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Fußball-Nachlese: Vereine sehnen sich nach der Pause

Fußball-Nachlese

Vereine sehnen sich nach der Pause

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    Am 13. Juli 2014 wurde Deutschland in Rio de Janeiro Fußball-Weltmeister – und seit diesem Tag läuft auch die Saison in der Landesliga Südwest. Knapp 14 Tage später griffen auch die Bezirksliga-Kicker ins Geschehen ein. Kein Wunder, dass jetzt nach 21 bzw. 18 Spieltagen mancherorts die Winterpause geradezu herbeigesehnt wird. Auch Günter Bayer, der Trainer des SV Mering, zählt zu denen, die froh sind, dass die Pause vor der Tür steht. „Bei uns ist doch ein gewaltiger Substanzverlust zu spüren, und der trifft sicher auch auf alle anderen Teams zu“, erklärte der 61-Jährige. Der MSV musste im Schlagerspiel gegen den TSV Kottern aufgrund von Verletzungen und beruflich fehlenden Spielern nahezu die komplette Abwehr neu zusammenstellen. „Mir fehlte mit Wolf, Mozaffari, Lopatkiewicz, Nebel und Huber fast die komplette Defensive. Dafür spielten Nix, Zweckbronner, Stapfer, Merk und Barbano teilweise auf völlig neuen Positionen. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen, dass sie sich diesen einen Punkt erkämpft hat“, meinte Bayer nach dem 1:1-Unentschieden. Gemessen am Spielverlauf ein sicher gerechtes Resultat, hätte es noch einen durchaus berechtigten Elfmeter gegeben, wäre vielleicht mehr drin gewesen. „Acht von zehn Schiedsrichtern pfeifen den“, so der Meringer Coach. Der will nun nur noch das Spiel in Aindling am kommenden Sonntag überstehen – und dann endlich die Winterpause genießen.

    Sportlich läuft es gerade optimal beim Kissinger SC. Nach dem 2:0-Sieg gegen den TSV Bobingen ist der KSC Zweiter in der Bezirksliga Süd mit Tuchfühlung zum Spitzenreiter Türkspor. Aber auch Kissings Trainer Sören Dreßler zählt die Tage, bis sich seine Schützlinge wieder erholen können. „Wir sind absolut am Anschlag, uns fehlt es an Frische und Spritzigkeit, wir sind ziemlich ausgelaugt“, so der Ex-Profi. In der ersten Halbzeit machte sich das auch auf dem Platz bemerkbar, denn da lief es überhaupt nicht nach Wunsch. „Da haben wir keinen Zugriff auf den Gegner gehabt“, gab Dreßler zu. Bobingen hatte auch die besseren Chancen – darunter einen Pfosten- und einen Lattenschuss. Nach der Pause stellte Kissing um, was sich auszahlen sollte. Nun ließ man Bobingen kommen und konterte – erfolgreich, was die beiden Tore von Dominik Pöhlmann bewiesen. Ein Garant des Sieges aber war auch Torhüter Robin Scheurer, der einen Kopfball von Nam aus dem Winkel fischte. „Das war eine sensationelle Parade“, lobte Dreßler seinen Keeper. „Es war letztlich ein Sieg des Willens und des Glaubens“, meinte der Trainer.

    Der FC Stätzling hat nach zwei Niederlagen in die Erfolgsspur zurückgefunden, das 2:0 in Wildpoldsried war aber das erwartet schwere Spiel. „Wir waren anfangs spürbar verunsichert, wir wussten ja nicht, ob unser Offensivspiel ohne echten Stoßstürmer funktioniert“, gab FCS-Trainer Helmut Riedl zu. Doch es funktionierte, die Stätzlinger erspielten sich reihenweise gute Chancen, nur mit der Verwertung derselben haperte es. „Wir hatten etliche Aluminiumtreffer und hätten die Partie eigentlich schon viel früher klarmachen müssen“, so der Stätzlinger Coach. Und so hatte der FCS auch zweimal Glück. Beim Stand von 0:0 bewahrte Keeper Julian Baumann die Seinen vor einem Rückstand, und nach dem 0:2 hätte es durchaus auch Elfmeter für die Hausherren geben können. „Vielleicht wäre es dann noch hektisch geworden“, meinte Riedl. Auch der Stätzlinger Trainer sehnt sich nach der Pause. „Wir haben einen engen Kader und unseren Jugendspielern geht langsam die Kraft aus. Die längere Pause wäre jetzt nötig, und zwar auch, um mental abschalten zu können“, ließ Riedl wissen.

