Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Wasserski: Seit 50 Jahren ist der Lift eine besondere Attraktion

Wasserski

Seit 50 Jahren ist der Lift eine besondere Attraktion

    • |
    So sieht die Wasserskianlage auf dem Friedberger See von oben aus. Bis zu zwölf Fahrer können auf dem rund 900 Meter langen Kurs gleichzeitig fahren. .
    So sieht die Wasserskianlage auf dem Friedberger See von oben aus. Bis zu zwölf Fahrer können auf dem rund 900 Meter langen Kurs gleichzeitig fahren. . Foto: Archiv WSV Friedberg

    Sie ist eine Institution, die Wasserskianlage auf dem Friedberger See. Und obwohl sie nun bereits ihren 50. Geburtstag gefeiert hat, hat sie in all den Jahrzehnten nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Nach wie vor sausen Profis wie Amateure am Lift über die 900 Meter lange Runde mit der Herausforderung „Bayernkurve“ und immer wieder finden am See sportliche Großereignisse wie bayerische oder deutsche Meisterschaften statt.

    Es war die dritte Liftanlage in Deutschland

    Vor 50 Jahren, genauer gesagt am 8. August 1969, fuhren die ersten Wasserskiler am Lift auf dem Friedberger See. Die damalige Kiesgrube war zum Badesee geworden und Heiner Kuss wagte damals den Schritt, auf dem See einen Wasserskilift zu bauen. „Wir waren nach Straubing und Kiefersfelden erst die dritte Liftanlage in Deutschland“, erinnert sich Werner Pritzlaff, einst Vorsitzender des WSV Friedberg und selbst von 1991 bis 2006 Liftbetreiber am See. Gebaut hatte die Anlage die Firma Rixen, die übrigens auch die damals erste Wasserskiliftanlage überhaupt errichtet hatte – in der Schweiz nämlich.

    Der Lift ermöglichte es, Wasserskifahren nun auch ohne Motorboot zu betreiben – und so wurde das einst doch sehr kostspielige Hobby deutlich günstiger. Zunächst betrieb Heiner Kuss selbst den Lift, später übernahm eine GmbH mit den Gesellschaftern Merkl, Fichtelberger, Donik und Bader den Lift, ehe sich der WSV Friedberg selbst ab 1976 und eben ab 1991 Werner Pritzlaff um den Betrieb der Anlage kümmerten.

    Eis knickt 1997 fast alle Masten ab

    In den ersten Jahren gab es auch immer wieder kleinere Pannen und technische Probleme für die Betreiber – so fiel des Öfteren auch das Umlaufseil aus der Halterung. Es gab auch größere Rückschläge – beispielsweise im Februar 1997. „Damals war der Baggersee so fest zugefroren, dass das Eis alle Masten mit Ausnahme des Motormastes am Wasserskihaus abgeknickt hatte“, erinnert sich Werner Pritzlaff. Doch schon im Frühjahr 1997 wurden die Masten erneuert und der Betrieb konnte wieder aufgenommen werden. Der Motormast ist somit heute der einzige Mast, der noch von der Originalanlage stammt.

    Dank der zahlreichen Maßnahmen, die am Lift immer wieder vorgenommen wurden, ist die Anlage technisch auf der Höhe und konkurrenzfähig mit den rund 80 anderen Liftanlagen in Deutschland. Früher musste alles über Seilzüge bedient werden, heute geht alles per Knopfdruck und Pneumatik – so bleibt auch mehr Zeit für den Kunden.

    Ende der 1970er Jahre kam eine weitere, zunächst einmalige, Attraktion zum Friedberger Lift dazu: die Sprungschanze. „Das war die erste überhaupt in Deutschland“, erklärt Werner Pritzlaff. Die vielen Events, die auf dem Friedberger See ausgetragen wurden, wurden durch die Sprungwettbewerbe noch ein Stück attraktiver.

    Nach Werner Pritzlaff übernahm Jürgen Eiselt den Wasserskilift im Jahr 2006 – und machte den Slogan „Chill an Wake“ publik. Seit nunmehr drei Jahren – also seit 2016 – betreiben Dennis Wörle und Sascha Friedrich den Lift.

    Der Lift ist eine Erfolgsgeschichte

    Die Wasserski-Anlage auf dem Friedberger See ist eine Erfolgsgeschichte – und der WSV Friedberg wurde auch dank dieser Investition zu einem der erfolgreichsten wasserski-Vereine Deutschlands. Unzählige bayerische und deutsche Meistertitel holten die WSV-Aktiven in den vergangenen fünf Jahrzehnten, selbst auf Europa- und Weltmeisterschaften waren Friedberger Sportlerinnen und Sportler ganz oben auf den Siegerpodesten zu finden. Und natürlich hätte es ohne die Anlage die vielen nationalen Meisterschaften und internationalen Events nicht gegeben.

    Chill an Wake ist bereits seit vielen Jahren nicht nur Anlaufpunkt für sportlich Aktive und solche die es werden wollen. Die Sonnenterrasse lädt zudem viele Gäste zum Verweilen ein, schließlich kann man von dort die Künste der Fahrerinnen und Fahrer bestens beobachten.

    Bis heute ist Wasserskifahren ein beliebter Freizeitspaß für alle Altersklassen, der leicht zu erlernen ist. In Friedberg fährt mittlerweile schon die dritte Generation Wasserski – und Opa gibt sein Erlerntes mittlerweile auch an seine Enkel weiter.

    Seit den 1990er Jahren dient das klassische Wasserskifahren meist nur noch als Einstieg – schließlich hat das Wakeboarden seitdem immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ist die Trendsportart angesagt. Mit dem Wasserskilift hat der Friedberger See, einer der schönsten Badeseen der Region, eine Attraktion, die viele Gäste anzieht – und das wird auch so bleiben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden