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Sportporträt: Der Traum von der großen Karriere

Sportporträt

Der Traum von der großen Karriere

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    Den Ball immer fest im Blick: Martin Janyga gehört zu den größten Schiedsrichtertalenten in unserer Region.
    Den Ball immer fest im Blick: Martin Janyga gehört zu den größten Schiedsrichtertalenten in unserer Region. Foto: Fotos: Karl Aumiller

    Aichach Ganz ruhig steht Martin Janyga auf dem Platz des SSV Glött. Fürsorglich beugt sich der 17-jährige Schüler über einen am Boden liegenden Spieler. Frägt, ob bei ihm alles in Ordnung ist. Keine Hektik, keine Unruhe. Martin Janyga ist ein Profi. Er lässt sich auf dem Fußballplatz nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Das wäre auch schlecht. Denn in seinen Händen liegt das Spiel. Der Aichacher leitet die Kreisligapartie. Er ist Schiedsrichter. Und zwar eines der hoffnungsvollsten Talente der Region.

    Bis in die Bezirksliga hat es der Schüler mittlerweile gebracht. Und das mit seinen gerade einmal 17 Jahren. Er ist einer der jüngsten Unparteiischen, die in solch jungen Jahren bereits auf schwäbischer Ebene pfeifen dürfen. Und damit soll noch lange nicht Schluss sein. Janyga träumt von einer großen Karriere. Seine Augen funkeln, wenn er die Namen Pierluigi Collina oder Markus Merk hört. „Auf so einem Niveau zu pfeifen, das wäre schon was“, gibt sich der Schüler der Jakob-Fugger Berufsfachschule zurückhaltend. „Aber davon zu träumen ist noch viel zu früh. Es gibt so viele Schiedsrichter, die das erreichen wollen. Ich denke da lieber von Saison zu Saison.“

    Martin Janyga ist auch außerhalb des Spielfeldes kein Mann der großen Worte. Zurückhaltend beantwortet er die Fragen, die ihm gestellt werden. Überlegt genau, was er sagen will und was nicht. Nicht unbedingt üblich für einen Jungen in seinem Alter. Janyga weiß, was er will und hat das mit der Entscheidung für das Pfeifen bereits bewiesen. Denn leiden tut darunter vor allem eines: seine Karriere als aktiver Fußballer. Die wird nämlich zur Nebensache: „Es wurde uns nahegelegt, nicht mehr regelmäßig zu spielen“, erzählt das Schiedsrichtertalent. „Um Verletzungen vorzubeugen und nicht zeitlich in Nöte zu kommen.“

    Eine schwierige Entscheidung möchte man denken. Nicht für Janyga. Er musste nicht lange überlegen. Der Schüler trainiert zwar noch weiter mit seinen Freunden in der A-Jugend des BC Aichach. Bei den Spielen ist er allerdings nicht mehr dabei: „Für meine Freunde ist das überhaupt kein Problem“, erzählt der Unparteiische. „Sie akzeptieren es.“

    Genau wie seine Eltern. Vater Joachim unterstützt seinen Filius so gut es geht bei seinem Hobby. Ist fast bei jedem Spiel dabei. Muss er auch. Mit seinen 17 Jahren hat Martin Janyga gerade erst seinen Führerschein bekommen. Zu Spielen wie zuletzt in Fellheim ist er auf die Fahrkünste seines Vaters angewiesen. Oder er fährt mit einem seiner Assistenten. Die sind nämlich alle wesentlich älter als er. Ein komisches Gefühl? „Nein, überhaupt nicht“, sagt der Schüler. „Wir verstehen uns sehr gut und für mich ist es natürlich eine große Erleichterung, wenn ich mich auf meine Assistenten verlassen kann.“

    Die können ihm dann auch die nötigen Tipps geben, um noch besser zu werden. Oder ihn auch mal daran erinnern, den Spielball mit aufs Feld zu nehmen. Denn trotz aller Professionalität: Auch das Nachwuchstalent ist nicht frei von Fehlern. So vergaß er bei seinem ersten Spiel auf die Stoppuhr zu drücken oder lief einmal ohne Ball ein: „Das war schon peinlich“, gesteht Janyga mit einem Schmunzeln auf seinem Lippen. „Aber das war bei meinen allerersten Spielen. Jetzt passiert mir so etwas nicht mehr.“

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