    Gegen die Winterpause hat man auch beim TSV Friedberg nichts einzuwenden – dann wäre Zeit, die Wunden zu lecken und sich neu zu sammeln. Auch beim 1:4 in Germaringen wäre deutlich mehr drin gewesen. Die Platte, die man beim TSV auflegen könnte, ist immer die gleiche: Man spielt gut mit, hat Chancen und bringt sich mit kapitalen Fehlern um den Lohn der Mühen. „Es klingt paradox, aber das Spiel musst du eigentlich gewinnen“, meinte Abteilungsleiter Marcus Mendel, der diesmal sogar auf der Bank saß. Beim TSV plant man schon in Richtung Kreisliga. „Alles andere wäre utopisch“, so Mendel. Vielleicht tut sich schon in der Winterpause ein bisschen was, der Kern der jetzigen jungen Mannschaft soll gehalten werden.

    In Richtung Kreisliga schaut man auch beim BC Rinnenthal – allerdings aus der anderen Richtung. Der BCR ist in der Kreisklasse Aichach drauf und dran, den „Betriebsunfall“ Abstieg wieder zu reparieren. Mit 3:1 gewann man gegen Sielenbach, ist nach wie vor ungeschlagen und der Konkurrenz bei einem Spiel weniger schon um vier Punkte voraus. Mann des Tages war diesmal Spielertrainer Marco Surauer selbst – er schoss alle drei Tore. Da auch der BCR II in der B-Klasse an der Spitze steht und der BCR III auf Platz zwei zu finden ist, herrscht in Rinnenthal eitel Sonnenschein.

    Der dürfte sich beim SV Ottmaring und dem SV Wulfertshausen in der Kreisliga Augsburg verzogen haben – beide Teams gingen am Wochenende leer aus und bleiben so in der Abstiegszone hängen. Der SVW unterlag in Göggingen nach zwei späten Gegentoren mit 0:2, Ottmaring verlor beim Tabellenzweiten VfR Foret mit 1:5. Interimscoach Werner Heiß ist dennoch „bedingt zufrieden“. „Bislang hat mir nur die Niederlage gegen Inningen nicht gepasst. Körperlich sind wir wieder besser drauf, aber Foret war einfach zu stark für uns“, so Heiß. Ob er auch in der Frühjahrsrunde beim SVO Trainer sein wird, steht noch nicht fest. „Nach dem letzten Spiel in diesem Jahr werden wir – Thomas Funk und ich – uns zusammensetzen und eine Entscheidung fällen“, erklärte Heiß.

    In der Kreisklasse Aichach war bei den Sportfreunden Friedberg nach dem 1:2 gegen Stotzard der Frust groß, dafür freute man sich in Ried über den 2:0-Sieg in Aresing. Frust herrschte auch beim FC Stätzling II nach dem 1:2 in der anderen Kreisklassen-Gruppe beim Kissinger SC. Das entscheidende Tor auf Kunstrasen fiel erst in der Nachspielzeit. Und beim SV Mering II geht nach dem 0:2 bei Pfersee wieder das Abstiegsgespenst um.

    Äußerst eng geht es derweil in der A-Klasse Aichach zu – zwischen Tabellenführer Kühbach und den Sport-Freunden Bachern auf Platz sechs sind ganze sechs Punkte Differenz. Chancen auf den Aufstieg darf sich neben Absteiger Bachern (4:1 gegen Tandern) auch Laimering (1:0 gegen Gebenhofen) machen. Das Team der Stunde aber ist der TSV Mühlhausen – das 1:0 in Obergriesbach war der dritte Sieg nacheinander.

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