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Fußball-Nachlese: Späte Tore schmerzen doppelt

Fußball-Nachlese

Späte Tore schmerzen doppelt

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    Maximilian Lutz (Mitte) konnte es, wie seine Mitspieler auch, nicht fassen: Trotz drückender Überlegenheit verlor der MSV in Gundelfingen mit 1:2.
    Maximilian Lutz (Mitte) konnte es, wie seine Mitspieler auch, nicht fassen: Trotz drückender Überlegenheit verlor der MSV in Gundelfingen mit 1:2. Foto: Fischer

    Fußballspiele dauern 90 Minuten – diese Weisheit Sepp Herbergers wäre an fast jedem Fußballstammtisch einen Obolus fürs Phrasenschwein wert. Doch dass diese Worte auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem ersten deutschen Weltmeister-Trainer noch ihre Richtigkeit haben, das musste am vergangenen Spieltag der SV Mering in der Landesliga Südwest auf bittere Art und Weise erfahren. 85 Minuten lang war der MSV in Gundelfingen die klar bessere Mannschaft, führte 1:0 – um dann aber mit einer 1:2-Niederlage im Gepäck die Heimreise anzutreten. „Das ist sehr bitter und sehr, sehr schade. Wir haben einen tollen Fußball gespielt, alles gemacht, so wie ich mir das vorgestellt habe – und dann werden wir so bestraft“, meinte Trainer Günter Bayer. Vier, fünf Hochkaräter allein vor dem Tor habe sein Team liegen lassen und dann habe sich halt wieder einmal eine andere Weisheit bewahrheitet: „Wenn du vorne die Dinger nicht machst, kriegst du sie irgendwann hinten rein“, führte der Trainer aus. Besonders bitter war die Tatsache, dass das 1:1 aus einem Eigentor und das 1:2 aus einem Elfmeter, den man vielleicht nicht unbedingt geben musste, resultierte. „Daran haben wir schon zu knabbern“, gab Bayer zu.

    Der Trainer will während der Woche das Positive aus diesem Spiel herausheben und seinen Mannen einimpfen, schließlich kommt am Wochenende mit Ichenhausen das nächste Team des punktgleichen Spitzentrios nach Mering. „Und wenn wir da verlieren sollten, dann wären es acht Punkte bis zur Spitze – und dann müsste man sich neu orientieren, was die Saisonziele betrifft“, so Bayer.

    Etwas andere Ziele hatte auch der FC Stätzling in der Bezirksliga Süd. Nach dem knapp verpassten Aufstieg im letzten Jahr wollte der FCS auch heuer oben ein gewichtiges Wort mitreden – doch davon ist man momentan ein bisschen entfernt. „Wir sind immer noch in der falschen Region der Tabelle zu Hause“, meinte Trainer Helmut Riedl nach dem mageren 3:3 gegen den ASV Fellheim. Bei katastrophalen äußeren Bedingungen – Riedl meinte, manch Schiedsrichter hätte die Partie gar nicht erst angepfiffen – verspielten die Stätzlinger gegen kampfstarke Allgäuer einen 3:1-Vorsprung. „Das darf uns nicht passieren und wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir kämpferisch nicht dagegengehalten haben“, so der FCS-Coach. Und auch auf Schiedsrichterin Johanna Klamper (Holzgünz) war der einstige FCA-Torhüter nicht gut zu sprechen. „Die war sicher kein Fan des FC Stätzling und sie hat sich aus meiner Sicht zwei gravierende Fehlentscheidungen erlaubt. Vor allem der Handelfmeter, als Manuel Hassmann an der Schulter angeschossen wurde, war ein Witz“, ereiferte sich Riedl.

    Spiele können auch einmal länger als 90 Minuten dauern – auch das ist Fußballern geläufig. Und es ist auch nicht verboten, in der Nachspielzeit noch Tore zu schießen. Und genau das tat der Kissinger SC beim Derby in Friedberg, machte in den letzten sechs Minuten aus einem 3:1 ein 6:1 und somit ein erneutes Debakel für den Landesliga-Absteiger perfekt. Dennoch war KSC-Trainer Sören Dreßler nicht zufrieden. „Mit unserem Spiel war ich nicht einverstanden, wir waren zu behäbig, zu langsam und es fehlte die Einstellung – gegen einen stärkeren Gegner wären wir so wohl leer ausgegangen“, meinte er. Bis zur 87. Minute führte der KSC auch dank Friedberger Geschenke mit 3:0, nach Pietruskas 1:3 hatte Max Kandler sogar die riesen Chance, auf 2:3 zu stellen – doch er tat es nicht und im Gegenzug fiel das 1:4. TSV-Trainer Willi Gutia war danach fast der Verzweiflung nahe. „Wir haben in jedem Spiel unerklärliche Aussetzer und wir scheinen diese Fehler einfach nicht abstellen zu können“, lamentierte er. Gegen Schwaben bescheinigte er seinem Team die „beste erste Halbzeit“ der bisherigen Saison, doch danach folgten eben wieder zwei „Klatschen“, die natürlich nicht förderlich für das Selbstvertrauen der jungen Mannschaft sind.

    Selbstvertrauen getankt hat indes in der Kreisliga Augsburg der SV Ottmaring. Nach vier Niederlagen in Serie gelang dem Team von Trainer Walter Rappel der erste Saisonsieg – und der fiel mit 4:0 gegen Margertshausen auch gleich recht deutlich aus.

    Dagegen kassierte der Aufsteiger SV Wulfertshausen zum dritten Mal hintereinander vier Gegentreffer und ging demzufolge auch zum dritten Mal nacheinander leer aus. Diesmal hieß es 0:4 gegen den Stadtwerke SV. Am Mittwoch steht für den SVW nun das Nachholspiel gegen den TSV Göggingen an.

    In der Kreisklasse Aichach steht ein Absteiger ganz oben – der BC Rinnenthal. Die Truppe um den neuen Spielertrainer Marco Surauer gewann das Derby bei den Sportfreunden Friedberg sicher und verdient mit 3:0. Neun Punkte aus drei Spielen lautet die eindrucksvolle Bilanz. Auch Dasing (4:0 gegen Mühlried) orientiert sich nach oben und der TSV Friedberg II freute sich beim 0:0 gegen Aresing wenigstens über den ersten Punkt. Auf das erste Tor müssen die Friedberger aber weiter warten. Dagegen kassierte der SV Ried seine erste Niederlage – und die mit 1:2 noch dazu zu Hause gegen Inchenhofen.

    Auch in der A-Klasse Aichach ist ein Absteiger mit noch weißer Weste vorne dabei: der FC Laimering/Rieden. Das 3:0 in Hörzhausen war der dritte Sieg im dritten Spiel. Ein Schützenfest feierte der zweite Absteiger: Die Sport-Freunde Bachern gewannen bei Ottmaring II mit 9:2. Die Ottmaringer hatten nur vor dem Spiel Grund zum Applaudieren: Tobias Menigat wurde von Abteilungsleiter Alex Goß für 250 Spiele im SVO-Trikot ausgezeichnet. Menigat schoss bislang 39 Tore für den SVO – diesmal kam keines dazu, weil er verletzt passen musste.

    In der B-Klasse Aichach steht der erklärte Favorit auch schon vorne. Der TSV Merching feierte mit dem 3:1 in Rehling den dritten Sieg. Erster Verfolger ist der SV Wulfertshausen II, der gegen den BC Aichach II „kampflos“ zu drei Punkten kam – die „Zweite“ des letztjährigen Bayernliga-Meisters war nicht angetreten.

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