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Emotionen kochen hoch

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Emotionen kochen hoch

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    Am Ende ging’s arg hoch her in der Eduard-Ettensberger-Halle in Mering: Knapp zehn Sekunden vor Schluss hatte Merings Michael Fuchs seinen dritten Zehn-Meter-Strafstoß gegen Schwaben Augsburg verwandelt, damit den 3:2-Siegtreffer für die Meringer Nachwuchskicker erzielt und den MSV so zur schwäbischen Meisterschaft geschossen. Die Verantwortlichen und Zuschauer der Augsburger Schwaben fühlten sich verschaukelt, und so manch unschönes Wort flog in Richtung Unparteiische und auch zwischen den Zuschauern hin und her.

    MSV-Präsident Georg Resch nahm dies bei der Siegerehrung – bei der sich die Gemüter auch wieder beruhigt hatten – zum Anlass, ein paar deutliche Worte zu sagen. „Eines möchte ich betonen, der SV Mering, der in der Jugend einen Migrationsanteil von 40 Prozent hat, ist sicher nicht ausländerfeindlich“, so Resch. Bezirks-Jugendleiter Christoph Striedelmeyer brach bei der Siegerehrung dann auch eine Lanze für die Unparteiischen. Fehlentscheidungen seien menschlich und gehören zum Fußball dazu, meinte er. „Und ohne die Unparteiischen, die gut gepfiffen haben, hätten wir dieses Turnier auch nicht ausrichten können“, so Striedelmeyer weiter. Der BFV-Funktionär forderte die Kritiker der Unparteiischen auf, sich selber einmal der Aufgabe zu stellen und „in Sekundenbruchteilen Entscheidungen fällen zu müssen“.

    Die vier Unparteiischen leiteten die Partien insgesamt gut. Die drei jungen Referees Matteo Heiß, Maximilian Rosner und Simon Windt, die vom erfahrenen Christian Heinisch begleitet wurden, hatten mit den äußert fairen Spielen auch keine Probleme. Lediglich beim Spiel Gersthofen gegen Schwaben gab es nach der Roten Karte für Augsburgs Joachim Markay kleinere Tumulte auf den Rängen. „Rot war berechtigt, der Spieler war gefoult worden und hat nachgetreten“, so Heinisch. Berechtigt war auch die Gelb-Rote Karte für Kissings Luca Griebel im Spiel des KSC gegen den späteren Turniersieger JFG Augsburg-West.

    Die Dramaturgie dieser Kreismeisterschaft hätte auch ein Krimiautor letztlich nicht spannender gestalten können – fiel doch im allerletzten Spiel des Tages zwischen Mering und den Augsburger Schwaben die Entscheidung darüber, wer denn die JFG Augsburg-West zu den „Schwäbischen“ würde begleiten dürfen. Die JFG war zu diesem Zeitpunkt schon durch. Die Augsburger hatten nur gegen Schwaben beim 2:2 einen Punkt abgegeben, ansonsten alles gewonnen. 2:0 gegen Großaitingen, 2:0 gegen Mering, 3:1 gegen Gersthofen und 5:0 gegen Kissing. Der Kissinger SC war nach den Niederlagen gegen Schwaben (0:1) und Gersthofen (0:2) früh aus dem Rennen, nur gegen Großaitingen gelang mit 3:1 ein Sieg.

    So kam es also zum Finale zwischen Schwaben, das gegen Kissing (1:0), Gersthofen (4:0) und Großaitingen (6:1) gewonnen und zehn Punkte auf dem Konto hatte, und dem SV Mering. Die Hausherren hatten bis dahin sieben Zähler (3:3 gegen Gersthofen, 3:2 gegen Kissing, 4:0 gegen Großaitingen) und mussten gewinnen, um noch Zweiter zu werden. Das „Endspiel“ war packend – zweimal führten die Schwaben, die sich aber eben auch zu viele Fouls leisteten und so gleich drei Zehn-Meter-Strafstöße gegen sich bekamen. Und hier hatten die Meringer eben einen Spezialisten in ihren Reihen: Michael Fuchs. Der verwandelte alle drei Versuche bombensicher, löste damit jeweils einen Höllenlärm auf den Rängen aus und bescherte seinem Team so den 3:2-Sieg und die Fahrkarte zur schwäbischen Meisterschaft in Syrgenstein.

    Bilder von der Kreismeisterschaft finden Sie hier

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