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Skisport: Todtenweiserin ist bei der WM mittendrin

Skisport

Todtenweiserin ist bei der WM mittendrin

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    Im schweizerischen St. Moritz bei der Ski-Weltmeisterschaft ist die Hölle los: Mittendrin ist Monika Schieferle aus Todtenweis.
    Im schweizerischen St. Moritz bei der Ski-Weltmeisterschaft ist die Hölle los: Mittendrin ist Monika Schieferle aus Todtenweis. Foto: Monika Schieferle

    Rasante Abfahrten, jubelnde Fans und verrückte Kostüme. Bei der Ski-Weltmeisterschaft im schweizerischen St. Moritz sind Besucher aus aller Welt zu Gast, um die besten Skifahrer des Planeten zu sehen. Mittendrin im Ski-Zirkus ist Monika Schieferle aus Todtenweis. Die 44-Jährige ist „Volunteer“, eine Art freiwillige Helferin, bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft, die am 6. Februar begann.

    Für Monika Schieferle bedeutet eine Ski-WM in erster Linie Arbeit. Ihr Aufgabengebiet im Kulm-Hotel in St. Moritz ist vielfältig: Bus-Shuttle organisieren, Informationen geben und den Gästen Auskunft geben. Kurz gesagt: Sie kümmert sich um die VIP-Gäste. Darunter etwa FIS-Präsident Gian Franco Kasper oder Alfons Hörmann, Präsident des deutschen olympischen Sportbundes. Die Gäste kommen aus allen Teilen der Welt, weshalb Englischkenntnisse für die 44-Jährige Pflicht sind: „Sonst bekommt man die Stelle erst gar nicht. Ich muss zugeben, dass die meisten Gäste bei uns aber Deutsch sprechen.“

    Auch außerhalb des Hotels ist Schieferle im Einsatz. Am Montag brachte sie mit ihren Kollegen die Fangzäune am Streckenrand an, die bei Stürzen den Skifahrern das Leben retten können. Auch bei der Eröffnungsfeier war sie dabei. Hinter den Kulissen führte sie die Athleten auf die Bühne. Für Schieferle ein sehr aufregendes Erlebnis, denn in erster Linie ist sie wie die meisten Gäste als Fan in St. Moritz. Denn bei all der Arbeit bleibt trotzdem Zeit, das Event zu genießen. Meist ist Monika Schieferle dann am Streckenrand zu finden und jubelt den Athleten zu. Oder sie mischt sich unter das Partyvolk. „Man lernt hier so viele verschiedene Menschen kennen. Das ist einfach großartig“, erzählt Schieferle. Das Sportliche kommt ebenfalls nicht zu kurz.

    Der Skisport hat die Todtenweiserin schon immer fasziniert. Als kleines Mädchen lernte sie das Skifahren auf den Hügeln im Wittelsbacher Land. „Das ging damals noch. Heute ist das kaum mehr möglich.“ Im Verein fuhr sie zwar nie, doch später machte die leidenschaftliche Fahrerin eine Ausbildung zur Skilehrerin: „Ich wollte nie professionell fahren. Mir ist es wichtig, jungen Menschen den Skisport näher zu bringen“, sagt die Todtenweiserin, die aber durchaus talentiert war. Bei einem internationalen Seilrennen trat sie vor über zehn Jahren sogar einst gegen Felix Neureuther an: „Bei solchen Rennen waren früher viele Talentsucher vor Ort. Für mich war das eher ein Spaß. Für eine Laufbahn hätte es nie gereicht“, erzählt Schieferle. Getroffen hat sie den deutschen Superstar in St. Moritz bislang noch nicht. Dafür viele andere Skifahrer, wie Österreichs Slalomstar Marcel Hirscher oder die deutsche Medaillenhoffnung Viktoria Rebensburg: „Wir haben uns kurz bei der Startnummernvergabe unterhalten. Sie ist echt lustig und total nett.“ Möglichst viele Skifahrer und Prominenten möchte Schieferle im Verlauf der WM noch treffen und möglichst ein Autogramm ergattern. Dafür stehen die Chancen ganz gut, denn die drei Bestplatzierten jeder Disziplin schauen bei ihr im Kulm-Hotel vorbei. Ihre Chance den Ski-Assen ganz nahe zu kommen.

    Für Monika Schieferle ist jede WM etwas Besonderes, dabei hätte sie St. Moritz beinahe verpasst: „Ich stand zunächst nur auf der Warteliste und war schon sehr enttäuscht.“ Im Oktober kam dann doch noch die Zusage. Die 44-Jährige ist bereits zum dritten Mal bei einer WM dabei. Angefangen hat es 2011 bei den Wettkämpfen in Garmisch-Partenkirchen: „Ich habe das Anforderungsprofil gesehen und sofort gedacht: Das passt, da bist du richtig“, erinnert sich die gelernte Büromanagerin. Neben Garmisch-Partenkirchen und St. Moritz war sie auch 2013 im österreichischen Schladming vor Ort. Nur bei den Wettkämpfen 2015 in Kanada setzte sie aus: „Das war mir einfach zu weit weg und zu viel.“ Zu viel wird es der Todtenweiserin manchmal auch in St. Moritz. „Hier ist immer etwas los. Zwischendrin brauche ich auch mal eine Auszeit.“ Die holt sie sich auf den Skipisten: „Morgens ist die Ruhe einfach herrlich und beim Skifahren kann man so schön die Berge genießen.“ Ein kurzer Moment der Entspannung, bevor Monika Schieferle wieder in den Skizirkus eintaucht.

    Am Sonntag endet mit der Abschlussfeier dann ihr Einsatz in St. Moritz. Die Todtenweiserin blickt schon voraus. Bei der Ski-Weltmeisterschaft 2019 im schwedischen Are will sie dann wieder als freiwillige Helferin dabei sein.

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