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Portugiesen fiebern mit ihrem Team

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Portugiesen fiebern mit ihrem Team

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    Uli Antunes
    Uli Antunes

    Für wen schlägt das Herz bei der Fußball-Weltmeisterschaft, wenn man Portugiese ist, aber seit vielen Jahren in Deutschland lebt? Keine Frage ist dies für Paulo Bicho und Uli Antunes: „Für Portugal natürlich!“

    Der Dribbelkünstler Bicho spielte viele Jahre für den SV Mering, abgefärbt hat das aber nicht. Auch nicht, dass er mit seinem letzten Match dem Team noch zum Aufstieg in die Bezirksoberliga verhalf. Das war 2011, nach neun Jahren Marktgemeinde war Schluss mit Fußball.

    In seiner Familie herrscht heute bei der Fußball-WM Zweiteilung – aber für Schwarz-Rot-Gold wird nicht gefühlt: „Meine Frau ist Kroatin, die fiebert natürlich für Kroatien. Und bei den Söhnen ist das geteilt.“ Fabio (7) und Maurice (15) interessieren sich natürlich für Fußball. Und Paulo Bicho genießt es, mit seiner Familie am Fernseher zu sitzen und gemütlich zuzusehen – oder sich zu erregen, je nach Szene.

    Der 43-Jährige wohnt in Haunstetten und hat selber mit Fußball nicht mehr viel am Hut: „Zurzeit trainiere ich die Kleinsten, die G-Jugend. Ich selber möchte mal AH spielen, bin aber beruflich viel unterwegs und muss auch für den Sport meiner Jungs viel fahren. Da bleibt kaum Zeit.“ Aber entgehen lassen will er sich die Spiele keinesfalls. Wobei es ihn trotzdem nicht zum Public Viewing zieht, für das es in Haunstetten durchaus Gelegenheiten gibt.

    Das Hin und Her um Cristiano Ronaldo erscheint Bicho als „Theater“; er ist sich sicher, dass der Stürmer spielt. Auch darin ist er sich mit Uli Antunes (ohne Absprache übrigens) einig. Ist Ronaldo dabei, werde es für Deutschland schon schwieriger. Wiewohl Bicho sagt: „Ich wäre schon mit einem Unentschieden zufrieden. Gegen Deutschland verliert Portugal sonst immer.“ Die Gruppe sei sowieso schon schwer genug.

    Dass Philipp Lahm als Sechser spielen soll, hält er übrigens nicht für zwingend: „Der sollte Außenverteidiger spielen.“ Und Jerome Boateng könne Ronaldo nur halten, wenn er einen guten Tag erwische. „Boateng ist entweder Weltklasse oder Kreisklasse, dazwischen gibt es bei ihm nichts.“

    Vom Tipp her neigt sein Alterskollege Uli Antunes auch zu einem Remis, hofft aber doch auf eine Überraschung zugunsten von Portugal. Bei ihm sind die familiären Umstände andere, seine Frau ist Deutsche, seine Kinder sind Mädchen, die sich für Fußball weniger interessieren. „Wir schauen auch Fußball getrennt: Ich gehe bei uns zum Portugiesen und meine Frau geht zum Nachbarn in die WM-Garage.“ Die weiteren Spiele will er sich auch dort ansehen: Der Königsbrunner hat einen Beamer installiert und das halbe Viertel eingeladen, sich bei ihm die WM anzusehen. Das ist natürlich ideal.

    Antunes ist fußballerisch gesehen viel herumgekommen: FCA, BC Aichach, Schwabmünchen, beim TSV Friedberg und beim SV Mering blieb der Mittelfeldspieler mit fünf Jahren am längsten. In Kissing war er zweimal, drei Jahre als Spieler und als Co-Trainer unter Sören Dreßler. Zwei Aufstiege feierte er mit Jugendmannschaften des FC Stätzling und betreut kommende Saison die A-Jugend des TSV Schwabmünchen. (asj)

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