Endlich wieder ein Triathlon. Nach mehr als zwei Jahren ging der Ingolstadt-Triathlon über die Bühne. Die Veranstaltung war auf 2000 Teilnehmende begrenzt. Mit dabei war auch die Kissingerin Christa Zilmans.
Im Lockdown hatte sich die 58-Jährige vorbereitet. Selbst das Schwimmtraining, das durch die geschlossenen Hallenbäder unmöglich geworden war, behielt sie bei, indem sie durch die gesamten Winter- und Frühjahrsmonate in den heimischen Seen trainierte. Schwierig sei es dennoch gewesen, die körperliche Fitness über einen so langen Zeitraum aufrechtzuerhalten, zumal es auch bei den verbliebenen Disziplinen Rad und Laufen so gut wie keine Möglichkeiten gab, an Aufbauwettkämpfen teilzunehmen. Da die Mitteldistanz ihre bis dahin größte Herausforderung werden sollte, simulierte sie das Wettkampfgeschehen, indem sie die Strecken über die olympische Distanz absolvierte.
Kissingerin behauptet sich im Hauptfeld ihres Schwimmblocks
In Ingolstadt standen für die 58-Jährige 1,9 Kilometer Schwimmen, 78 Kilometer Radfahren und 20,5 Kilometer Laufen auf dem Programm. Die Kissingerin behauptete sich im Hauptfeld ihres Schwimmblocks und erreichte mit einer persönlichen Bestzeit von 38:38 Minuten die erste Wechselzone. Zwei Minuten vor ihr hatte Monika Kliemt (Karlsfeld) das Wasser verlassen, alle anderen Konkurrentinnen waren bereits abgeschlagen. Die Radstrecke verlief in ihrem Hauptteil durch die Vorhügel der Fränkischen Alb westlich von Ingolstadt. Sie musste zweimal durchfahren werden, was Zilmans entgegenkam. In diesem Gelände fühlte sie sich wohl und konnte ihre Stärken auf den teils langen Anstiegen und rasanten Abfahrten ausspielen. Schon in der ersten Radrunde überholte sie Kliemt und baute ihren Vorsprung gegenüber der Karlsfelderin stetig aus. Mit einem Schnitt von 31,5 Stundenkilometern erreichte sie – inzwischen sieben Minuten vor Kliemt liegend – mit einer Zeit von 2:28:25 Stunden die zweite Wechselzone.
Christa Zilmans geht den Halbmarathon aggressiv an
Den abschließenden Halbmarathon ging die Kissingerin nach einem schnellen Wechsel sehr aggressiv an, sodass sie ihre Konkurrentin schon nach wenigen Kilometern weit hinter sich gelassen hatte. Die Zwischenzeiten Zilmans wurden langsamer – 1:56:03 Stunden brauchte sie für die Laufstrecke. In einer Gesamtzeit von 5:10:55 Stunden erreichte die Kissingerin das Ziel und hatte rund 27 Minuten Vorsprung. Der Erfolg brachte ihr auch den Titel Bayerische Meisterin ein. „Ich bin überrascht vom Ergebnis und natürlich überglücklich. Das harte und sehr strukturierte Training hat sich absolut gelohnt“, so Christa Zilmans im Ziel.
Das Ergebnis ist umso bemerkenswerter, da die Kissingerin die schnellste Zeit ihrer Altersklasse seit Bestehen der Veranstaltung aufstellte, wobei die Wettkämpfe nicht miteinander vergleichbar sind. (AZ)