Geschlossene Hallentüren bereiten vielen Sportlern in den noch kommenden Wochen eine schwere Zeit. Den Judo-Kämpfern der Sportfreunde Friedberg geht es da nicht anders. Florian Mayr und Moritz Schlausch gelang kurz vor Eskalation der Corona-Krise erstmalig die Teilnahme auf deutschen Meisterschaften in ihrer Altersklasse (U21). Entsprechend motiviert waren beide im darauffolgenden Training. Später stellte sich heraus, dass es das letzte Training für die kommenden Wochen sein sollte.
Erst wurden die Trainingshallen geschlossen, später auch öffentliche Fitness-Einrichtungen wie Trimm-dich-Pfade.
Friedberger machen Work-Outs verschiedener Art
Aber gerade in einer solchen Zeit hält die Judo-Gemeinschaft zusammen. Um Kämpfer jeden Alters fit zu halten, veröffentlicht der Bayerische Judo-Verband wöchentlich Work-outs verschiedener Art. Nun sind auch die Friedberger Judoka auf den Zug aufgesprungen. Es entwickelte sich sogar eine gewisse Eigendynamik. In „Facebook-Manier“ werden täglich von einem Kämpfer zwei Übungen vorgestellt und ein neuer Vereinskollege für den nächsten Tag nominiert. Da die Trainingsgeräte der Halle fehlen, erfordert die Wahl der Übung ein wenig Talent für Improvisation.
Sebastian Mayr präsentiert zwei außergewöhnliche Übungen
Zwei außergewöhnliche Übungen möchte Judo-Trainer Sebastian Mayr vorstellen. Die zählen zu seinen Lieblingsübungen und können auch auf kleinstem Raum mit haushaltsüblichen Gegenständen ausgeführt werden. Und so geht es:
Rudern an der Tischkante Strecke die Beine unter den Frühstückstisch. Greife die Tischkante mit beiden Händen. Ziehe den gestreckten Körper mit der Brust an die Tischkante.
Wechselschritte Stelle dich aufrecht hin. Mache einen großen Schritt nach vorne und gehe mit dem vorderen Bein in die Knie, bis das hintere Knie knapp über dem Boden ist. Gehe in die Ausgangsposition zurück und wiederhole die Übung mit dem anderen Bein. Durch Wasserflaschen in den Händen lässt sich die Übung erschweren.
Bauen Sie weitere bekannte Übungen in Ihr Work-out ein. Liegestütze, Sit-ups und Liegestützstrecksprünge (Burpees) bieten sich an.
Die Übungen werden in einer zeitlichen Abfolge von Ausführungs- und Pause-Phasen absolviert. Großteils kostenlose Apps aus Play- oder App-store (Schlagwort: Intervall Timer) ermöglichen es, Zeiten individuell einzustellen und Töne beim Wechsel abzuspielen.
Der Körper wird ein Feedback geben
Sebastian Mayr lässt sich für jede Übung 30 Sekunden Zeit und wartet 15 Sekunden bis zur nächsten Übung. „Probieren Sie es aus! Auch wenn in diesen Tagen kein Trainer hinter Ihnen steht, Sie motiviert und anspornt – Ihre Muskeln werden Ihnen am nächsten Tag Feedback geben“, so Mayr.
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