Völlig überraschend holten sich die 14- und 15-jährigen Gerätturnerinnen des TSC Merings den Titel beim Regionalentscheid des Turnbezirks Schwabens in Dillingen und dürfen mit diesem Ergebnis am Landesentscheid, dem Endkampf um den Bayernpokal, teilnehmen.
Damit hatten sie nicht gerechnet. Ricarda Martin, Carina Umlauf, Nadine Linse, Maike Tolks und Amelie Vareille konnten erst gar nicht begreifen, als sie bei der Siegerehrung als erstes aufs Podest gerufen wurden. Nur zögernden Schrittes traten sie vor. Auch den Trainerinnen Ingrid Martin und Sonja Wolf verschlug es erst einmal die Sprache. Einzig die nach Dillingen mitgereisten Fans auf der Bühne begriffen sofort und jubelten Beifall.
Nach einem sehr guten, aber doch nicht fehlerfreien Wettkampf an den Turngeräten Sprung, Boden, Barren und Balken rechneten sich die Meringer bei starker Konkurrenz aus den Turnleistungszentren Schwabens höchstens einen Platz im Mittelfeld aus.
Auf den ersten Blick schien der Sieg der Meringerinnen erst einmal unverständlich. Bei genauerer Betrachtung der Wertungen an den Einzelgeräten zeigte sich dann, dass die Stärke des TSC Merings vor allem in einer geschlossenen Mannschaftsleistung lag. „Unsere Turnerinnen sind nicht die Besten im Feld“, so Sonja Wolf, „turnen aber alle sauber, sicher und technisch korrekt und fahren so gleichmäßig hohe Wertungen ein, es gibt keine Ausrutscher nach unten.“ Ingrid Martin war begeistert vom Sprungergebnis: „Hier sind die Mädels richtig stark. Sie turnen hochwertige Sprünge und punkten dabei enorm.“
Im Jahrgang 2000/2001 hatte sich eine zweite Mannschaft des TSC Merings zur Teilnahme am Regionalentscheid qualifiziert. Etwas nervös außerhalb des heimischen Turngaus und beeindruckt von der Konkurrenz gingen die Turnerinnen Carolin Schnedermann, Hannah Rose, Mikka Voges, Karolina Tränkl und Lena Räßler an die Geräte. Mit nur 0,60 Punkten Rückstand schrammten sie am Siegertreppchen vorbei und freuten sich nichtsdestotrotz enorm über den verdienten vierten Platz. Ihr stärkstes Gerät war der Boden. Schwächen zeigten sich am Sprung, wo die Meringerinnen mit dem harten Sprungbrett kämpften.
Am 23. November wird der Landesentscheid der Gerätturnerinnen in Bad Tölz ausgetragen. Hier trifft sich Bayerns Gerätturnelite und die Meringer Turnerinnen haben ein gemeinsames Ziel: „Wir werden nicht Letzter!“ Näheres zum Landesentscheid unter www.geraetturnen-bayern.de.