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Fußball-Bezirksliga: "Kein Vertrauen mehr gespürt": Trainer Andreas Jenik schmeißt in Stätzling hin

Fußball-Bezirksliga

"Kein Vertrauen mehr gespürt": Trainer Andreas Jenik schmeißt in Stätzling hin

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    Andreas Jenik hat seinen Trainerposten beim FC Stätzling nach dem schwachen Saisonstart abgegeben.
    Andreas Jenik hat seinen Trainerposten beim FC Stätzling nach dem schwachen Saisonstart abgegeben. Foto: Michael Hochgemuth

    Andreas Jenik ist nicht mehr Trainer des Bezirksligisten FC Stätzling. Der 39-Jährige informierte die Abteilungsleitung am Dienstagnachmittag über seine Entscheidung, nicht mehr weitermachen zu wollen. Auch Co-Trainer Sebastian Hoffmann verlässt den Bezirksligisten. Jenik nennt nicht nur sportliche Gründe für seine Entscheidung.

    „Natürlich hat die Niederlage die Entscheidung bestärkt, aber die Ergebnisse waren nicht der ausschlaggebende Grund“, erklärt Jenik. Der FCS hatte am Sonntag beim Aufsteiger VfR Jettingen eine 0:4-Pleite kassiert und ist in der Tabelle auf Platz zehn abgerutscht. „Das Trainerteam hat von Beginn der Saison an das Gefühl gehabt, dass kein Vertrauen seitens des Abteilungsleiters da ist. Es war einfach eine permanente Unruhe drin. Man hat uns nicht mehr zugetraut, wieder in die Erfolgsspur. Das ist dann keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit“. Die Entscheidung sei die vergangenen Wochen gereift. Jenik fügt aber hinzu „Wir haben uns die Hand gegeben und gehen mit gutem Gewissen. Wir hatten hier zwei sehr schöne und erfolgreiche Jahre“, so der Untermeitinger (Kreis Augsburg), der dem FC Stätzling weiterhin die Daumen drückt: „Ich hoffe, es kehrt wieder Ruhe ein und die Mannschaft fährt die Ergebnisse ein.“

    Für Abteilungsleiter Manfred Endraß kam der Schritt des Trainerteams nicht überraschend: „Auch wir haben uns Gedanken gemacht, hätten aber mindestens noch eine Woche abgewartet. So ist das aber im Fußball, wenn die Ergebnisse ausbleiben.“ Mit Jenik sei er bislang sehr zufrieden gewesen: „Fachlich war das sehr gut. Manchmal gibt es aber Phasen, in denen es sportlich nicht läuft. Die Niederlage in Jettingen war schon ein herber Schlag“, so Endraß, der sich eine Mitschuld gibt: „Die Mannschaft versucht alles. Vielleicht habe ich mit meiner Zielsetzung auch zu viel Druck aufgebaut.“ Endraß hatte nach Platz drei im Vorjahr für diese Saison den Aufstieg als Ziel ausgegeben. Davon sind die Stätzlinger aktuell weit entfernt.

    Rolle und Koch übernehmen beim FC Stätzling

    Der Sportliche Leiter Tobias Huber bedauert den Schritt des Trainerteams: „Ich war schon überrascht. Fachlich und menschlich war das hervorragende Arbeit. Die Mannschaft hat trotz der Rückschläge voll mitgezogen. Es ist wirklich sehr schade. Von meiner Seite war das Vertrauen bis zuletzt 100 prozentig da.“

    Markus Rolle (am Ball) übernimmt als Coach beim FC Stätzling.
    Markus Rolle (am Ball) übernimmt als Coach beim FC Stätzling. Foto: Sebastian Richly

    Bereits das Training am Dienstagabend leiteten zwei Urgesteine des FCS. Interimsmäßig übernehmen Rainer Koch, der seit mehr als 20 Jahren im Verein ist, und Markus Rolle das Training. Rolle schoss die Zweite Mannschaft in der Relegation im Sommer noch zum Aufstieg. Rolle hat bereits Erfahrungen als Trainer gesammelt. In der Saison 2018/2019 coachte er den BC Rinnenthal. Das Duo wird das Bezirksliga-Team auch im Heimspiel am Samstag gegen den FC Gundelfingen II betreuen. Wie es danach beim FC Stätzling weitergeht, ist noch offen: „Wir werden sehen, welche Trainer auf dem Markt sind. Einen Schnellschuss wird es bei uns aber nicht geben, es muss schließlich ein Trainer sein, der zu uns passt. Beide haben unser vollstes Vertrauen“, so Endraß, der hofft, dass der Trainerwechsel neue Kräfte freisetzt. Auch Tobias Huber sieht keinen Handlungsbedarf: „Wir müssen zunächst einmal schauen, ob die beiden überhaupt länger das Training übernehmen können. Wir werden nicht überstürzt handeln. Der Trainer muss zur Mannschaft passen.“

    Andreas Jenik übernahm 2019 als Trainer beim FC Stätzling. Nach Platz vier in der ersten Saison, verpasste der FCS mit Platz drei im Vorjahr nur knapp die Aufstiegsrelegation. Wie es für ihn weitergeht, weiß er noch nicht: „Nach Stätzling wollten wir eigentlich eine Pause einlegen, aber man weiß ja nie. Ich will nichts ausschließen, aber jetzt freue ich mich, ganz ohne Stress einfach ein Spiel anschauen zu können und ein Bier zu trinken.“

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