Mit dem Blick auf die Tabellen ist es immer so eine Sache: oft ist es den Trainern zu früh, um irgendwelche Schlüsse zu ziehen, oft gibt es Statements wie „ist noch nicht aussagekräftig“ oder „nur eine Momentaufnahme.“ Das mag sein, doch wenn mehr als ein Viertel der Saison absolviert ist, dann lohnt ein Blick auf die nackten Zahlen allemal.
Und da steht der Landkreis Aichach-Friedberg im Moment durchaus glänzend da – nicht weniger als sechs Mannschaften grüßen in den einzelnen Ligen und Klassen von der Tabellenspitze.
So auch der TSV Friedberg in der Bezirksliga Süd, der mit dem 1:0 gegen den ASV Fellheim auch zweierlei Serien fortsetzte. Die Kindermann-Elf ist in dieser Saison noch ungeschlagen und hat zudem noch kein Punktspiel unter Flutlicht verloren. „Auch solche Spiele musst du gewinnen“, lautete Reinhard Kindermanns knappes Fazit nach dem hart erkämpften Sieg gegen Fellheim. Doch Kindermann fand auch ein Haar in der Suppe: „In der letzten Viertelstunde haben wir die zu sehr kommen lassen, da hat die Ordnung nicht mehr gestimmt, das muss am Samstag in Babenhausen besser werden.“ .
Auch der Kissinger SC steht ganz oben in der Tabelle – das Team von Trainer Jochen Hoffmann schlug den StadtwerkeSV mit 2:0 und profitierte vom Unentschieden des TSV Göggingen. Gegen Stadtwerke – wo Martin Weng, der im Sommer ein kurzes Gastspiel beim SV Mering gegeben hatte, sehr stark spielte – war es die erwartet „enge Nummer“, doch eben mit einem Happy End für den KSC. „Der Sieg war auch ein bisschen glücklich, wir haben nicht so gut gespielt wie zuletzt. Uns hat auch Torhüter Nico Beil im Spiel gehalten – Stadtwerke hatte gute Chancen“, analysierte Trainer Hoffmann. Der „gute und breite Kader“, den Kissing heuer hat, macht vieles einfacher – und der Konkurrenzkampf trägt Früchte. Auch beim Kissinger SC II, der nach dem 3:2 beim PSV Augsburg an der Spitze der A-Klasse Augsburg-Mitte zu finden ist.
Wenn man in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt, dann freut man sich meist besonders über einen Sieg. Das war auch beim SV Ottmaring so, für den Matthias Gail sehr spät den 1:0-Siegtreffer im Derby gegen den FC Stätzling II besorgte. Doch letztlich zählen nur die drei Punkte und die trugen dazu bei, dass der SVO nun mit 16 Zählern auf dem ersten Platz der Kreisklasse Augsburg-Mitte zu finden ist. „Wir, also Daniel Nowak und ich, sind sehr zufrieden und ich denke, der Sieg war vielleicht glücklich aber nicht unverdient – wir haben in der Schlussphase einfach mehr investiert als Stätzling“, erklärte SVOTrainer Bernhard Haas. Bestens ist die Stimmung auch beim SV Ottmaring II – nach dem 5:4-Sieg gegen Rinnenthal II ist man Tabellenführer der B-Klasse Aichach.
So lange wie möglich oben bleiben und das, obwohl man noch keinen Gedanken an einen möglichen Aufstieg verschwendet hat – das möchte man auch beim FC Laimering/Rieden in der A-Klasse Aichach. „Wir haben gute Jugendspieler dazu bekommen, haben kaum Verletzte und so kann ich als Trainer aus dem Vollen schöpfen – das ist schon ganz ok“, freute sich FCL-Coach Thomas Greppmeir nach dem 4:1 in Gundelsdorf.
Unter der Woche war er noch völlig frustriert, nach dem 4:0 gegen die Sportfreunde Friedberg aber erleichtert und zufrieden: Bastian Schaller, der Trainer des SV Wulfertshausen. „Der Anschiss hat offenbar Wunder bewirkt, das Team war in punkto Einsatz, Wille und Laufbereitschaft nicht wieder zu erkennen“, meinte der Trainer. Schaller bezeichnete den Sieg als verdient: „Wir hätten in einer einseitigen Partie auch höher gewinnen können.“ Eine Einschätzung, die sein Pendant Klaus Förster nicht teilen wollte. „Die Niederlage war sehr ärgerlich, weil unnötig. Wir haben bis zum 1:0 das Spiel kontrolliert, hatten die erste dicke Chance und sind dann nach dem 0:2 baden gegangen“, so der Trainer der Ostler Während die Stätzlinger Zweite, für die Mehdi Kocakaya übrigens sein vorerst letztes Spiel bestritt (er geht zum Studieren nach England), in Ottmaring in der Nachspielzeit das 0:1 kassierte, machte der FC Stätzling I beim 4:3 in Sonthofen in der 91. Minute den Siegtreffer gegen die Bayernliga-Reserve der Allgäuer. Es war der dritte Treffer von Markus Rolle, dem Matchwinner. „Es freut mich für ihn, dass er dreimal getroffen hat“, so FCS-Trainer Helmut Riedl, der zufrieden mit dem Sieg, nicht aber mit Spiel seiner Truppe war. „Unser Defensivverhalten war mangelhaft“, rügte der Trainer – allerdings führte er auch die widrigen Umstände wie Dauerregen, Wind und Kälte noch an.
Die hatte der SV Mering in der Landesliga Süd-West zumindest „wettertechnisch“ nicht, dafür aber hatte die Truppe von Trainer Günter Bayer beim 1:4 gegen den FC Gundelfingen nichts zu bestellen. „Man muss klar und deutlich sagen, dass da nichts für uns drin war“, so Bayer. Zwar hatte der MSV die erste große Chance und lieferte bis zur Pause einen offenen Schlagabtausch, doch nach den schnellen Gegentoren war die Partie entschieden. „Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung“, gab Bayer unumwunden zu. „Gundelfingen zählt eindeutig zu den bestens Teams der Liga“, erklärte er abschließend.