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Sportporträt: Früher hat er gegen den Weltmeister noch verloren

Sportporträt

Früher hat er gegen den Weltmeister noch verloren

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    Im August 2010 hatte Peter Herger mit der U16 des FC Augsburg ein Gastspiel in seiner Heimatgemeinde Obergriesbach. Der Gegner war damals der FC Ingolstadt. Beim 3:0-Sieg der Augsburger Nachwuchskicker erzielte der Zahlinger zwei Tore.
    Im August 2010 hatte Peter Herger mit der U16 des FC Augsburg ein Gastspiel in seiner Heimatgemeinde Obergriesbach. Der Gegner war damals der FC Ingolstadt. Beim 3:0-Sieg der Augsburger Nachwuchskicker erzielte der Zahlinger zwei Tore. Foto: Michael Eberle

    Peter Herger lebt Fußball. An sechs Tagen in der Woche steht der 17-Jährige aus Zahling (Gemeinde Obergriesbach) auf dem Rasen, der die Welt bedeutet. Seit vergangenem Sommer spielt er für die U17 des FC Augsburg in der Bundesliga Süd/Südwest. Eine höhere Spielklasse gibt es für B-Jugendliche im Fußball nicht.

    „Das ist total was anderes, vor allem die Vorbereitung war anstrengender“, erzählt Peter. Seit dem Sommer hat er bei Auswärtsspielen viermal in der Woche Training. Am Freitagnachmittag fährt das Team dann zum Spielort, wo samstags die Partie ansteht. Heimspiele finden an Sonntagen statt, weshalb samstags eine fünfte Trainingseinheit ansteht.

    Damit die Spieler mit den anderen Mannschaften mithalten können, ist das intensive Training nötig. Das Tempo in der Jugendbundesliga ist extrem hoch. Daran musste sich auch Peter zu Saisonbeginn erst einmal gewöhnen, sagt Manfred Paula, der Leiter der Nachwuchsabteilung beim FC Augsburg. „In der zweiten Hälfte der Hinrunde war der Trainer aber sehr zufrieden mit ihm“, erzählt Paula.

    Es ist eine Menge Zeit, die Peter in seinen Sport investiert. Zum Training fährt der 17-Jährige in der Regel alleine mit dem Zug. Bei Spielen sind Mutter Birgit und Vater Christian so oft wie möglich dabei. Peter ist froh, dass ihn seine Eltern unterstützen. „Sonst wäre ich früher gar nicht zum Training gekommen“, sagt er.

    Wie häufig sehen die größten Fans ihren Schützling auch mit kritischem Blick. Peter sei ein ruhiger und besonnener Typ, vielleicht manchmal etwas zu ruhig, erzählt Vater Christian. Obwohl er findet, dass das auf der anderen Seite auch eine Stärke seines Sohns sein kann, der am liebsten im offensiven Mittelfeld oder im Sturm spielt. Manfred Paula bestätigt das: „Gelassenheit vor dem Tor ist für Offensivspieler wichtig.“

    Peters Arbeitgeber spielt beim Projekt Bundesliga auch mit. Seit dem Sommer macht der Zahlinger eine Ausbildung zum Bürokaufmann bei Möbel Segmüller in Friedberg. Wenn Training ist, kann Peter früher gehen, soll die Zeit aber später nacharbeiten. Für die Berufsschule lernen kann er dann abends nach den Trainingseinheiten.

    Das Leben als Nachwuchsspieler bei einem Erstligaverein ist mit viel Stress verbunden. Die Lust auf seinen Sport verliert der Jugendliche trotzdem nicht: „Nein, so ein Leben ohne Fußball, ohne irgendwo bei einem Verein zu spielen, das wäre langweilig.“ Obwohl Peter ruhig ist, ist er noch lange nicht ängstlich. Im Gegenteil: Über seine Gegner in der Jugendbundesliga sagt er: „Es war noch keine Mannschaft dabei, von der ich sagen würde, die war überdurchschnittlich.“ Mit einem Jahr Unterbrechung spielt der Zahlinger seine siebte Runde beim FCA. Er ist es gewohnt, gegen die besten Clubs Süddeutschlands anzutreten: FC Bayern, 1860 München, FC Ingolstadt, VFB Stuttgart, 1. FC Nürnberg, TSG Hoffenheim. Sein Ehrgeiz treibt ihn dazu an, gegen diese Teams zu bestehen. Immerhin möchte er Profi werden. Potenzial habe Peter, berichtet Manfred Paula. Der Leiter des Nachwuchs-Leistungs-Zentrums bremst aber: „Was am Ende rauskommt, ist in diesem Alter noch sehr schwer zu sagen. Das entscheidet sich oft erst im letzten A-Jugend-Jahr.“

    Zur Zeit kann der 17-Jährige nicht spielen, weil er sich bei den schwäbischen Hallenmeisterschaften verletzt hat. Eine Sehne ist gerissen. Für jemanden, der gegen jeden Ball tritt, der vor seinen Füßen auftaucht, ist das eine schwere Phase. Während dieser kann er sich aber mit einem unterhalten, der es schon nach ganz oben geschafft hat und nicht weit von Hergers entfernt lebt: Stefan Bradl. Mit dem Motorradweltmeister hat Peter früher manchmal gekickt. „Als ich acht war und er 13, da hat er mich im Fußball noch besiegt“, erzählt er.

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