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Fußball-Nachlese: Schützenfeste zur rechten Zeit

Fußball-Nachlese

Schützenfeste zur rechten Zeit

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    Schoss beim souveränen 6:0-Kantersieg des FC Stätzling gegen den FC Königsbrunn zwei Tore: Manuel Utz (links). Auch Markus Rolle (rechts) steuerte einen Treffer bei.
    Schoss beim souveränen 6:0-Kantersieg des FC Stätzling gegen den FC Königsbrunn zwei Tore: Manuel Utz (links). Auch Markus Rolle (rechts) steuerte einen Treffer bei. Foto: Kolbert

    Vor dem Spiel ist das Szenario bei jeder Mannschaft ähnlich. Man nimmt sich viel vor und nach 90 Minuten muss man nicht selten feststellen, dass alle guten Vorsätze mal wieder nichts gefruchtet haben. Doch dann gibt es auch diese Fälle, dass man nach dem Schlusspfiff freudestrahlend erkennen kann, dass alles wie am Schnürchen geklappt hat.

    So geschehen beispielsweise beim SV Wulfertshausen. Der Aufsteiger hatte in der Kreisliga Augsburg zuletzt fünf Niederlagen am Stück kassiert – und schoss sich diesmal mit einem deutlichen 5:1 gegen den Lokalrivalen SV Ottmaring aus der Krise. Klar, dass Spielertrainer Bastian Schaller vollauf zufrieden war. „Das war unser bestes Spiel in dieser Saison, wir haben wirklich stark gespielt und hochverdient gewonnen“, freute sich Schaller. Der war vom SVO auch ein bisschen enttäuscht, er hatte den Gegner stärker erwartet. „Doch bis auf Standards kam wenig“, meinte der SVW-Coach. Einen besonderen Glücksmoment durfte Wulfertshausens Torhüter Benjamin Trinkl genießen: Er wehrte gegen seine Ex-Kollegen, genauer gegen Tobias Farrenkopf, einen Elfmeter ab. Gänzlich anders verhielt es sich mit der Gemütslage von Ottmarings Trainer Walter Rappel. Der war restlos bedient. „Wenn man 1:5 bei einem Aufsteiger verliert, dann gibt es sicher nichts, womit man zufrieden sein kann“, schimpfte er. Sein Team habe „keine Einstellung, keinen Einsatz, keine Laufbereitschaft“ gezeigt. „Das war alles nach dem Warmmachen wie weggeblasen“, ärgerte sich Rappel, der den Wulfertshauser Sieg ebenfalls als absolut verdient bezeichnete. Wie verarbeitet man so eine Pleite? „Draufhauen bringt nichts, wir werden ruhig weiterarbeiten und vielleicht kommt uns unser spielfreies Wochenende gerade recht“, so Rappel. Wulfertshausen indes fährt zum Vorletzten Inningen und möchte dort natürlich gerne nachlegen.

    Lange mussten sie auf den ersten Heimsieg ihres Teams warten, die Fans des FC Stätzling. Doch der kam nun im Derby der Bezirksliga Süd gegen Königsbrunn – und wie. Mit 6:0 fegten die Grün-Weißen die Brunnenstädter vom Feld, bei einer konsequenteren Chancenverwertung hätte der Erfolg sogar noch deutlicher ausfallen können. Doch Trainer Helmut Riedl befleißigt sich schon wieder damit, auf die Euphoriebremse zu treten. „In diesem Spiel ist alles für uns gelaufen und wenn du so früh und so schnell nacheinander deine Tore machst, dann läuft alles einfacher“, meinte er. Der Sieg war in der Höhe verdient, und für einen Trainer waren es „fast zu viele“ Tore. „Da muss ich aufpassen, dass die nicht überheblich werden“, meinte Riedl. Am Samstag in Thannhausen warte ein anderes Kaliber auf seine Mannschaft. „Da wird sich zeigen, was das halbe Dutzend Tore wert war“, so Riedl.

