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Fußball-Nachlese: Ein Punkt, der Gold wert ist

Fußball-Nachlese

Ein Punkt, der Gold wert ist

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    Den Kampf angenommen haben die Meringer, am Ball Michel Fiorentino (rechts), beim VfB Durach, in der Mitte Patrick Wachter. Das ging nicht ohne Schmerzen ab, wie die Fortführung der Szene vermuten lässt.
    Den Kampf angenommen haben die Meringer, am Ball Michel Fiorentino (rechts), beim VfB Durach, in der Mitte Patrick Wachter. Das ging nicht ohne Schmerzen ab, wie die Fortführung der Szene vermuten lässt. Foto: Ralf  Lienert

    Vereinsinterne Feste werde gerne nach dem Muster der Münchener Wies‘n im „goldenen“ Oktober gefeiert. Zu feiern gab es allerdings am Wochenende nicht allzu viel im südlichen Teil des Wittelsbacher Landes. Der TSV Friedberg beispielsweise musste in der Landesliga Südwest zum Tabellenführer Landsberg und lief dort 85 Minuten lang einem denkbar knappen Rückstand hinterher. „Das war schon ärgerlich, dass wir in der fünften Minute da dieses Loch hatten im Mittelfeld, aus dem das 1:0 resultierte“, gibt Trainer Reinhard Kindermann zu.

    Er hatte Admir Hajdarevic und seinem Sohn Nino, diebeide seit Wochen nur noch grippegeschwächt und mit Medikamenten „vollgepumpt“ die Spiele absolvieren, eine Pause verordnet. „Denn langsam wird es wirklich gefährlich. Man weiß ja, was die Folge sein kann“, sagt der Ex-Profi. Demzufolge musste er ohne neun Stammspieler antreten – und war am Ende zurecht stolz auf die Leistung seiner Rumpftruppe beim Tabellenführer. „Wir haben trotz der vielen Ausfälle ein starkes Spiel gemacht. Die Mannschaft hat sich wirklich super geschlagen.“

    Noch zufriedener ist sein Trainer kollege Günter Bayer. Die Meringer waren in Durach zu Gast und hätten den Kemptener Vorstädtern fast ihr vereinseigenes Oktoberfest verdorben. Hätten Weber oder Obermeyer kurz vor der Pause mit ihren Kopfbällen getroffen, wäre die Partie anders ausgegangen als 0:0. Angesichts der drangvollen Enge im Feld der Landesligatabelle spricht Bayer trotzdem von einem „Punkt, der Gold wert ist.“ Noch dazu, da auch die Duracher davon sprachen, ihr bestes Spiel der letzten Zeit am Samstag gegen Mering absolviert zu haben.

    Bayer hatte nach der desaströsen Niederlage in Fürstenfeldbruck „die Zügel angezogen“ und von seiner Mannschaft ein anderes Zweikampfverhalten gefordert. Die „gewaltige Leistungssteigerung“ wurde in Durach von der Mannschaft – allen voran von Torhüter Adrian Wolf – gebracht und damit ist Bayer zufrieden. „Spielerisch war mehr drin, das war aber auch nicht die Prämisse, die lag im Kämpferischen.“ Auch wenn er ein wenig noch dem schon einmal erreichten Platz vier in der Tabelle nachtrauert: Der MSV ist jetzt Fünfter.

    Diesen Rang hat jetzt auch der FC Stätzling wieder gesichert, nachdem er zwischenzeitlich gar auf einem Relegationsplatz stand. Mit einem hart umkämpften 4:2 über Olympia Neugablonz hat sich die Truppe von Trainer „Bobby“ Riedl „ein bisserl Luft nach unten verschafft, auch wenn es am Ende etwas hektisch geworden ist.“ Da hätten die Stätzlinger fast das Kunststück fertig gebracht, mit drei Mann Überzahl den Ausgleich zu kassieren. Die Grün-Weißen konnten sich bei ihrem Keeper Julian Baumann bedanken, dass ihnen diese Schmach erspart blieb.

    Riedl blickt sogar wieder Richtung Spitze: „Nach vorne ist der Abstand nicht gar zu groß.“ Mit sechs Siegen und einem Remis aus den letzten sieben Partien ist er ausgesprochen zufrieden, „obwohl wir eigentlich personell am Krückstock daherkommen“. Da wiederum tun sich die Stätzlinger leichter als andere: Maxi Heiß von der A-Jugend stand zur Verfügung und half nicht unwesentlich mit, die Punkte an der St. Anton-Straße zu halten. Er war Torschütze und Passgeber für Marvin Gaags entscheidendes 4:2. Jetzt endlich haben auch Sören Dreßler und der Kissinger SC wirklich zueinander gefunden. Der Chefcoach wie das gesammelte Führungsteam des KSC freuten sich riesig über ein 2:2 in Egg an der Günz. Der Tabellenführer hatte allerdings lange 2:0 geführt, ehe die Kissinger Konstanz sich auszahlte. „Ich bin ein Trainer, der ohne Vorkenntnisse nach Kissing kam, der erst seine Leute kennenlernen musste und diese mich. Ich habe eine bestimmte Vorstellung von Fußball – und in diesem Spiel kam die Mannschaft meiner Vorstellung schon sehr, sehr nahe“, lobte Dreßler. Die konzentrierte harte Arbeit über Wochen zahle sich jetzt aus. „Meine Jungs haben gespürt, dass Fußball auch ein schönes Erlebnis sein kann, dass dieser Sport richtig Spaß macht“, so der Ex-Profi.

    Gar nicht zum Feiern zumute war in den beiden Kreisligen dem SV Ottmaring, der beim VfR Foret mit 0:2 unterlag. Trotz vereinseigenen Oktoberfests war auch Patrick Zöh, dem Trainer des BC Rinnenthal, nicht nach Feiern zumute. Nur mit einem Kraftakt wurde gegen Berg im Gau noch der 2:2-Ausgleich geschafft. „Auch bei uns fehlen einige Leitungsträger, das merkt man einfach.“ Zufrieden ist Zöh nicht, „aber wir können mit dem, was wir bisher erreicht haben, leben“, sagt er.

    Nur zwei Punkte aus sechs Spielen fielen für die Landkreisteams in der Kreisklasse Augsburg Mitte ab. Der SV Wulfertshausen hätte gegen die TSG Augsburg den Sieg eigentlich sicher gehabt, kassierte aus einer dummen Situation heraus aber noch den Ausgleich. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so deutlich, ging es den Sportfreunden Friedberg bei Öz Akdeniz.

    Fast hätte der Tabellenletzte, die Sport-Freunde Bachern, dem Spitzenreiter TSV Pfersee die Punkte geklaut. „Mit ein bissel Glück können wir gegen Jeden in der Liga gewinnen“, so Spielertrainer Ismail Ayar. Dieses wiederum ging vor allem Libero Christian Baur ab, der kurz nach der Pause einen Ball per Kopf abfälschte, den sein Keeper sicher gefangen hätte. Dieser schlug zum 2:2 ein und brachte die Pferseer in die Partie zurück. Innerhalb von zehn Minuten kassierte Bachern drei Tore – und bleibt damit unangefochten Tabellenletzter. „Ein Punkt hätte uns so gut getan“, jammert Ayar. Jetzt muss man es gegen Öz Akdeniz versuchen.

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