zwei – zum Spitzenreiter VfR Neuburg sind’s schon elf Punkte Rückstand.
In der Kreisklasse Augsburg-Mitte sorgt ein Aufsteiger für Furore – der TSV Friedberg II. Das Team von Markus Specht ist Tabellenzweiter, hat 29 Punkte auf dem Konto und von sechs Kreis-Derbys fünf gewonnen – zuletzt knapp, aber nicht unverdient mit 1:0 gegen den SV Ottmaring. Pech für den TSV: Yenal Bikakci schied mit Nasenbeinbruch aus. Mit der Vorrunde ist TSV-Coach Specht hoch zufrieden. „Vor der Saison haben wir gesagt, mit 30 Punkten steigen wir nicht ab – und jetzt haben wir nach der Vorrunde 29“, freute sich der Trainer. Ottmarings Coach Frank Mazur zeigte sich als fairer Verlierer. „Ich denke, der Sieg geht in Ordnung, Friedberg hatte mehr Spielanteile und die besseren Chancen“, so der Trainer, der nach einer unbefriedigenden Vorrunde nun auf die Wende im Frühjahr hofft. Dann sieht es vor allem personell wieder besser aus.
Trainerduo hört zur Winterpause auf
Nicht ganz zufrieden mit der Vorrunde ist man im Lager des SV Wulfertshausen – Trainer Siggi Hilz hätte schon gerne „vier Punkte mehr auf dem Konto“. Gerade die Unentschieden gegen Bärenkeller und Stätzling II schmerzten. Und auch bei den Sportfreunden Friedberg hat man nicht ganz das erreicht, was man sich vorgestellt hatte – trotz des 4:2 gegen den bisherigen Tabellenzweiten Öz Akdeniz. Abteilungsleiter Fritz Sedl ist zudem auf Trainersuche, die beiden bisherigen Spielertrainer Dennis Marzahn und Benni Hauber werden zur Winterpause ihr Amt niederlegen. Ein Nachfolger ist „noch nicht spruchreif“, meinte Sedl.
Die Sport-Freunde Bachern verschafften sich mit dem überraschend deutlichen 4:1 gegen Firnhaberau weiter Luft nach unten, und der SV Mering II hält nach dem hart erkämpften 2:1 gegen den Abstiegskandidaten Neusäß II Anschluss an die Verfolgergruppe hinter Spitzenreiter Hammerschmiede, der nach dem 6:1 bei Stätzling II die gesamte Vorrunden ungeschlagen überstanden hat.
Dagegen möchte man beim FC Stätzling II am liebsten die ganze Vorrunde vergessen: Kein Sieg, nur vier Punkte auf dem Konto, Tabellenletzter. Trainer André Wolf ist auch nicht zu beneiden, immer wieder muss er seinen Kader auch mit „alten Haudegen“ aus dem AH-Lager auffüllen.
Riesengroß war das Aufatmen beim TSV Dasing in der Kreisklasse Aichach. Mit dem 4:2 beim TSV Rehling konnte man sich ein bisschen freistrampeln – doch nach wie vor trennen die Autobahner ganze zwei Zähler von einem Abstiegsplatz. Doch mit Gedanken an einen Abstieg beschäftigt sich Trainer Alex Dürr überhaupt nicht. „Wir haben eine junge Truppe mit vielen hungrigen Spielern und die haben endlich gezeigt, was sie können“, so der Ex-Profi, der von einem „Sieg des Charakters“ sprach. „Wir lagen hinten und jeder hat nach der Pause eine Schippe draufgelegt, keiner hat sich mehr versteckt und das hat mich gefreut. Ich weiß, was die Mannschaft kann und ich bin sicher, dass wir da unten rauskommen“, erklärte Dürr.
Das Team der Stunde spielt in der B-Klasse Aichach: Der TSV Mühlhausen feierte mit dem 4:0 gegen Merching nun seinen fünften Sieg in Serie und bleibt mit 25 Punkten dem Spitzentrio Weilach, Igenhausen und Obergriesbach auf den Fersen. Den höchsten Tagessieg schossen die Sportfreunde Friedberg II heraus. Das 14:0 gegen die TSG Hochzoll II war nicht mehr als eine bessere Trainingseinheit.