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Ringen: Wie der Vater, so der Sohn

Ringen

Wie der Vater, so der Sohn

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    René Winter (rechts, blaues Trikot), eifert seinem vor zwei Jahren verstorbenen Vater nach und ringt nun in der 2. Bundesliga.
    René Winter (rechts, blaues Trikot), eifert seinem vor zwei Jahren verstorbenen Vater nach und ringt nun in der 2. Bundesliga. Foto: M. Biallowons

    Gespannt starrt er auf das weiße Display. Wird es reichen? Haben sich die ganze Quälerei, die Verzichte und der Stress gelohnt? Dann blicken in roter Schrift die erhofften zwei Ziffern auf: 60 Kilo. Das Gewicht stimmt – fast. René Winter startet an diesem Samstag, 5. September, in seine erste Zweitligasaison beim SV Siegfried Hallbergmoos-Goldach.

    „Endlich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Das war mein größtes Ziel meiner Ringerkarriere“, freut sich der 26-Jährige. Und dafür hat der Friedberger lange warten und viel schuften müssen.

    Etliche Angebote aus der 2. Liga

    Seinen Heimatverein, den TSC Mering, verließ Winter 2012 und stand dann zwei Jahre für den Oberligaverein, der SpVgg Freising, auf der Matte. Nach einer letzten starken Saison mit 70 Prozent gewonnener Kämpfe erhielt der Athlet Anfragen von mehreren Vereinen aus der 2. Bundesliga. Am Ende entschied er sich für den Aufsteiger aus Hallbergmoos, der vor zwei Jahren seine Mannschaft aus der ersten Bundesliga zurückgezogen hatte und gleich zweimal in Folge aufgestiegen war. „In Hallbergmoos stimmt das Gesamtpaket: Perspektive, Einsatzzeit, Fans und vor allem das Team“, begründet Winter seinen Wechsel.

    Das Ziel des Friedbergers ist „die Hälfte aller Kämpfe zu gewinnen“. Dafür absolvierte er in den letzten sechs Wochen ein intensives Training: Viermal auf der Matte, zweimal individuell. Zusätzlich hatte Winter einen Ernährungsberater, mit dem er sein Gewicht von 67 auf 60 Kilo reduzierte. „Das war dieses Mal kontrollierter und gesünder als in den Vorjahren – einfach professioneller“. Dennoch fehlen dem ehemaligen Meringer noch drei Kilo, da er in der Gewichtsklasse bis 57 Kilo in beiden Stilarten – Freistil und Griechisch-Römisch – starten wird. „Das wird jetzt noch über den Wasserhaushalt gemacht“. Fast schon Routine für den erfolgreichen Ringer von der Paar.

    Gänsehaut beim Betrachten der Videos

    Bei der ganzen Anstrengung trieb René Winter ein besonderer Grund an, der ihn während dieser harten Zeit immer wieder motivierte: „Ich wollte es meinem Vater gleich tun. Er ist mein großes Vorbild. Er ist bestimmt stolz auf mich“. Horst Winter, der vor zwei Jahren im Alter von nur 53 Jahren an einem Krebsleiden verstarb, schnürte selbst etliche Jahre für den TSV Berchtesgaden und Freising die Ringerstiefel und avancierte mit seiner offensiven Ringweise in der 2. Liga zum Publikumsliebling. „Wenn ich die Videos anschaue und sehe, wie die Fans meinen Dad anfeuern, bekomme ich jedes Mal Gänsehaut“, erzählt René. Und so wird er am Samstag gegen den Titelaspiranten aus Anger in große Fußstapfen steigen und weiter auf den Spuren seines Vaters wandeln.

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