Die freudige Nachricht kam von einer Mitspielerin via Handy: Ein Screenshot vom Facebook-Post der Friedberger Allgemeinen, auf dem zu sehen war, dass Sarah Gottwald die Abstimmung zum „Sportler des Monats“ überlegen gewonnen hatte. Und diese Nachricht löste bei der Siegerin natürlich eine riesen Freude aus.
„Ich saß gerade mit einer Freundin am Herkulesbrunnen in Augsburg und trank einen Cocktail – und dann haben wir gleich auf diesen Erfolg angestoßen“, erzählte sie. Nie hätte sie damit gerechnet, dass sie diese nicht repräsentative Abstimmung gewinnen könnte, so die derzeit verletzte Kissinger Handballerin weiter.
Im Internet hatten sich Sarah Gottwald und die Meringer Schützin Michaela Hirschberger ein intensives „Abstimmungsduell“ geliefert – die Fanlager der beiden Sportlerinnen pushten sich in ungeahnte Höhen. Am Ende standen für Sarah Gottwald 6485 Klicks zu Buche, für Michaela Hirschberger 5886 – der Friedberger Basketballer Stephan Hartl hatte gegen diese Frauenpower keine Chance.
Gespannt war Sarah Gottwald natürlich auch darauf, wie sie denn bei den Stimmen per Telefon und SMS abschneiden würde. „Denn das weiß man eben nicht, man sieht ja nur, was im Internet abgeht“, meinte die Sportlerin. Aber auch in diesen beiden Bereichen hatte die Kissingerin die Nase vorn. Für sie gingen 385 Anrufe ein, Michaela Hirschberger verzeichnete 55 Telefonstimmen, Stephan Hartl deren 27. Per SMS wurde 384-mal für Sarah Gottwald gevotet, auf Michaela Hirschberger entfielen 72, auf Stephan Hartl 18 Stimmen. Insgesamt wurden bei dieser Monatsabstimmung rekordverdächtige 13373 Stimmen abgegeben.
„Ich habe schon ein bisschen Reklame für mich gemacht, habe die Abstimmung gepostet, Mails an Freundinnen und Arbeitskolleginnen verschickt“, meinte Sarah Gottwald. Und natürlich halfen alle mit. Ihre Hauptunterstützer aber waren Bruder und Vater, vor allem der Bruder tat alles, um seine Schwester zu fördern. „Der wird für seine Mühen auch belohnt, den lade ich zum Essen ein“, so Sarah Gottwald, die ihren Triumph am Wochenende auch noch ein bisschen in Hamburg feierte. Sie begleitete nämlich eine Freundin, die in der Hansestadt den Marathon lief.
„Ich muss auch der Mannschaft was ausgeben, und der Sieg pusht mich natürlich auf dem Weg zum Comeback nach meiner Verletzung“, erklärte die Handballerin.