35 Minuten lang stand am Sonntag der SV Mering an der Tabellenspitze der Bezirksliga Süd, weil er 3:2 in Lengenwang führte und Egg in Fellheim hinten lag. Weil man aber seine Chancen nicht nutzte und die Gastgeber nicht aufgaben, reichte es nur zum Remis. Trainer Alex Bartl war hinterher schwer enttäuscht, wenn er auch vorher mit dem Remis durchaus zufrieden gewesen wäre. Die Serie des MSV hielt trotz der vielen personellen Ausfälle.
Nur eine Viertelstunde lang hielt dagegen der Vorsatz des TSV Friedberg, gegen den SVO Germaringen da weiter zu machen, wo man gegen Neugablonz aufgehört hatte. "Und Germaringen war keineswegs stärker", grollt Trainer Reinhard Kindermann. "Wir haben zum Fußballspielen aufgehört - warum, das möchte ich schon noch wissen von meinem Team." Über das "Eiertor" zum 1:1 verlor er weniger Worte als über mangelnde Konstanz und Selbstvertrauen seiner Stürmer. "Pietruska machte in der Vorbereitung aus solchen Gelegenheiten immer ein Tor. Er darf ja Fehler machen, aber er muss sich was zutrauen", rät der Trainer. Da müssten die jungen Leute durch.
Auf junge, eigene Leute baut auch der Kissinger SC. "Zehn Kissinger sind auf dem Platz gestanden, als wir in Stätzling spielten. Ich bin mir vorgekommen wie bei einem Heimspiel", freut es Abteilungsleiter Mario Borrelli, dass so viele KSC-Fans das Team unterstützen. Dass man trotz bester Saisonleistung in der Kreisliga Ost bisher nichts mitnehmen konnte, wurmt ihn schon. André Pusch hatte den Ausgleich gleich nach seiner Einwechslung auf dem Fuß, traf den Ball aber nicht richtig. Pusch und Norbert Wagner behinderten sich später gegenseitig, Castro ging allein aufs Tor und schoss daneben. "Unser Keeper Julian Baumann hat sicher dazu beigetragen, dass wir noch kein Tor kassiert haben. Aber es war ein typisches 0:0-Spiel, es kam wenig Direktes auf beide Keeper", analysiert Stätzlings Trainer "Bobby" Riedl. Sechs Spiele lang bliebt nun schon die Tor-Weste weiß - "das ist für mich nur ein schöner Nebeneffekt. Wenn wir mal 6:1 gewinnen sollten, ist mir das auch recht."
"Desolater Auftritt", "Katastrophe", "schrecklich": Oliver Tuffentsammer findet gleich drei Charakterisierungen für den Auftritt des BC Rinnenthal beim bisherigen Schlusslicht TSV Gersthofen II. Die 1:4-Niederlage des Kreisligisten tut richtig weh, denn sie drückt den BCR in die Abstiegsränge. Quer durch die Mannschaft gab es kein Zweikampfverhalten, das 1:0 wurde dem Gegner gar noch aufgelegt. "Wir müssen jetzt schleunigst die Kurve kriegen."
Gleich in zwei Derbys der Kreisklasse Augsburg 2 schlugen diesmal die Emotionen hoch. Mering II unterlag in Ried mit 0:1, "unglücklich", wie Trainer Roland Pangratz fand. Denn es sei ein typisches 0:0-Spiel gewesen. Und die SF Bachern lamentieren, dass sie einen "ganz schwachen Gegner total beherrscht" (Miroslav Sarac) hätten, der dann nur mit Dusel gewonnen habe. Der gegnerische Trainer aus Ottmaring, Frank Mazur, hält verbal kräftig dagegen: "Ich denke, die waren noch einen Tick schlechter. Wir haben immerhin gewonnen, haben jetzt neun Punkte, und hätten auch noch höher gewinnen können." Es sei ein typisches Derby gewesen, schwierig zu spielen - der SVO wollte die SFB anrennen lassen und dann ihre Fehler eiskalt verwerten. Genau das sei geglückt, darum sei er mit dem Ergebnis "hoch zufrieden", so Mazur. Johannes Gail zog sich durch das rüde Foul an ihm, das zum Strafstoß führte, einen gebrochenen Zeh zu.
Souverän zieht in dieser Liga der SV Wulfertshausen seine Kreise an der Spitze. Mit dem 3:3 im Spitzenspiel bei Türk Bobingen ("von diesen auch sehr emotional geführt", so Trainer Siggi Hilz) hat man den "absoluten Meisterschaftsfavoriten" (Hilz) auf Distanz gehalten. Abgerutscht ist dagegen der TSV Merching durch die 1:4-Heimniederlage gegen den TSV Haunstetten II.
Kuriosum am Rande: Beim 3:1-Sieg des BC Rinnenthal II in Thierhaupten wurde ein regulärer Treffer des BCR in der 83. Minute aberkannt, weil ein Hund aufs Spielfeld gelaufen war. Thierhaupten glänzte zudem dadurch, dass es gleich zwei Foulelfmeter verschoss.