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Fußball-Nachlese: Am Boden zerstörte Friedberger

Fußball-Nachlese

Am Boden zerstörte Friedberger

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    Schön anzusehen, aber wirkungslos und noch dazu eigentlich Handspiel: Der akrobatische Einsatz von Bujar Bytyqi (TSV 1862 Friedberg/weißes Trikot) nutzte in Thannhausen nichts.
    Schön anzusehen, aber wirkungslos und noch dazu eigentlich Handspiel: Der akrobatische Einsatz von Bujar Bytyqi (TSV 1862 Friedberg/weißes Trikot) nutzte in Thannhausen nichts. Foto: Otmar Selder

    Er ist noch selber ganz am Boden: Willi Gutia, der Trainer des Bezirksligisten TSV Friedberg. Nicht, weil man beim Mit-Absteiger und der heuer klar favorisierten TSG Thannhausen deutlich verloren hat. „So viele Einzelfehler, das ist Wahnsinn!“ Es ist die Art und Weise, wie das 0:5 am Samstagnachmittag zustande kam, wie leicht man dem Gegner das Toreschießen machte. Jonas Achter und Torhüter Dominik Bader war sich schon in der fünften Minute nicht einig, wer den Ball nehmen sollte – Korenik tat es und traf zum 1:0. Bujar Bytyqi als noch erfahrenster Mann der TSV-Fohlentruppe ließ sich ohne Not den Ball nach einer guten halben Stunde den Ball vom Fuß spitzeln. Beim 3:0 dann kullerte dieser Richtung zweiter Pfosten und wieder fühlte sich kein Friedberger vollends zuständig. „Die Punkte sind weg, ob du 0:1 verlierst oder 0:5“, versucht sich Gutia in Langmut. Wobei er durchaus gesehen hat, dass Max Kandler so seine Chancen hatte, der Ball aber versprang und dass der TSV eigentlich noch zwei Elfmeter hätte bekommen müssen. „Wir werden am Mittwoch wieder alles versuchen. Wir geben nicht auf“, sagt Trainer Gutia.

    Dass der TSV Friedberg II zum Saisonauftakt in der Kreisklasse Aichach gegen Gerolsbach gleich acht Treffer kassierte, ist da schon fast symptomatisch. Dem Ex-Landesligaverein geht es derzeit gar nicht gut. Das ist beim Ligakonkurrenten Kissinger SC derzeit ganz anders. „Ein Kompliment an mein Team, dass sie das noch hingekriegt haben. Denn solche Spiele verlierst du normalerweise“, lobt Trainer Sören Dreßler. Sehr, sehr gute Chancen wurden vor der Pause liegen gelassen. „Da beginnt es im Kopf schon zu arbeiten.“ Und Gegner Fellheim versuchte alles, um zu Punkten zu kommen. Als Dominik Barkhurst den Ball zum 1:0 unter die Latte knallte, ging der Tanz erst so richtig los. Kissings „Shorty“ Christoph Friedrich und Jonas Gottwald waren aber auch keine Kinder von Traurigkeit, Sebastian Lang musste mit Gelb-Rot gehen.

    Höhepunkt war aber die Rudelbildung in der 85. Minute, in deren Verlauf zwei Kissinger umgestoßen wurden, aber nur Fellheims Andre Lassnig die Rote Karte erhielt. Der Schiedsrichter war an diesem Tag schlichtweg überfordert. KSC-Trainer Dreßler schiebt aber auch noch Lob nach: „Dass ein Oli Mühlberger nach mehreren Wochen Pause 90 Minuten lang als Außenverteidiger ein überragendes Spiel macht, dass ein Robin Scheurer noch mit Operationsnarbe von seiner Zahn-OP spielt, das sind die Qualitäten, die dazugekommen sind.“

    Selbst bis zur zweiten Mannschaft setzt sich dieser Qualitätssprung fort, wie der FC StätzlingII erfahren musste. „Die waren einfach besser als wir“, gibt FC-Abteilungsleiter Manni Endraß unumwunden zu. Das Derby war der Auftakt für die Kreisklasse Augsburg-Mitte, dessen Feld an Landkreis-Bewerbern heuer stark geschrumpft ist. Der KSC II hatte aber auch ein wenig Glück, dass Stätzlings eigentlich erfahrener Torhüter Florian Baumeister das seltsame Zwischending zwischen Flanke und Schuss, das Lukas Genitheim in der 21. Minute in Bewegung setzte, völlig unterschätzte und bewegungslos stehen blieb. Trotzdem war es herzerfrischend, zu sehen, wie sich der KSC-Verteidiger über seinen Treffer freute.

    Der Hubschrauber landete in Mering beim Spiel der Zweiten gegen den TSV Pfersee. Manuel Winter verletzte sich in der 20. Minute am Knie und blieb, vor Schmerzen schreiend, auf dem Bauch liegen, das Knie angezogen. Niemand traute sich da, ihn anzufassen und umzudrehen. Der Notarzt im Hubschrauber wiederum war am nächsten dran am Unfallort, deshalb die Landung der Flugmaschine. Die Unterbrechung dauerte 20 Minuten, Winter wurde dann mit dem Sanka ins Krankenhaus gebracht. Laut Trainer Martin Weiderer konnte noch nicht untersucht werden, inwieweit der Bänderapparat des Spielers in Mitleidenschaft gezogen ist.

    Große Freude gab es in Stätzling schon am Freitagabend nach dem 2:1-Sieg bei Bezirksliga-Tabellenführer TSV Mindelheim. Es war ein harter Arbeitssieg, „das Spiel war nicht so, dass man großartig in Euphorie verfallen musste“, sagt Trainer Bobby Riedl. Sein Team habe fußballerisch noch viele Fehler gemacht, sei aber hinten wesentlich bessergestanden als zuletzt. Man habe es schon gemerkt, dass mit Sebastian Schäffler wieder ein Führungsspieler mit auf dem Feld stand. „So einen braucht man einfach.“ Besonders gefallen hat Riedl, dass seine Mannschaft den Mindelheimer Ausgleich weggesteckt hat und dem Druck der Gastgeber danach widerstand.

    Genau das ist es, was auch Merings Trainer Günter Bayer lobend erwähnt. Der Landesligist hatte 2:0 in Oberweikertshofen in Führung gelegen, den Ausgleich hinnehmen müssen und dabei seine spielerische Linie verloren. Am Ende war es ein offener Schlagabtausch ohne Sieger. „Jetzt wird es aber langsam wieder Zeit, dass wir drei Zähler holen“, mahnt Bayer.

    Das kurioseste Resultat des Wochenendes war aber das 13:0 des TSV Merching beim BC Aichach II. „Das war ein sehr dankbarer Gegner“, meint TSV-Trainer Alex Vötter. „Und wir haben gut gespielt.“ Ganz wohl ist ihm nicht, denn er fragt sich, wie lange es diese zusammengewürfelte Mannschaft noch geben wird. „Die Aichacher haben so ihre Probleme“, weiß er. Der Gegner spielte am Ende nur noch zu neunt.

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