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Weniger Spieler pro Team?

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Weniger Spieler pro Team?

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    Auch die Tischtennisvereine der Region haben Nachwuchssorgen – ein Spielleiter will nun per Antrag die Zahl der Spieler pro Team verringern
    Auch die Tischtennisvereine der Region haben Nachwuchssorgen – ein Spielleiter will nun per Antrag die Zahl der Spieler pro Team verringern Foto: Aumiller

    Die Tischtennisvereine in der Region plagen Nachwuchssorgen. Der schnelle Sport mit dem kleinen Ball fristet ein Dasein als Randsportart fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auf rückläufige Zahlen innerhalb der Vereine reagiert der Spielkreis Augsburg Nord jetzt. Die Kreisverantwortlichen planen Veränderungen, um den Spielbetrieb zu stärken. „Wir haben nicht mehr so viel Nachwuchs wie früher“, betont der Kreisvorsitzende Franz Eitelhuber vom TSV Pöttmes.

    Beim Kreistag im Mai sollen Vereinsvertreter über einen Antrag abstimmen. Konkret geht es um die Mannschaftsstärke. Diese soll verringert werden können, damit ein Team trotz Spielermangels weiter am Ligabetrieb teilnehmen kann. Auf Kreisebene soll eine Männermannschaft künftig aus vier Spielern bestehen können, statt wie bisher aus sechs. Die Regelung soll zunächst in der untersten Spielklasse greifen. So könnten bereits ab der Saison 2014/15 die Mannschaften in der 4. Kreisliga mit vier Spielern antreten. Neu sind diese Vorschläge übrigens nicht, schon beim Kreistag 2013 wurde darüber diskutiert – eine Entscheidung wurde seinerzeit vertagt.

    Schon jetzt gibt es eine 4. Kreisliga, in der Vierer-Teams spielen – allerdings außer Konkurrenz und ohne Aufstiegsberechtigung, wie Johann Hamberger, der Staffelleiter von Augsburg Süd und stellvertretender Kreisvorsitzender anmerkt. „Diese Vierer-Mannschaften in der 4. Kreisliga wurden vor einigen Jahren eingeführt, um zum einen den jungen Akteuren Spielpraxis zu geben und zum anderen, um auch dritten und vierten Mannschaften von Vereinen die Möglichkeit zu geben, am Spielbetrieb teilzunehmen“, erläutert Hamberger. Einer „Ausweitung“ der Vierermannschaften auf höhere Kreisligen steht nach Ansicht von Hamberger auch die Wettspielordnung des BTTV (Bayerischer Tischtennisverband) entgegen. „Das gibt die Wettspielordnung nicht her“, so Hamberger. Wolle man eine Neuregelung einführen, müsse man diese ändern – und „das wird der BTTV nicht mit sich machen lassen“, ist sich Hamberger sicher. In der Bundesliga gebe es Vierermannschaften, doch da wird unter anderen Voraussetzungen gespielt. Davon, dass in anderen Spielkreisen selbst Bezirksligisten in Viererteams spielen, hat Hamberger noch keine Kenntnis.

    Bei den Frauen will mancher sogar noch weiter gehen. Hier sollen künftig zwei Spielerinnen ausreichen, um in der Kreisliga als Team mitzuwirken. „Wir haben bei den Mädchen und Damen sowieso weniger Nachwuchs. So können sie leichter mitspielen“, meint Eitelhuber. Auch hier ist Johann Hamberger skeptisch. „Wie soll das mit zwei Spielerinnen pro Team funktionieren?“, fragt er. Doch Hamberger weiß um die Problematik bei den Frauen im Tischtennis. „Da haben wir schon ein Problem, denn wir haben im Kreis fünf keine Kreisliga für Damen mehr. Darum dürfen die Spielerinnen ja schon seit einiger Zeit bei den Herrenteams mitmischen“, so der Süd-Staffelleiter. Es gebe zu wenig Spielerinnen, sodass in den Kreisligen schon Dreier- und in den Bezirksligen Viererteams spielen dürfen.

    Die Zukunft des Tischtennis sieht Johann Hamberger alles andere als rosig. In der Spitze zählt der Tischtenniskreis Augsburg seit Jahren zu den führenden Kreisen Schwabens und Bayerns. Hochklassige Mannschaften sind westlich des Lechs mit dem TTC Langweid, dem TSV Herbertshofen oder dem Post SV Augsburg beheimatet. Aber der Region fehlt es an Breite. Gerade aber bei den Jugendlichen nehme das Interesse ab. „Von den 29 Vereinen im Kreis fünf haben nur wenige eine sehr gute Jugendarbeit – Bobingen Königsbrunn, Hochzoll, der Post SV und bei uns um Kreis vielleicht noch Mering, Merching, Ried und Friedberg. In Kissing wird’s nach einer Durststrecke langsam wieder besser“, weiß Hamberger. Das Problem: Die Jugendlichen werden weniger, die Konkurrenz durch andere Sportarten wie Fußball und Handball ist groß – und es fehle Tischtennis als Schulsport. „Das ist fast vorbei, weil die Schulen auch beim variablen Sport kürzen – und Randsportarten noch mehr zu kurz kommen“, so Hamberger. So müssten die Vereine einiges investieren, um Kinder für den Sport und ihre Mannschaften zu begeistern. Doch das werde schwierig. „Die Zeiten wie zu meiner Jugend, als 20 bis 25 Kinder beim Tischtennis in der Halle waren, die sind vorbei“, erklärt Hamberger.

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