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Fußball-Nachlese: Viel Rasse im Derby

Fußball-Nachlese

Viel Rasse im Derby

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    Wenn man nur auf das Ergebnis schaut, dann mag das 2:2 im Derby der Landesliga Südwest zwischen dem Aufstiegsaspiranten SV Mering und dem Aufsteiger Kissinger SC überraschend sein – für Merings Trainer Günter Bayer indes ist dem nicht so. „Ich habe ja schon im Vorfeld gesagt, dass ein Unentschieden durchaus im Bereich des Möglichen ist – und ich habe auch nicht verstanden, warum sich die Kissinger vor dem Spiel so sehr als Underdog gaben“, so der 62-Jährige. Gut, Kissing sei der Aufsteiger, doch immerhin habe dieses Team die Relegation sehr souverän gemeistert, hatte vor dem Spiel schon sieben Punkte auf dem Konto, in Memmingen gewonnen und gegen Oberweikertshofen gepunktet, führte der MSV-Coach an. „Es hat mich schon gewundert, dass die nur von der Höhe des Meringer Sieges geredet haben“, meinte Bayer. Es war sicher auch ein bisschen Taktik seitens der Kissinger, die Meringer so klar in die Favoritenrolle zu drängen. Das Spiel aber war ausgeglichen, das Remis durchaus verdient – und Merings Trainer auch alles andere als zu Tode betrübt. „Unterm Strich war das ein gerechtes Ergebnis, auch wenn wir es verpasst haben, das 2:0 nachzulegen. Da waren wir ein bisschen pomadig“, analysierte Bayer. Nach dem Platzverweis für Agustin Barbano, den man nach dem Trikotzupfer und Schubser gegen seinen Kontrahenten durchaus geben konnte, geriet der MSV gar in Rückstand. „Solche Dinge passieren eben im Fußball. Den Standard zum 1:1 kannst du auch zu elft nicht verhindern, das 1:2 war abseitsverdächtig, aber was soll’s“, meinte Bayer. Ihm habe imponiert, wie seine Mannschaft zurückkam – auch begünstigt durch den Platzverweis für Kissings Angelo Cena nach einer Notbremse gegen Dominik Schön. „Das war ein grobes Foul, der Platzverweis ging in Ordnung“, so der Meringer Trainer, der insgesamt ein rassiges Spiel gesehen hatte und mit dem Unentschieden zufrieden war.

    Das waren auch die Kissinger, die den Punktgewinn auch nach den packenden 90 Minuten noch als „absolut überraschend“ bezeichneten. „Wir hatten uns schon was vorgenommen und uns taktisch was zurechtgelegt. Das haben die Jungs dann auch prächtig umgesetzt“, meinte KSC-Trainer Alex Bartl, einst ja selbst in Diensten des MSV stehend. Man wollte Mering früh stören, nicht in Ruhe aufbauen lassen und das gelang. Auch Bartl sah den Platzverweis für Cena dann als Knackpunkt. „Die Rote Karte kann man geben und ich hab mir dann schon gedacht, dass es noch ganz, ganz eng werden würde – und so kam es ja auch“, so Bartl. „Der Punktgewinn freut uns riesig“, meinte der Kissinger Trainer – und der dürfte auch gehörigen Schub für das Pokalspiel am Mittwoch gegen den Bayernligisten FC Pipinsried geben.

    Während also in Mering und Kissing auf den Trainerbänken Zufriedenheit herrschte, war ein anderer Trainer am späten Sonntagnachmittag restlos bedient: Helmut Riedl vom FC Stätzling. Sein Team hatte nach einem grandiosen Start am Ende gegen die DJK SV Ost Memmingen, einen Aufsteiger in der Bezirksliga Süd, mit 3:4 verloren. Und das, obwohl die Grün-Weißen einen Start nach Maß erwischten, den Gegner beherrschten und nach 35 Minuten mit 2:0 führten. „Ich habe in der Pause noch gewarnt, zumal wir in der ersten Halbzeit ja noch einige gute Möglichkeiten ausgelassen hatten“, so Riedl. Doch der musste mitansehen, wie seine Truppe eher lethargisch in die zweiten 45 Minuten startete und sich mit katastrophalen Fehlern um den sicher geglaubten Sieg brachten. „Einmal vertändeln wir den Ball und laufen in einen Konter, dann kassieren wir nach einem kapitalen Fehlpass einen Konter und das 2:2 – da hat dann auch die Ordnung im Mittelfeld nicht mehr gestimmt“, erklärte der Trainer. Noch zweimal schien es, als würde der FCS in die Erfolgsspur zurückfinden: Einmal nach dem 3:2 durch Marvin Gaag und als Markus Rolle beim Stand von 3:3 zum Elfmeter antrat. Doch der verschoss und so schnappte der FCS gegen die starke Offensive der Gäste in der 90. Minute das entscheidende 3:4. „Dabei hatten wir auch in der, durch Trinkpausen bedingten, Nachspielzeit noch drei hundertprozentige Chancen, aber Szilagyi, Rolle und Utz scheiterten entweder am Keeper oder einem Verteidigerbein“, so Riedl.

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