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Breitensport: Auspowern und Boxen mit Trampolin: So funktioniert die Sportart Jumping

Breitensport

Auspowern und Boxen mit Trampolin: So funktioniert die Sportart Jumping

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    Auspowern auf dem Trampolin: Beim TV Mering gibt es verschiedene Jumping-Kurse.
    Auspowern auf dem Trampolin: Beim TV Mering gibt es verschiedene Jumping-Kurse. Foto: Manuel Rank

    Wie jede Woche sitzen die Mitglieder des TV Mering vor ihnen Bildschirmen. Jetzt heißt es schnell sein. Die Hoffnung: noch einen der begehrten Plätze zu ergattern. Über ein Anmeldetool können sich Fitnessfans immer Sonntagnachmittag für eine ganz besondere Sportart anmelden: Jumping. Worum es dabei geht und warum die Kurse in Mering so gut ankommen. 

    Die Jumping-Trainerinnen des TV Mering: (von oben nach unten) Andreea Maier, Susanne Lugert und Megan Ehing.
    Die Jumping-Trainerinnen des TV Mering: (von oben nach unten) Andreea Maier, Susanne Lugert und Megan Ehing. Foto: Maier

    Erst seit zweieinhalb Jahren bietet der Turnverein die Kurse an. Doch das Angebot ist schnell gewachsen, das Interesse immer weiter gestiegen. So sehr, dass sich manche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mittlerweile sogar einen Wecker stellen, um zu den Ersten zu gehören, um beim Kurs dabei sein zu können, sagt Übungsleiterin Andreea Maier. Die 38-Jährige hat das Angebot nach Mering gebracht. Die Sportart Jumping sei im Verein von Beginn an sehr gut angekommen. Ein paar wenige Kurse pro Woche reichten schnell nicht mehr aus: Das Angebot wurde ausgeweitet, die Zahl der Plätze erhöht. Mittlerweile finden wöchentlich vier unterschiedliche Jumping-Kurse statt - acht sind es insgesamt. "Die reine Community sind 120 Leute, davon sind etwa 70 aktiv dabei", sagt Maier.

    Schlag, Sprung, Schlag: In Mering wird auf Trampolinen geboxt

    Donnerstagnachmittag, 17 Uhr. Musik dringt aus den Hallen des TV Mering. Rund 20 Frauen stehen auf den kleinen sechseckigen Trampolinen. Der Blick erwartungsvoll nach vorn auf Andreea Maier und ihre Kollegin Susanne Lugert gerichtet. Die Musik wird lauter, ein Remix von "Apologize" der Band One Republic ertönt aus den Lautsprechern. Langsam beginnen die Frauen auf den Trampolinen zum Takt zu springen. Die Teilnehmerinnen ziehen ihre Knie nach oben und lassen sie fallen - immer wieder. Gleichzeitig folgen sie den Anweisungen der beiden Trainerinnen. Am Anfang ist das Tempo ruhiger - zum Aufwärmen. Dann wird die Musik schneller, genauso wie die Bewegungen. Die ersten Schweißperlen beginnen zu rollen.

    Die Kursteilnehmenden machen die Übungen der Trainerinnen nach.
    Die Kursteilnehmenden machen die Übungen der Trainerinnen nach. Foto: Manuel Rank

    Nun kommt der eigentliche Teil des Kurses Shadowboxer. Ein Gurt wird um den Bauch geschnallt, daran befestigt zwei elastische Gummiseile. An einem Griff werden die Seile zwischen Daumen und Fingern festgehalten. Dann nehmen die Frauen die Box-Haltung ein: Arme angewinkelt, Fäuste unter das Kinn, Blick nach vorn, der Stand sicher, aber locker. Im Sprung führen sie die Box-Bewegungen aus, die Maier ihnen vorgibt. Zwei Schläge nach links, zwei nach rechts - zum Rhythmus der Musik. Lugert läuft währenddessen durch die Reihen und motiviert die Sportlerinnen mit einer Trillerpfeife und gibt Anweisungen.

