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Zehn Mark für den Bus zum Spiel

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Zehn Mark für den Bus zum Spiel

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    Kompromissloser, aber fairer Einsatz - das war das Markenzeichen von Rinnenthals Fußballer Manfred Kramer (Mitte). Nach 19 Jahren in der 1. Mannschaft beendete er nun seine Karriere. Foto: Peter Kleist
    Kompromissloser, aber fairer Einsatz - das war das Markenzeichen von Rinnenthals Fußballer Manfred Kramer (Mitte). Nach 19 Jahren in der 1. Mannschaft beendete er nun seine Karriere. Foto: Peter Kleist Foto: Peter Kleist

    "Mein Pa ist ein hundertprozentiger Fußballer, der hat mich getrimmt", erzählt Kramer. Mit dem Kicken begann er mit sechs Jahren in der BCR-Jugend, genau genommen spielte er also insgesamt 30 Jahre für Rinnenthal. Mit einer Sondergenehmigung lief er als 17-jähriger A-Jugend-Spieler - damals noch in der Mittelfeldposition - erstmals in der ersten Mannschaft auf. Bald hatte Kramer sich einen Stammplatz erkämpft. Zu anderen Vereinen zog es ihn in der Folgezeit trotz Angeboten kaum. Vor einigen Jahren zeigten sogar die Bayern-Amateure Interesse. Doch Kramer wechselte nicht den Verein. "Irgendwie hat es sich so ergeben. Ich bin halt sehr heimatverbunden", betont der Familienvater.

    Keine Rote Karte gesehen

    Die Geselligkeit nach den Spielen war dem Fußballer Kramer stets wichtig. Früher habe jeder Spieler selber noch zehn Mark für den Bus bezahlt, der die Kicker zum Auswärtsspiel brachte. Heute, so berichtet der KFZ-Mechaniker, ginge es in den untersten Ligen schon um Geld. Für ihn sei immer der Spaß am Mannschaftssport im Vordergrund gestanden, betont Kramer. "Bei uns hat's nie Geld gegeben", sagt er. Allerdings bekomme ein Verein, ohne finanzielle Anreize zu setzen, auch keine vernünftigen Spieler mehr. "Dann ist es einfach schwierig, die Klasse zu halten", gibt er zu bedenken.

    Zweikampfstärke und Schnelligkeit zeichneten den Rechtsfuß aus, eine Rote Karte hat er in all den Jahren nie gesehen. Hart seien allerdings oft die Montage gewesen. In seinem Beruf müsse man viel stehen, doch zu Wochenbeginn habe man das Sonntagsspiel in den Knochen. Von der B-Klasse in die A-Klasse (heute Kreisliga), von der A-Klasse in die Bezirksliga, von der Bezirksliga in die Bezirksoberliga - für den BC Rinnenthal ging es jahrelang stetig aufwärts.

    Doch der Weg führte auch wieder nach unten in die Kreisliga. Für einen Ort dieser Größe, seien die Erfolge äußerst beachtlich gewesen, unterstreicht Kramer. An die packenden Derbys gegen Aichach und Dasing erinnert sich der zweite Mannschaftskapitän noch genauso lebhaft, wie an eine Bezirksliga-Partie gegen Haunstetten, in der Kramer drei Tore erzielen konnte. Auf dem Sportplatz wird der 36-Jährige nach wie vor mit dem BCR mitfiebern. Wenn sein kleiner Sohn Hannes älter ist, will sich Kramer als Jugendtrainer engagieren.

    Außerdem freut er sich nun über mehr Zeit, um die Spiele des FC Bayern, seiner Lieblingsmannschaft, in der Allianz Arena zu besuchen. In der AH und mit Waldläufen hält sich der Vollblutfußballer weiter fit. "Nix machen geht nicht", hebt er hervor.

    Ein kleines Türchen für ein Comeback im BCR-Trikot will sich Kramer aber doch offen halten. "Ich hab gesagt, ich hör jetzt auf, aber niemals nie sagen", erklärt er mit einem Schmunzeln.

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