    Von so vielen Toren weit weg ist der TSV Friedberg, der auch im Derby gegen den neuen Tabellenführer TSV Bobingen mit 0:3 unterlag. „Das Schlimme ist, dass die Jungs ganz gut mithalten, kämpferisch alles geben, fast mehr Spielanteile haben – aber eben keine Tore schießen“, so Abteilungsleiter Marcus Mendel. „Königsbrunns Trainer Charly Pecher hat zu mir gesagt, ihr macht das Spiel und wir die Tore“, so Mendel weiter. Auch TSV-Coach Willi Gutia sah den Auftritt der Seinen ähnlich. „Wir sind fast auf Augenhöhe, machen halt die Dinger nicht, und unsere Fehler werden bestraft“, meinte er.

    Diesmal hätten die Fußballer des Kissinger SC ein spätes Tor dringend brauchen können, doch diesmal wurde nichts draus. Das Geschoss von Jonas Gottwald knallte an die Kreuzecklatte und Kissing verlor bei Türkspor Augsburg mit 0:1. Unglücklich, wie Trainer Sören Dreßler fand. „Wir haben nichts zugelassen und dann fällt das Tor bei einem 25-Meter-Schuss“, so der Ex-Profi. Der sah in dieser Szene auch den Unterschied zwischen seinem Team und dem Meisterschaftsfavoriten. „Der türkische Spieler zeigte in diesem Moment die volle Entschlossenheit, die mir bei unseren Akteuren ein bisschen fehlte“, meinte Dreßler. Gerade, wenn man im Rückstand liege, fehlten der Mannschaft noch Ruhe und Kaltschnäuzigkeit, um ein solches Spiel noch zu drehen.

    In der Landesliga Südwest bleibt der SV Mering dank des knappen 1:0-Sieges beim FC Affing weiter im Kontakt zur Spitzengruppe. „Wir haben knapp, aber verdient gewonnen – auch wenn Affing am Ende dem Ausgleich nahe war“, so MSV-Trainer Günter Bayer. Der beklagte wieder einmal das alte Meringer Manko: die mangelnde Chancenverwertung. „Hätten wir nur die Hälfte der hundertprozentigen Möglichkeiten genutzt, wäre zur Pause schon alles klar gewesen“, analysierte Bayer. „Das ist ärgerlich, weil die Mannschaft hervorragend spielt, sich aber für den enormen Aufwand nicht belohnt“, meinte der Trainer. So musste bis zum Schlusspfiff gezittert werden. Letztlich hielt Daniel Sedlmeir mit einer Glanzparade in der Nachspielzeit den MSV-Sieg fest. Sedlmeir war für den angeschlagenen Adrian Wolf in der 71. Minute ins Spiel gekommen. Wolf verletzte sich an der Schulter und das sehe laut Bayer nicht gut aus. Der musste auch auf einen anderen wieder verzichten, den er gerne gebracht hätte – Anil Zambak. Der türkische Stürmer zog sich im Abschlusstraining eine Zerrung zu und fällt wieder aus. „Der Junge tut mir leid, dessen Verletzungspech nimmt langsam groteske Züge an“, meinte Bayer mitfühlend.

    Neuer Spitzenreiter der Kreisklasse Aichach ist der BC Rinnenthal. Der BCR kam dank später Tore in der 87. und 93. Minute zu einem 3:2-Sieg über den FC Gerolsbach und profitierte auch davon, dass tags darauf die Sportfreunde Friedberg den bisherigen Tabellenführer Türkspor Aichach mit 3:2 schlugen. Der TSV Friedberg II bleibt hier die Schießbude der Liga, diesmal gab es beim 1:7 gegen Inchenhofen wenigstens das erste Saisontor zu sehen. Alexander Demel war der Torschütze. Wer weiß, was vielleicht möglich gewesen wäre, hätte Bülent Nurten beim Stand von 1:3 seinen Elfmeter verwandelt. Dagegen ging der Höhenflug von Aufsteiger Ried mit einem 0:3 in Oberbernbach zu Ende.

    Auch der bisherige Tabellenführer der Kreisklasse Augsburg Mitte, Kissing II, kassierte beim 1:6 gegen den Türk JKV eine empfindliche und doch eher unerwartete Klatsche. „Vielleicht war das der richtige Wachmacher vor dem Derby gegen Mering“, schimpfte KSC-Trainer Thomas Ladwig.

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