    "Wir sind ein kunterbunter Haufen jeden Alters"

    Ist ein Intervall zu Ende, folgt eine kurze Pause. "Wir reißen jetzt die Bude ein", schreit da eine der Frauen - und bekommt zustimmendes Feedback. Pause vorbei, schnell wieder auf die Trampoline. Die Gummiseile werden gegen Gewichtsplatten getauscht. Statt zu springen, sitzen die Frauen jetzt auf den Trampolinen. Die Gewichte werden in dieser Einheit beispielsweise für mehrere Sekunden auf den über den Boden schwebenden Beinen gehalten, um die Muskulatur zu trainieren.

    Eine Teilnehmerin ist seit Beginn dabei. Eigentlich kommt die 41-Jährige aus dem Triathlon, sagt sie. Doch Jumping Fitness ist die schonendsten und gleichzeitig intensivste Sportart, die sie kennt. "Frauen wird ja oft nachgesagt, dass sie sich die ganze Zeit miteinander vergleichen: Das ist hier überhaupt nicht so", erklärt die Meringerin. Vor allem der Spaß am Sport und die Gemeinschaft stehe im Vordergrund. "Wir sind ein kunterbunter Haufen jeden Alters." Die jüngste Teilnehmerin ist 14, die älteste 65. "Und die Frauen geben zwar den Ton an, aber am Wochenende sind auch einige Männer dabei", sagt Andreea Maier.

    Gleich mehrere Kurse werden beim TV Mering angeboten.
    Gleich mehrere Kurse werden beim TV Mering angeboten. Foto: Manuel Rank

    Ähnlich spricht Susanne Lugert über den Sport. Sie hat als Teilnehmerin angefangen. Nachdem auch die zweite Trainerin Megan Ehing nicht mehr ausreichend war, wurde sie gefragt, ob sie denn nicht bei den Kursen unterstützen möchte. Zu groß war die Nachfrage nach neuen Plätzen. Lugert sieht im Jumping viele Vorteile: Koordination, Kraft und Körpergefühl werden so zum Beispiel trainiert. Und: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können abschalten. "Nach einem schlechten Tag kann man an gar nichts anders denken als an die Anweisungen von uns", sagt sie. Der Kopf wird frei.

    Mit neuer Musik und Choreografie bieten die Kurse Abwechslung

    Auch Andreea Maier gibt Jumping persönlich sehr viel, sagt sie. "Am Ende des Tages geht man ausgepowert zusammen mit Freunden aus der Halle". Besonders gefalle es ihr, dass alle so viel geben, wie sie können. Und zu sehen, wie sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer steigern und Spaß am Sport haben. "Das war von Anfang an mein Standpunkt." Dass das Interesse an den Kursen immer weiter wächst, liege auch an Abteilungsleiterin Ingrid Motsch, sagt Maier. "Dank ihr ist alles über so kurze und unkomplizierte Wege möglich gemacht worden." 

    Trainerin Andrea Maier macht die Übungen vor.
    Trainerin Andrea Maier macht die Übungen vor. Foto: Manuel Rank

    Die ausgebildete Trainerin bekommt viel positives Feedback, was wohl auch an den vielseitigen Choreografien und der wechselnden Musik liegt. Zur Weihnachtszeit springen die Jumping-Fans zu Weihnachtsliedern; in der Faschingszeit dürfen Klassiker der fünften Jahreszeit nicht fehlen. "Da gehen uns auf keinen Fall die Ideen aus", sagt Maier.

    In der Halle geht plötzlich das Licht aus. Stattdessen lässt eine Discokugel die Wände in bunten Farbpunkten leuchten. Der Kurs neigt sich dem Ende zu. Die Musik wird entspannter, die Frauen dehnen sich und kommen zur Ruhe. Gleich im Anschluss beginnt der nächste Kurs. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen bereits erwartungsvoll vor der Türe.

    Auf der Internetseite des TV Mering finden sich weitere Informationen zum Jumping-Kursangebot sowie den Trainingszeiten.

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