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Ottmaring: Sportskanone Daniel Wrigley: Mit ruhiger Hand und heißem Herz

Ottmaring

Sportskanone Daniel Wrigley: Mit ruhiger Hand und heißem Herz

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    Daniel Wrigley von der SG Ottmaring mit zwei seiner „Markenzeichen“: Mit der Luftpistole und der gestrickten Mütze in den Farben des FC Augsburg, zu dessen begeisterten Fans der 32-Jährige zählt.
    Daniel Wrigley von der SG Ottmaring mit zwei seiner „Markenzeichen“: Mit der Luftpistole und der gestrickten Mütze in den Farben des FC Augsburg, zu dessen begeisterten Fans der 32-Jährige zählt. Foto: Peter Kleist

    Eines ist Daniel Wrigley, der 32 Jahre alte Pistolenschütze der SG Ottmaring, sicher nicht – ein verbissener Sportler, der nur Titel und Platzierungen im Sinn hat. Im Gegenteil. Trotz aller sportlichen Erfolge schätzt der Ottmaringer, der schon etliche Male Friedberger Stadtmeister wurde und auch in der Gauliga seit Jahren zu den besten Schützen überhaupt zählt, vor allem auch das Gemeinschaftsgefühl rund um den Schießbetrieb beim Ottmaringer Verein.

    „Es ist einfach toll, was sich bei uns neben dem Sportlichen im Schützenheim alles abspielt. Da ist an den Tagen, an denen offen ist, immer Betrieb und Jung und Alt passen hier gut zueinander“, erzählt der Ottmaringer, der als IT-Berater arbeitet und derzeit auch aus beruflichen Gründen nicht übermäßig oft zum Trainieren kommt. „Momentan schaffe ich es allenfalls einmal pro Woche“, so Wrigley.

    Wie Daniel Wrigley aus Ottmaring zum Schießsport kam

    Zum Schießsport kam Daniel Wrigley auf die „klassische“ Art und Weise – nämlich über einen Tag der offenen Tür. „Und zwar einen, der bei den Königlich Privilegierten Feuerrohrschützen in Friedberg stattfand. Da habe ich dann auch gar nicht mal so viel getroffen, bin aber trotzdem hängen geblieben“, erinnert sich der 32-Jährige. Die ersten Jahre blieb er beim Friedberger Verein, als dann aber die Familie nach Ottmaring zog und in seiner Firmgruppe einige Ottmaringer Kinder dabei waren, landete er immer öfter im Schützenheim der SG Ottmaring und wechselte schließlich zu diesem Verein.

    Drei Fragen an Daniel Wrigley

    Wen würden Sie gerne einmal kennenlernen oder treffen?

    Daniel Wrigley: „Da brauche ich einen Moment, aber ich denke, dass es auf Dirk Nowitzki hinauslaufen würde. Der hat nicht nur sportlich herausragende Leistungen abgeliefert, sondern auch über den Sport hinaus Botschaften transportiert. Vor dem habe ich großen Respekt.“

    Mit welcher Sportart können Sie gar nichts anfangen?

    Daniel Wrigley: „Curling ist für mich etwas, was ich mir nicht unbedingt anschauen muss.“

    Womit kann man Sie so richtig auf die Palme bringen?

    Daniel Wrigley: „Wenn Sachen ineffizient ablaufen, wenn es immer wieder um Wiederholungen geht, auch wenn schon so und so oft besprochen wurde, wie es geht. Das mache ich eher ungern.“

    Daniel Wrigley begann auch ganz „klassisch“ mit dem Luftgewehr, doch schon bald folgte der Wechsel zur Pistole – vor allem aus gesundheitlichen Gründen. „Ich hab’ Probleme mit dem Rücken, eine Skoliose, also eine Verkrümmung an der Wirbelsäule, und da hat eben mein Arzt geeint, es wäre besser, wenn man sich nicht noch mehr verbiegen müsste – und das muss man halt beim Gewehrschießen“, erzählt Wrigley. Und der Wechsel zur Pistole sollte sich auszahlen, denn damit erwies sich der Ottmaringer, der mit 14 Jahren auch in die Rundenwettkämpfe einstieg, als enorm treffsicher. Dabei unterscheiden sich die Disziplinen ja grundlegend. „Beim Gewehr hab’ ich zum Zielen ein Ringkorn, bei der Pistole Kimme und Korn, beim Gewehr einen Haltepunkt beim Abzug, bei der Pistole einen Haltebereich“, erklärt Wrigley. Der Abzug bei der Pistole müsse aber ein Gewicht von 500 Gramm aushalten, ehe sich der Schuss lösen darf – beim Gewehr sind es weniger.

