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Sportporträt: Der Friedberger Manuel Felber hat seine Gegner im Griff

Sportporträt

Der Friedberger Manuel Felber hat seine Gegner im Griff

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    In diesem Jahr lief es für den Judoka Manuel Felber sehr gut, das zeigen seine zahlreichen Medaillen.
    In diesem Jahr lief es für den Judoka Manuel Felber sehr gut, das zeigen seine zahlreichen Medaillen. Foto: Sabine Roth

    Es war ein schöner Moment für den Judoka Manuel Felber, als er im März bei den süddeutschen Einzelmeisterschaften in der Gewichtsklasse plus 66 Kilogramm und in der Altersklasse U15 den fünften Platz belegte. Die Saison 2020 lief für den 14-Jährigen wie am Schnürchen, bis sie durch Corona ausgebremst wurde. Alle Sportveranstaltungen im Kontaktsport Judo wurden Mitte März abgesagt.

    Begonnen hatte das Jahr für den Friedberger mit dem Sieg der Südbayerischen in Augsburg und der Bezirksmeisterschaften in Memmingen. Auch mit dem dritten Platz bei den anschließenden bayerischen Meisterschaften und dem Landesentscheid ist Felber sehr zufrieden, bis er dann bei den süddeutschen Meisterschaften in Heilbronn einen guten fünften Platz erkämpfte. In seiner Altersklasse ist dies die höchstmögliche Qualifikation, die er erreichen kann. Nun darf er auch den grünen Gürtel tragen.

    „Der anstehende Landesliga-Wettkampf ist Corona zum Opfer gefallen“, sagt Felber, der seit sieben Jahren bei den Sportfreunden Friedberg ist. Sein Trainer Christian Mayr ist sehr stolz auf seinen Schützling. Aber was zeichnet einen guten Judoka aus: Sind es der Mut, die Schnelligkeit und physische Stärke oder eher die Technik, Wendigkeit und Ernsthaftigkeit? „Manuel hat wohl von allem ein bisschen mehr als seine Gegner. Im Wettkampf dominierte er dieses Jahr seine Gegner zumeist mit seiner Spezialwurftechnik Harai-Goshi (Hüftfeger genannt) und im Bodenkampf mit seinem Haltegriff“, sagt Mayr.

    Manuel Felber trifft auf harte Konkurrenz

    Aber auch die Konkurrenz sei im Judo nicht aus Pappe. So konnte Felber den bayerischen Meister vom TSV Lengfeld zwar in Heilbronn bezwingen – dieser brachte mindestens zehn Kilogramm mehr Kampfgewicht auf die Waage – doch eine kleine Unachtsamkeit hätte genügt, um dazu zu führen, dass Felber ungespitzt in den Boden eingeschlagen und damit sein Höhenflug jäh beendet worden wäre.

    Begonnen hat der Friedberger Schüler, der in die achte Klasse der Konradin-Realschule geht, bereits im Alter von sieben Jahren mit dem Judo. Mit Fußball habe er nie richtig was anfangen können. „Ich war nie so der Mannschaftssportler. Deshalb wollte ich von Anfang an etwas anderes. Judo hat mir sofort gut gefallen“, sagt er. Doch wie kam er zum Judo? „Ich sah einen Aushang von den Sportfreunden Friedberg mit dem Angebot, vier Wochen Judo-Schnuppertraining zu machen. Schon nach dem ersten Training war ich begeistert von dieser Sportart“, sagt Felber und strahlt über das ganze Gesicht. Zweimal die Woche geht er seitdem ins Training, dazu kommen die Wettbewerbe im Frühjahr und im Herbst. Felber ist froh, dass er während der Corona-Pandemie draußen mit einem Workout-Training wieder beginnen durfte. Inzwischen geht es wieder in die Halle, aber dann nur mit Kraft- und Koordinationstraining. „Beim Judo geht es ohne Kontakt einfach nicht“, so Felber. Den Gelbgurt hat er im Mai 2015 gemacht. Seitdem darf er an Meisterschaften teilnehmen.

    Harte Wochen für den Friedberger Manuel Felber

    Es beginnt immer mit der Bezirksmeisterschaft, bei der man sich für die Südbayerische qualifiziert. Dort qualifiziert man sich dann für die Bayerische und dort wiederum für die Süddeutsche. „Das kann bis zur deutschen Meisterschaft gehen. Über das Kadertraining wird dafür dann ausgewählt“, erklärt Felber. Doch für ihn würde das Training in Friedberg dann nicht mehr ausreichen, dafür müsste er nach München zur Sportschule gehen. „Ich hatte Glück, dass ich in einer hohen Gewichtsklasse kämpfe und seit letzten September schon beim Erwachsenentraining mit dabei sein darf“, freut sich der Friedberger. „Deshalb schloss ich bei den Süddeutschen so gut ab. Das war das Höchste, was ich bisher erreicht habe in meiner Sportkarriere.“ Die Wochen vorher seien sehr hart für ihn gewesen. Doch bei allen Wettkämpfen heuer sei er von Anfang an gut durchgekommen. Und das mit einer vollen Wertung in jeweils einer Minute. „Das waren zwölf Kämpfe in Folge auf die drei Meisterschaften verteilt. Der 13. Kampf bei der Süddeutschen in Heilbronn wurde dann leider nichts. Trotzdem war es für mich eine schöne Serie“, freut sich der Judoka.

    Doch nicht nur der Judosport bestimmt sein Leben, auch die Musik spielt eine große Rolle. So spielt er mit seinem Eufonium in der Jugendkapelle Friedberg.

    Drei Fragen an Manuel Felber

    Wen würdest du gerne einmal kennenlernen oder treffen?

    „Leute, die in Deutschland oder international im Judo erfolgreich waren. Da gibt es keine bestimmte Person.“

    Mit welcher Sportart kannst du gar nichts anfangen?

    „Mit Fußball. Das ist echt nicht meins. Wenn, dann kommt nur FIFA auf der Playstation in Frage.“

    Womit kann man dich so richtig auf die Palme bringen?

    „Wenn man den Leuten im Training etwas fünfmal sagt und sie immer noch nicht darauf hören. Das mag ich gar nicht.“

    In der kommenden Saison, in seinem nun achten Jahr bei den Sportfreunden Friedberg, wird er in der U18 starten: eine große Herausforderung. Sein Ziel sei es, bei den deutschen Meisterschaften teilzunehmen. „Zur Vorbereitung wird er an den Kadermaßnahmen des Bezirks und des Bayerischen Judoverbandes teilnehmen. Ich glaube, mit Manuel werden wir noch einige Erfolge im Verein feiern dürfen“, sagt sein Trainer Mayr stolz.

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