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Champions League: Die Trainer tendieren zu den Bayern

Champions League

Die Trainer tendieren zu den Bayern

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    Im Gegensatz zu den „tierischen Orakeln“, die den BVB als Champions-League-Sieger sehen, tendieren die Trainer der höherklassigen Fußballteams im Altlandkreis Friedberg beim „deutschen Finale“ heute Abend im Londoner Wembleystadion doch zu den Münchner Bayern. Und nicht nur darin besteht Einigkeit – auch in den Formationen, wie die Fußballlehrer aus der Region die beiden Top-Mannschaften spielen lassen würden, finden sich nur marginale Unterschiede.

    Die Formation der Bayern war für Günter Bayer (SV Mering) recht einfach, wie er meint. „Hier ist nur fraglich, ob van Buyten oder Boateng spielt“, erklärte der MSV-Coach. Er plädiert für Boateng, der flinker und beweglicher sei. Bei Dortmund hatte er Götze nur auf der Bank erwartet – der Dortmunder Jungstar fällt ja nun bekanntlich aus. So erwartet Bayer dann entweder Großkreutz oder Gündogan, es könnten aber auch Sahin oder Kehl in die Mannschaft rücken – oder Reus zentral und Großkreutz außen. Vom Spiel erhofft sich Bayer einiges. „Der Druck lastet auf Bayern. Beide werden versuchen, ihr Spiel durchzuziehen: Bayern mit Kontrolle, Ballbesitz und Spiel über die Außen, Dortmund wird die Münchner extrem früh attackieren“, mutmaßt der 60-Jährige. Es wird seiner Ansicht nach ein enges und hitziges Spiel – und entschieden werde es wohl durch die Super-Aktion eines einzelnen Spielers. „Und da die Bayern die besseren Einzelspieler mit Weltklasse-Niveau haben, werden sie das Spiel auch knapp gewinnen – oder auch nicht“, so Bayers Tipp mit einem Augenzwinkern.

    Einen „vollen Schlagabtausch“ von der ersten Minute an erwartet Reinhard Kindermann, der Trainer des TSV Friedberg. „Dortmund wird Bayern von Beginn an unter Druck setzen, damit die Münchner nicht ins Rollen kommen. Aber ich denke, dass die Bayern-Offensive diesmal stärker ist, als die Defensivabteilung der Dortmunder“, meinte der Ex-Profi. Nun, da Götze beim BVB nicht spielen kann, erwartet Kindermann an dessen Stelle Großkreutz – und dafür dann Reus in der Zentrale. Bender wird sich seiner Ansicht nach um Müller kümmern, ein kleines Risiko sieht Kindermann auch im Einsatz des leicht angeschlagenen Mats Hummels. Die Bayern erwartet er mit Boateng in der Viererkette. Und sein Tipp? „Dortmund braucht einen Sahnetag, um Bayern schlagen zu können. Und der BVB ist in der Defensive nicht mehr so stabil wie in den letzten Jahren. Und bei Bayern ist Ribery in Galaform, Robben wird sich voll reinhängen, Müller ist immer gefährlich und Mandzukic ist ein unangenehmer Spieler für jede Abwehr – ich denke, Bayern gewinnt 3:1.“

    Auch Helmut Riedl, der ehemalige Torhüter des FC Augsburg, der den FC Stätzling trainiert, sieht am Ende die Bayern triumphieren. „Ich tippe auf einen Sieg der Bayern, wenngleich beide Teams fast auf Augenhöhe spielen. Den Vorteil bei den Münchnern sehe ich in ihrer mentalen Stärke und Stabilität sowie der besseren Qualität der Einwechselspieler“, so Riedl. Ein Nachteil für Dortmund ist, dass Götze nicht spielen kann – seine Rolle könnten Gündogan oder Sahin einnehmen, oder ein Reus in der Zentrale. Riedl wollte sich auf keinen konkreten Tipp festlegen, glaubt aber an einen Sieg der Münchner mit zwei Toren Unterschied.

    Weniger deutlich sieht Peter Berglmeir, der frischgebackene Meistertrainer des Kissinger SC, die Münchner vorn. Der KSC-Coach macht kein Hehl daraus, dass sein Herz für die Roten schlägt. Als ihn die Nachricht von Götzes Verletzung erreichte, baute er „seine“ Dortmunder Aufstellung dahin gehend um, dass er Kehl aufbot. Bayerns Taktik sieht Berglmeir so: Durch viele Ballkontakte den Gegner müde laufen lassen und die Defensive immer über die Außen „aufreißen“. Dortmund werde „geordnet defensiv“ spielen und schnell umschalten. „Ich glaube, es wird ein hitziges und emotionales Spiel auf höchstem spielerischen und kämpferischen Niveau. Nach 90 Minuten steht’s 2:2 und in der Verlängerung wird dann Thomas Müller das Siegtor zum 3:2 für meine Bayern erzielen“, so Berglmeir.

    Ganz nah dran am Geschehen ist Patrick Zöh, der Spielertrainer des BC Rinnenthal. Er ist nämlich im Stadion: Seit Freitagmorgen ist der BCR-Coach mit Freunden per Kleinbus unterwegs. Von Calais geht’s per Fähre nach Dover und von da mit dem Zug in die englische Hauptstadt. Und auch Zöh macht aus seiner Sympathie für den deutschen Rekordmeister kein Geheimnis – und er gibt mit 4:1 für die Münchner wohl auch den gewagtesten Tipp ab. „Ich erwarte einen dominanten FC Bayern, der die Dortmunder bereits im Spielaufbau in deren Hälfte unter Druck setzt. Wichtig wird sein, den Aufbau über Hummels zu unterbinden. Ich glaube, Dortmund setzt auf Konter über Reus und Lewandowski“, erklärt Zöh. Der BCR-Trainer wurde von Götzes Ausfall nicht überrascht – er hatte in seiner Aufstellung den 20-jährigen Jungstar gar nicht erst aufgeführt. Und in der Bayern-Abwehr setzt Zöh auf Daniel van Buyten – wie übrigens auch Peter Berglmeir.

    Während die Trainer also den deutschen Rekordmeister favorisieren, liegen die Dortmunder in der Gunst der Vierbeiner vorn. Schabrackentapir Baru in Leipzig und die Zwergotter Ferret und Mömmel in Aue setzen auf den BVB aus Dortmund, Elefantendame Nelly im Serengeti-Park in Hodenhagen auf die Bayern.

    Bleibt abzuwarten, was am Ende triumphiert: Menschlicher Sachverstand oder tierische Intuition.

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