Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Sportskanone: Jung, erfolgreich, ehrgeizig

Sportskanone

Jung, erfolgreich, ehrgeizig

    • |

    Er spricht ruhig, überlegt, fast bedächtig und was er sagt, hat Hand und Fuß. Doch auf dem Parkett der Sporthallen gibt er den Ton an. Er entscheidet, welcher Spielzug wann ausgeführt wird: Alex Hurler. Der 23 Jahre alte Sportstudent aus Augsburg spielt seit bald sieben Jahren beim TSV Friedberg Volleyball, und zwar an entscheidender Position – als Zuspieler. Seit dieser Saison fungiert er zusammen mit Sven Lehmann auch als Trainer.

    „Der Zuspieler ist der verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld. Er ist es, der die taktische Marschroute des Coaches umsetzt – er muss das Spiel lesen und seine Leute bestmöglich einsetzen“, erklärte der 23-Jährige. Doch wie kommt man als so junger Akteur zu einer so verantwortungsvollen Stellung? Schon zu Beginn der vergangenen Saison, nach dem Abstieg und dem Weggang von Spielertrainer Stefan Meingast, leitete Hurler gemeinsam mit Andreas Eichhorn das Training in der Vorbereitungszeit. Kurz vor dem ersten Spiel wurde dann Andreas Hauser als Trainer installiert – ein Experiment, das man im Nachhinein durchaus als gescheitert bezeichnen kann. Und so waren die Friedberger heuer im Sommer wieder auf Trainersuche. Da auch Sven Lehmann, ein Zuspieler aus Herrsching, der gerade seinen Trainerschein machte, beim TSV mittrainierte, kam man ins Gespräch. „Ich wollte immer schon als Trainer arbeiten und so entstand die Idee, dass wir es ja gemeinsam machen könnten“, erzählt Hurler. Und so kam es, die Abteilungsleitung war einverstanden und nun agiert Hurler eben als „zuspielender Spielertrainer“ und Lehmann coacht das Team von außen. Mit Erfolg, der TSV findet sich momentan auf dem zweiten Platz der 3. Liga Ost wieder. Trotz ihrer Jugend wird das Trainerduo respektiert und voll akzeptiert. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft und auch unser Ältester, der ehemalige Bundesligaspieler Andi Eichhorn, setzt voll auf uns“, erklärt Hurler.

    Das Volleyballspielen bekam der Lehramtsstudent für Deutsch und Sport quasi in die Wiege gelegt – waren doch Mutter Jutta und Vater Dieter schon begeisterte Volleyballer. Und sie waren beide Zuspieler. „Meine Eltern haben 30 Jahre in Königsbrunn gespielt und den Verein geleitet“, erzählt Alex Hurler, der es zu Beginn seiner Sportkarriere auch mit Fußball versucht hatte, aber dann doch schnell zum Volleyball kam. Und dort von Anfang an auf der Position des Zuspielers agierte. „Als Zuspieler musst du technisch stark sein, die Größe ist nicht unbedingt ausschlaggebend“, so Alex Hurler, der 1,85 Meter misst – für einen Volleyballer also eher klein ist.

    Hurler hat in seiner Zeit beim TSV 1862 schon einiges erlebt – Höhen und Tiefen und er hat Trainer kommen und gehen sehen. In seiner ersten Saison 2008/09 unter Trainer Hannes Müllegger gelang der Sprung in die 2. Bundesliga. „Da hatte ich schon viele Einsätze und das entscheidende 3:0 in Deggendorf ist nach wie vor einer der ganz großen Höhepunkte meiner Laufbahn“, erzählt Hurler. „Und ich habe dem Hannes vieles abgeschaut, wovon ich nun als Trainer profitiere“, meint er weiter. Hans-Jörg Bär, Stefan Meingast und eben Andreas Hauser waren Hurlers nächste Trainer, sportlich folgte 2011/12 der schmerzliche Abstieg in die 3. Liga. „Stefan war ein toller Motivator, der hat voll auf die jungen Akteure gesetzt“, so Hurler, der nun – unterstützt von der Abteilungsleitung – diesen Weg fortsetzt. „Wir profitieren sehr davon, dass die Uni in Augsburg ist, so können wir immer wieder junge und gute Spieler rekrutieren“, meint Hurler. Hieß das Saisonziel zu Beginn Klassenerhalt, so hat man das nun schon revidiert: „Jetzt wollen wir so lange es geht da oben bleiben.“

    Nicht nur in der Halle, auch im Sand macht der 23-Jährige eine gute Figur. Gemeinsam mit Florian Schweikart spielte sich Hurler im Jahr 2013 endgültig an die bayerische Spitze im Beachvolleyball. „Wir spielen seit fünf Jahren zusammen und sind das am zweitlängsten gemeinsam agierende Duo in Bayern. Und heuer war die Beachsaison einfach klasse“, freut sich Alex Hurler. Die beiden Friedberger gewannen ein Turnier der BVV-Masters-Series, standen bei einem Turnier der ersten Kategorie auf dem Treppchen und „überwintern“ auf dem zweiten Platz der bayerischen Beach-Rangliste. In der Saison 2014 wollen die beiden auch in die Smart-Beach-Tour kommen – die höchste Kategorie der Beach-Turniere, die es gibt. „Wir haben uns viele deutsche Ranglistenpunkte erspielt und ein solches Turnier, quasi die 1. Liga im Beachen, zu erreichen, das wäre schon toll“, erläutert Alex Hurler gewohnt ruhig. Und man darf dem ehrgeizigen Studenten durchaus zutrauen, dass er dieses Vorhaben mit seinem Partner in die Tat umsetzt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden