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Fußball-nachlese: Der Aufsteiger zeigt Moral

Fußball-nachlese

Der Aufsteiger zeigt Moral

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    Sechs Punkte nach vier Spielen. Es gibt nicht viele, die dem TSV Friedberg dies in der Landesliga Südwest zugetraut haben. Doch der Aufsteiger schlägt sich bislang wacker und feierte mit dem 4:2 gegen den FC Memmingen II schon seinen zweiten Saisonsieg – und das trotz der enormen Personalsorgen, die den TSV plagen. „Ich muss der gesamten Mannschaft ein riesen Kompliment machen, Hut ab vor dem, was die gegen eine sehr spielstarke Memminger Mannschaft gezeigt hat. Der Sieg war absolut verdient“, war TSV-Trainer Reinhard Kindermann voll des Lobes für seine Truppe. „Es gibt fast nichts zu bemängeln, außer vielleicht, dass wir noch zu viele Geschenke verteilen und das Spiel schon früher hätten entscheiden können“, meinte Kindermann weiter. Bemerkenswert war, dass die Friedberger zweimal den Ausgleich wegsteckten und sich nicht beirren ließen – Moral und Einstellung stimmen, die Mannschaft glaubt an sich. „Wir stehen besser da, als es viele erwartet haben, doch das ist nur eine Momentaufnahme. Wir werden weiter kleine Brötchen backen und jetzt ganz bestimmt nicht abheben“, so der Trainer. Ein großes Lob gab es für den zweifachen Torschützen Admir Hajdarevic, der ein klasse Spiel zeigte, und auch bei Marcel Pietruska zeigt die Kurve wieder nach oben. Personell hofft der Coach darauf, dass eventuell Lehrmann, Bures und Moll wieder in den Kader zurückkehren, und dass Lichtenstern und Hornung vielleicht bald wieder mit dem Training beginnen.

    Während die Friedberger also hochzufrieden waren, herrschte beim SV Mering Enttäuschung nach dem 1:2 beim TSV Landsberg. „Das war eine ganz bittere Niederlage, die wehgetan hat. Mir hat auch die Mannschaft leidgetan, denn das hatte sie an diesem Tag nicht verdient“, meinte Merinos Trainer Günter Bayer. Sicher, Landsberg war vor dem Seitenwechsel einen Tick besser und hatte ein Chancenplus, doch nach der Pause gaben die Meringe beim Favoriten den Ton an. „In den zweiten 45 Minuten hatten wir alles im Griff, hatten zwei, drei fast hundertprozentige Möglichkeiten – und kriegen dann kurz vor Schluss nach einer Standardsituation das 1:2“, ärgerte sich Bayer. Das Tor fiel zu einem Zeitpunkt, in dem sich nahezu alle im Meringe Lager sicher waren, dass man zumindest den Punkt mit an die Paar nehmen würde. „Die Formkurve geht weiter nach oben, wie haben uns weiter gesteigert, aber jetzt muss ich die Mannschaft wieder aufbauen“, erklärte der Trainer. Allerdings ist Bayer auch Realist. „Die Tabelle lügt nicht – wir brauchen in den nächsten Spielen dringend Punkte, um da hinten wegzukommen“, forderte der Fußballlehrer. Ein Heimsieg gegen Illertissen II am kommenden Sonntag käme da gerade recht.

    Lange war sie, die Nachspielzeit beim Spiel der Bezirksliga Süd zwischen dem TSV Babenhausen und dem FC Stätzling – und am Ende zu lange für den FCS. Denn in der achten Minute der Nachspielzeit kassierte der FCS noch den Treffer zum 2:2-Ausgleich. Stätzlings Trainer Bobby Riedl nahm das Ganze aber eher gelassen hin. „Die lange Nachspielzeit war berechtigt, schließlich wurden beide Torhüter lange behandelt – und das Unentschieden war für Babenhausen aufgrund der zweiten Halbzeit auch durchaus verdient“, so Riedl. Stätzling hatte es versäumt, mit dem dritten Tor alles klarzumachen, und nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Sebastian Schäffler fehlte bei den Grün-Weißen die Ordnung in der Defensive. Zu schnell wurden die Bälle verloren, zu sehr kam man unter Druck. „Ich war schon froh, dass die nicht in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Elfmeter zum Ausgleich genutzt haben, wer weiß, was dann noch alles passiert wäre“, meinte der Stätzlinger Coach.

    Eine ganz bittere Pille musste der Kissinger SC schlucken, der sich beim Heimspiel gegen den FC Königsbrunn doch so viel vorgenommen hatte. Doch dann endete das Duell Bezirksliga-Aufsteiger gegen Landesliga-Absteiger eindeutig – nämlich gleich 4:0 für den FC Königsbrunn. „Wir haben 20 Minuten gut gespielt, aber nichts Zwingendes zustande gebracht, und sind dann durch einen Anfängerfehler mit 0.1 in Rückstand geraten“, analysierte KSC-Trainer Sören Dreßler. Bei einer Ecke stimmte einfach die Zuordnung nicht und nach dem 0:2 seien dann auch die Köpfe schon nach unten gegangen. Die Umstellungen, die Dreßler vornahm, waren durch die Verletzung von Franko Berglmeir bald wieder Makulatur – und nach dem 0:3 gab sich das Team fast auf. Nun ist der Trainer als Psychologe gefragt, doch da gibt sich der ehemalige FCA-Profi zuversichtlich. „Das kriege ich hin, ich freue mich auf diese Aufgabe“, so Dreßler.

    Gefreut hat man sich auch beim SV Ottmaring auf das erste Kreisliga-Spiel nach 34 Jahren Abstinenz – und mit dem 1:1 gegen den Bezirksliga-Absteiger DJK Lechhausen legte man einen durchaus gelungenen Einstand in der Kreisliga Augsburg hin. „Mit dem Ergebnis kann man durchaus zufrieden sein“, meinte auch Trainer Bernhard Haas, der neben Daniel Nowak, Daniel Schlatterer und Gerhard Gleich einer der vier Spieler ist, die schon einmal Kreisliga oder höher gespielt haben. „Die anderen müssen sich erst einmal an das höhere Tempo gewöhnen“, so Haas. Der bemängelte nur die zehn Minuten „Tiefschlaf“ nach der Pause, in denen Keeper Gleich die Seinen mit tollen Paraden im Spiel hielt. Der Ausgleich entsprang einer Standardsituation – eine der Stärken des SVO. „Ich hoffe, dass das so bleibt“, meinte Haas, der mit Marcel Gänsdorfer aber auch einen verletzten Spieler zu beklagen hatte.

    Fast schon traditionell ist der Fehlstart des BC Rinnenthal – diesmal gab es zum Auftakt der Kreisliga Ost ein 0:3 bei der DJK Langenmosen. Doch Rinnenthals Trainer Patrick Zöh nahm sein Team in Schutz: „Wir haben gut gespielt und diese Niederlage nicht verdient.“ Ein Mann brachte Zöh – der selber auch Schiedsrichter ist – auf die Palme: der Unparteiische Markus Fraunhofer. „Wir haben gegen zwölf gespielt. Ich sage nicht leicht etwas gegen die Unparteiischen, aber das war eine Frechheit“, so Zöh. Dem 0:1 ging ein klares Foul an Christoph Bradl voraus, dann hätte es Gelb-Rot gegen die DJK geben müssen und stattdessen erwischte es Markus Roppel. „Da wurde mit zweierlei Maß gemessen“, beklagte sich Zöh, der aber auch einräumte, dass man sich bei den weiteren Gegentreffern auch individuelle Fehler geleistet hatte.

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