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Fußball-Nachlese: Kissinger „Doppelaufstieg“

Fußball-Nachlese

Kissinger „Doppelaufstieg“

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    Wie sich die Bilder gleichen: Letzte Woche flossen bei den Fußballern des TSV Friedberg Sekt und Bier in Strömen, diesmal wurde beim Kissinger SC der Gerstensaft erst in Form von Bierduschen verschüttet und dann bis tief in die Morgenstunden hinein genossen. Der Kissinger SC hatte auch allen Grund zum Feiern – schließlich gibt es einen „Doppelaufstieg“ auch nicht alle Tage. Die „Erste“ schaffte nach den beiden Siegen gegen Ustersbach (1:0) und Leitershofen (3:0) als souveräner Meister der Kreisliga Augsburg den Sprung in die Bezirksliga Süd, die „Zweite“ machte den Aufstieg in die Kreisklasse perfekt. „Das hat es glaub ich in der KSC-Geschichte noch nie gegeben, dass zwei aktive Mannschaften in einer Saison aufgestiegen sind. Da ist es doch klar, dass bis in die Puppen gefeiert wird“, erklärte KSC-Abteilungsleiter Mario Borrelli am Tag danach. Es ging hoch her in der Sportgaststätte in der Paartalhalle. Für Sascha Mölders ging der Feiermarathon quasi gleich nahtlos von der Klassenerhaltsfete des FC Augsburg in die Aufstiegsfeier des Kissinger SC über – mit frisch gestochenem Tattoo am Arm. Doch das zeigt weder das FCA- noch das KSC-Wappen, sondern zwei Spielkarten.

    „Ich denke, die Mannschaft hat sich diese Fete verdient“, meinte Borrelli – die „offizielle“ Meisterfeier indes steigt erst am 9. Juni, also nach dem letzten Spieltag der zweiten Mannschaft, die mit dem 2:2 bei Lechhausen II den Aufstieg klarmachte. „Nun wollen wir natürlich auch Meister werden“, so Trainer Felix Bockemühl. Abteilungsleiter Borrelli freute sich auch für seinen „Interims-Coach“ Peter Berglmeir, der den KSC in der Winterpause übernahm und bislang mit dem Team ungeschlagen blieb. „Das ganze Team hat mitgezogen, es hat alles gepasst – in der Mannschaft und im Umfeld“, so Berglmeir, der nach dem Aufstieg zunächst noch auf der Suche nach dem „Bierattentäter“ war. „Das ist geklärt, das Beweisfoto war eindeutig – und das wird er im Training büßen“, meinte Berglmeir im Scherz. André Pusch hatte seinem Coach eine volle Bierladung verpasst. Berglmeir freute sich riesig, genoss die Feier („schee war’s“) und zieht sich nach Saisonende zurück. „Meine Gesundheit geht vor und ich habe auch klar gesagt, dass ich es nur dieses halbe Jahr mache“, erklärte der scheidende Coach. Für alle KSC-Fußballer hatte dann Mario Borrelli noch eine schöne Nachricht parat: Unter den Gratulanten war auch Kissings Bürgermeister Manfred Wolf – und der sagte zu, dass das Trainingsfeld des KSC nun sofort auf Vordermann gebracht wird.

    Und offenbar steht auch schon fest, wann es für den Kissinger SC in der kommenden Saison erstmals um Punkte geht – nämlich am Freitag, 2. August, im Saisoneröffnungsspiel der Bezirksliga Süd gegen den FC Stätzling. Das erklärte jedenfalls Stätzlings Trainer Helmut Riedl, der sich schon auf die Derbys in der kommenden Saison freut. Gefreut hat sich der FCS-Coach auch über das 6:2 seines Teams bei Olympia Neugablonz. „Das war eigentlich ziemlich relaxed, obwohl es für die um alles und für uns fast um nichts mehr ging“, meinte der Trainer, der auch wieder erfolgreich mit der Viererkette experimentierte.

    Ein unglücklicher Freistoß brachte den TSV Friedberg vom Siegeskurs bei Türkspor Augsburg ab. „Da ist die Mauer einfach auseinander gegangen – und der Ball mitten durch“, analysierte Trainer Reinhard Kindermann das 1:1. Und daraufhin legten die Türken noch einmal zu und sicherten sich nicht unverdient den 2:1-Erfolg.

    Etwas unglücklich verlor der BC Rinnenthal sein letztes Heimspiel in der Kreisliga Ost gegen den BC Adelzhausen mit 0:1. „Das wäre eigentlich ein typisches Unentschiedenspiel gewesen, aber wir haben es halt durch einen geschickt geschossenen Freistoß verloren“, meinte BCR-Trainer Patrick Zöh. Der hat nun schon ein anderes Ziel vor Augen: das Champions-League-Finale am Samstag in Wembley. „Am Freitagfrüh geht’s los“, freute er sich.

    Mit einem Sieg verabschiedete sich auch der SV Mering von seinem Publikum – nach einer durchaus erfolgreichen Saison in der Landesliga Süd-West. 2:1 hieß es am Ende gegen den VfB Durach. „Die erste Halbzeit war gut, die zweite war nix“, so ein gewohnt knackiges Fazit von Trainer Günter Bayer. Wesentlich wichtiger beim MSV war der 4:0-Sieg der „Zweiten“ im Derby gegen die Sportfreunde Friedberg – denn damit machte das Team von Trainer Roland Pankratz den Klassenerhalt in der Kreisklasse Augsburg-Mitte endgültig perfekt.

    In den anderen Kreisklassen-Partien stand einzig für den SV Ottmaring noch etwas auf dem Spiel – und zwar nichts Geringeres als der Meistertitel. Und mit einem mageren 1:1 bei TSG Augsburg kam man diesem Ziel nur ein ganz kleines Stückchen näher. „Das waren zwei verschenkte Punkte gegen einen ganz schwachen Gegner – aber wir haben es eben versäumt, nach dem 1:0 nachzulegen“, meinte Trainer Bernhard Haas. Nun wird es noch einmal eng, schließlich holen Firnhaberau und Pfersee mehr und mehr auf, während der lange Zeit ernsthafteste Rivale Bärenkeller schwächelt. „Das wird nicht leicht, aber wir haben es selber in der Hand. Wir brauchen aus den drei verbleibenden Spielen noch sieben Punkte“, rechnete Haas vor.

    Nach dem 2:0 im Spitzenspiel gegen den FC Tandern hat der TSV Mühlhausen nun die Spitze in der B-Klasse Aichach übernommen. „Der Sieg war verdient und jetzt wollen wir uns das nicht mehr nehmen lassen“, gab sich Trainer Klaus Wünsch kämpferisch. Das Ziel ist nun klar umrissen: die Meisterschaft. „Ich bin mit Mühlhausen schon einmal aufgestiegen – aber eben nicht Meister geworden. Und das wollen wir diesmal packen, die ganze Truppe zieht auch voll mit“, so Wünsch.

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