    Der eklatanteste Unterschied aber sei die Atmung, betont der 32-Jährige. „Gerade beim Pistolenschießen ist die Atmung ein Riesenfaktor. Während des Zielvorgangs wird zweimal ein- und ausgeatmet, beim Gewehr nur einmal. Und wer das beherrscht, wer den Ablauf richtig in den Griff bekommt, der kann mit der Pistole schon einen großen Sprung nach vorne machen“, führt Wrigley aus. Man müsse sich auch richtig konzentrieren und fokussieren können, dann könne man auch manches konditionelle Defizit ausgleichen, erklärte er weiter.

    Ottmaring war oft Meister in der Gauliga

    Daniel Wrigley aus Ottmaring hat sich beim Schießen für die Pistole entschieden.
    Daniel Wrigley aus Ottmaring hat sich beim Schießen für die Pistole entschieden. Foto: Peter Kleist

    Wrigley kann es offensichtlich, nicht umsonst ist er oft in den Stadtmeisterlisten zu finden, taucht in der Gauliga-Statistik meist unter den Top Drei auf und er kann eine Bestleistung von 379 Ringen aufweisen. Ein sportliches Ziel würde er gerne noch erreichen: Den Sprung in die Bezirksliga. „Mit Ottmaring waren wir in den vergangenen Jahren oft Meister in der Gauliga, aber es ist einfach sehr schwer, nach oben zu kommen. Schließlich schafft das nur der ringbeste Meister der Gaue Friedberg, Aichach, Fürstenfeldbruck, Landsberg und Pöttmes-Neuburg“, erklärt der 32-Jährige.

    Neben dem Schießen ist der Sohn eines Engländers und einer Augsburgerin sportlich noch beim Bouldern aktiv. Gemeinsam mit Freundin Julia geht es deshalb des Öfteren in die „Bloc-Hütte“ nach Augsburg. Und Daniel Wrigley hat noch ein anderes Hobby – den Fußball, genauer den FC Augsburg. Er ist Mitglied des FCA-Fanclubs „Mützenbande“, deren Markenzeichen die gestrickten rot-grün-weißen Mützen sind. Gut die Hälfte der Mitglieder kommt von der SG Ottmaring, Katrin Schwibinger hatte 2014 die Idee, den Fan-Club zu gründen. „Wir hatten aber schon zu Zweitliga-Zeiten Dauerkarten beim FCA“, erzählt Wrigley. Bei den Heimspielen der Augsburger sei man immer vor Ort und einmal im Jahr steht auch eine „große“ Auswärtsfahrt an. Die fand heuer bereits statt und führte die Gruppe nach Berlin. „Wir waren von Freitag bis Sonntag in der Bundeshauptstadt unterwegs und es war echt eine tolle Sache. Wir wurden überall freundschaftlich aufgenommen, auch im Stadion von Union, der Alten Försterei, gab es keine Pfiffe gegen den Gast. Da können sich andere einiges abschneiden“, meint der Ottmaringer. Das Ergebnis – der FCA verlor ja 0:2 – war natürlich weniger berauschend.

    Daniel Wrigleys eigene fußballerischen Erfahrungen waren hingegen weniger von Erfolg gekrönt. „Ich hab’s in der Jugend mal probiert, aber das war nicht meins. Spätestens als es hieß, versuch’s mal mit dem falschen Fuß, war das Thema durch“, erzählt er mit einem Lächeln. So konzentriert sich Daniel Wrigley eben auf das Mitfiebern mit dem FCA – und auf das Schießen mit der Pistole.

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