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Fußball-Nachlese: Fast alles eitel Sonnenschein

Fußball-Nachlese

Fast alles eitel Sonnenschein

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    Da strahlte nicht nur die Sonne, sondern auch das Fußballerherz: Die Stätzlinger bejubelten Markus Rolles 2:0.
    Da strahlte nicht nur die Sonne, sondern auch das Fußballerherz: Die Stätzlinger bejubelten Markus Rolles 2:0. Foto: kolbert-press

    Wenn sogar schon Unentschieden wie Siege gefeiert werden, dann muss es schon ein ganz besonderes Wochenende gewesen sein. Nach langen Wochen des Darbens gelang dem TSV Friedberg ein Punkt daheim gegen den FC Wiggensbach – und das war Anlass genug für eine Fete. „Das haben die Jungs wirklich verdient. Die haben sich in der zweiten Hälfte richtig reingehängt und der Gegner war stehend k.o.“, sagt Trainer Willi Gutia. Dabei waren die personellen Voraussetzungen des Bezirksligisten alles andere als gut: Auf der Bank saßen nur noch Alex Demel – und Christian Kamm. Mit ihm hat Gutia zu Bezirksoberligazeiten noch im TSV-Team gespielt, wobei Gutia Stammspieler war und Kamm nicht immer. Manchmal habe er schon überlegt, selber wieder die Stiefel zu schnüren, gibt der 46-jährige TSV-Trainer zu. „Aber es hat zu stark in der Wade gezwickt, nein, das lasse ich bleiben.“ Und seine Jungs haben es ja auch alleine geschafft. „Das war wichtig, gerade für die Moral und den Kopf.“

    Ein zweites Remis, noch dazu ein torloses und für die Zuschauer eher unattraktives, führt zu einer Traineraussage, die sogar das für den Auswärtssieg der Vorwoche noch übersteigt: Der Kissinger SC hielt sich gegen Schwaben Augsburg sehr bedeckt. „Trotzdem muss ich meiner Mannschaft noch ein höheres Lob machen als für das Spiel in Thannhausen“, so Ex-Profi Sören Dreßler. „Wenn ich mir die Auswechselbank der Schwaben anschaue, wird mir heute noch schwindlig. Da können wir nicht mithalten.“ Und die Gäste seien mit einem „brutalen Selbstvertrauen“ nach Kissing gekommen, während sein Team unter der Woche eher müde gewirkt hätten. Hinzu kommt laut Dreßler, dass der Hauptplatz von den Vorspielen so enorm strapaziert gewesen sei, dass schon normales Passspiel höchste Konzentration verlangte. Und die defensive Ausrichtung beider Teams brachte es mit sich, dass kaum direkte Pässe in die Schnittstellen möglich waren. „Drum sind wir froh und nehmen den Punkt einfach mal mit“, so das erstaunliche Fazit von Sören Dreßler – obwohl bei einem Sieg der KSC heute Spitzenreiter wäre.

    Einen Schritt auf dem Weg dorthin hat der FC Stätzling mit seinem Sieg über Olympia Neugablonz getan. Die Grün-Weißen haben das Führungstrio der Bezirksliga nun in Reichweite. „Gestern war unsere Defensive sehr gut“, sagt Trainer „Bobby“ Riedl. Immerhin zweimal musste allerdings auch Julian Baumann sein ganzes Geschick aufbringen, um schmerzhafte Gegentreffer zu verhindern. Nach Manuel-Neuer-Manier baute er sich 30 Meter vor dem Tor vor Alexander Weber auf und sprang hoch, als dieser den Ball über ihn lupfen wollte. Die Neugablonzer wollten ein Handspiel gesehen haben, aber Schiedsrichter Thomas Sprinkart winkte ab. Und später, als Stätzling durch die Gelb-Rote Karte für Daniel Hadwiger schon in Unterzahl waren, tauchte Martin Hennebach frei vor „Jule“ auf – und der Stätzlinger blieb Sieger. „Hätte das zum Tor geführt, wäre es sicher noch einmal eng geworden“, so Riedl. Jetzt gehe es zum FC Wiggensbach, der „doch etwas überraschend einen Punkt beim TSV abgegeben hat.“

    Keinen Punkt abgegeben in den letzten vier Spielen hat der SV Mering in der Landesliga Südwest. Die Bayer-Truppe bleibt damit in Lauerstellung hinter dem Spitzenduo Illertissen II und Kottern. „Meine Mannschaft hat mich wieder in punkto Einstellung voll überzeugt“, lobt Günter Bayer. Der Sieg in Durach sei „im Endeffekt verdient“, wenn auch die Begegnung mehrmals kippte und auch anders hätte ausgehen können. Die feine Einzelleistung von Manuel Müller zum 2:1 habe es seiner Elf und ihm aber ermöglicht, den Sieg abzusichern.

    Wie viel der richtige Trainer an der richtigen Stelle bewirken kann, zeigt die Heimpremiere von Werner Heiß. Was er denn mit seiner Mannschaft gemacht habe, das sie jetzt plötzlich siegen könne, so die Frage. „Nichts“, ist die Antwort des Ex-Torjägers, der aber doch etwas ausholt: „Na ja, bisher war bloß die Stimmung nicht gut. Aber ich habe ein Team vorgefunden, das will, das Spaß am Fußball hat.“ Spielerisch fehle zwar hie und da noch was und auch körperlich. „Aber das wird sich geben, daran werden wir arbeiten.“ Dass Jockl Ankner zwei Tore geschossen habe, sei toll, „aber es war die Mannschaftsleistung, die voll funktioniert hat“, so Heiß.

    Zufrieden mit einem Remis ist auch Bastian Schaller, Spielertrainer des SV Wulfertshausen. Horgau erwies sich als der erwartet schwere Gegner, „wir hatten in der ersten Halbzeit wirklich Glück.“ Der Ausgleich sei in seinen Augen verdient gewesen. „Hoffen wir, dass der dreckige Punkt, den wir geholt haben, im Kopf wieder etwas freisetzt und a bisserl positive Wirkung zeigt.“

    Die einzigen, die absolut nicht zufrieden sein konnten mit dem Ergebnis, sind die Rieder. Das 1:7 gegen in der Kreisklasse Aichach die Sportfreunde Friedberg tat weh und ist auch der Personalmisere geschuldet, wie Spielertrainer Michael Meisetschläger ja schon feststellte. Schon der Auftakt zeigte das: Lorenz Hintersberger nutzte seien Chance vor dem Ostler-Tor nicht, Ivan Barisic die seine vor dem Rieder schon. Und dann krachte es in Abständen immer wieder. So sehr, dass SF-Abteilungsleiter Stefan Weindl die Rieder gr als „erschreckend schwach“ charakterisierte. Er hatte nach dem guten Start des Aufsteigers mehr erwartet. „Vielleicht kriegen die Rieder aber auch langsam ihre Grenzen aufgezeigt.“

    Nach zehn Spieltagen ist es auch Zeit für ein kleines Fazit: Die Sportfreunde haben ja vom Augsburger in den Aichacher Bereich gewechselt. Stärker sei die Liga nicht als die ehemalige, es werde nur mehr körperbetont agiert. „Da mussten wir uns erst dran gewöhnen“, so Weindl. Dass es mehr Derbys gebe, weniger zweite Mannschaften, sei positiv. „Ich glaube, dass es der richtige Schritt war zu wechseln.“ Wobei Weindl nicht verhehlt: „Wenn ich mir allerdings die Sportheime auf dem Land anschaue, dann könntest richtig neidisch werden. So etwas können wir uns nicht leisten.“

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