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Sportskanone: Ihm geht die Puste nicht aus

Sportskanone

Ihm geht die Puste nicht aus

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    Andreas Kigele nahm viele Jahre für das Aichacher Radteam 2000 erfolgreich an Rennen teil. Im vergangenen Jahr entschied er jedoch, etwas Neues anzufangen. Nun probiert sich 28-Jährige als Läufer im Gelände und über Asphalt.
    Andreas Kigele nahm viele Jahre für das Aichacher Radteam 2000 erfolgreich an Rennen teil. Im vergangenen Jahr entschied er jedoch, etwas Neues anzufangen. Nun probiert sich 28-Jährige als Läufer im Gelände und über Asphalt. Foto: Kigele

    In seiner Brust schlagen zwei Herzen, zumindest, wenn es um Sport geht. Andreas Kigele ist begeisterter Radfahrer und war auch lange Zeit im Amateurbereich erfolgreich. Doch bei Rennen tritt er nicht mehr an. Dennoch sammelt der 28-Jährige aus Hörzhausen weiterhin Medaillen. Inzwischen tritt er als Läufer für den LC Aichach bei Wettkämpfen an.

    Zum Radsport fand er 2002. „Erst bin ich nur mit meinem Vater und einem Bekannten gefahren“, sagt Kigele. Auf dem Mountainbike. Dabei standen auch lange Touren an, zum Beispiel ins Altmühltal. Etwa 200 Kilometer bewältigten die Radfahrer. Kigele ließ die anderen stets hinter sich. Sein Vater und der Bekannte priesen ihn daher bei Mitgliedern des Radteams Aichach 2000 an. Bei einer Tour trafen sie die Fahrer zufällig im Großhausener Biergarten. Das war im Grunde Kigeles Einstieg in den Radsport.

    Wenig später traf er sich mit dem Vereinsvorsitzenden Hubert Stöffel. „Der hat mir gleich ein Rennradel zusammengebaut“, sagt Kigele. Durch die ausgedehnten Radtouren verfügte der junge Fahrer bereits über ausreichend Kondition. Dennoch überraschte ihn das Tempo, als er das erste Mal in der Hobbyklasse beim Aichacher Radkriterium antrat. „Das war zackig“, sagt er.

    2003 beantragte Kigele dann beim Radsportverband seine erste Lizenz, um an Rennen teilnehmen zu dürfen. Ende März 2003 trat er in Zusmarshausen an. „Das war natürlich etwas anderes. Da wird schnell gefahren und beim ersten Rennen ist man sehr nervös.“ Viele stürzen auch. Kigele kam aber ohne Prellungen davon. Was sich später änderte. „Das gehört zum Lizenzrennen dazu“, sagt er. 40 bis 50 Kilometer pro Stunde erreichen die Fahrer auf der Geraden, bergab werden sie noch schneller. „Wenn man im Feld mit 100 bis 200 Mann ist, dann sind Positionskämpfe da.“

    Sein größter Erfolg war 2009 der Aufstieg in die B-Klasse. Im Amateurbereich gibt es drei Stufen, wobei A die höchste ist. Kigele fuhr meist in der C-Klasse. Um aufzusteigen, müssen die Fahrer fünf Platzierungen unter den ersten zehn erreichen. „Man muss ein gutes Pensum fahren, damit man aufsteigt.“

    Profi zu werden, kam aber für Kigele nie in Frage. „Nach den ganzen Dopingskandalen waren diese Gedanken komplett vorbei“, sagt er. Zudem verlässt Kigele sein geliebtes Hörzhausen zwar gerne für ein Wochenende, um an einem Rennen teilzunehmen, als Profi ständig zu reisen, kann er sich aber nicht vorstellen. „Ich bin sehr heimatverbunden.“ Das hört man auch am Zungenschlag des 28-Jährigen.

    Bereits 2008 war Kigele bei einem Rennen in Günzburg schwer gestürzt. 2011 folgte ein Unfall in Fürth. Zu den Verletzungen kam hinzu, dass Kigeles Ausrüstung stets zerstört wurde. „Ich hab’ ja alles selbst zahlen müssen am Rad“, sagt er. Beim Radteam gibt es keine Sponsoren. Zudem merkte Kigele, dass er bei Rennen häufiger an die Gefahr, zu stürzen, dachte. „Respekt haben, darf man, aber Angst zu haben, ist schlecht“, sagt er.

    Also sattelte Kiegele um, beziehungsweise vermied es künftig, sich bei Wettkämpfen auf den Fahrradsitz zu schwingen. Stattdessen entdeckte er die Leichtathletik für sich. Zunächst lief er im vergangenen Jahr beim Halbmarathon in Ingolstadt mit. Seit Anfang diesen Jahres nimmt er als Mitglied des LC Aichach bereits an Wettkämpfen teil – mit Erfolg. Ob beim Wintercross in Gundelsdorf oder der Winterlaufserie in Augsburg – immer landete der 28-Jährige auf den vorderen Plätzen. Dann gewann er auch noch überraschend bei den schwäbischen Crossmeisterschaften in Griesbeckerzell die Bronzemedaille. Der 28-Jährige will diese Erfolge aber nicht überbewerten und sagt bescheiden: „Ob ich noch ein Spitzenläufer werde, bezweifle ich.“ Im Vergleich zum Radfahren sei die Sportart „von der Muskulatur her etwas ganz anderes“. Zudem möchte Kigele nicht auf seine alte Passion verzichten. Regelmäßig schwingt er sich aufs Rad. „Es ist immer noch die schönste Sportart auf der Welt.“

    Beim Radteam kümmert er sich als Schatzwart um die Finanzen, was dem Bankangestellten entgegenkommt.

    Bei Wettkämpfen setzt Kigele nun aber ganz auf die Leichtathletik. Kurze Distanzen sind nichts für ihn, wie er sagt. Er läuft lieber über die Straße oder im Gelände über weitere Strecken. Manchmal verbindet er auch beides. Als er im Februar bei den deutschen Crossmeisterschaften in Indersdorf antrat, fuhr er einfach mit dem Fahrrad zum Wettkampf.

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