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    Marco Küntzel (links) spielte in der 1. und 2. Fußballbundesliga, unter anderem für den FC Augsburg. Jetzt beginnt für ihn ein neues Leben, eines ohne Profifußball. Archivfoto: Schöllhorn
    Marco Küntzel (links) spielte in der 1. und 2. Fußballbundesliga, unter anderem für den FC Augsburg. Jetzt beginnt für ihn ein neues Leben, eines ohne Profifußball. Archivfoto: Schöllhorn

    Mit 34 Jahren ist der große Fußball, der für ihn immer seine Welt war, kein Thema mehr. Im letzten Heimspiel des FC Augsburg 2008 gegen Aachen erhielt er kurz vor Schluss einen Schlag auf den Knöchel. Die Ärzte stellten eine Knorpelabsplitterung fest. Die fünfte Zweitligapartie für den FCA war zugleich die letzte.

    Küntzel versuchte sich in diesem Jahr noch mal in der Bayernliga, in neun Einsätzen für die TSG Thannhausen kam er auf 632 Minuten und zwei Treffer: "Ich wusste nicht, was da auf mich zukommt. Was da für ein Tohuwabohu kommt", sagt er rückblickend.

    Nun meldete sich Konrad Höß, der große Macher vom FC Pipinsried und engagierte den Ex-Profi für seine Landesligatruppe: "Ich spiele gerne noch Fußball, zu gerne, um aufzuhören. Es ist ganz gut, dass ich noch ein bisschen spielen kann." Dass der Job des Spielertrainers mit Gefahren verbunden ist, das ist dem Offensivmann, der mit Ehefrau und den zwei Kindern in Augsburg lebt, durchaus bewusst: "Man müsste einen richtig guten Co-Trainer haben, der auf dem Platz alles sieht."

    Dieser Wunsch aber dürfte zumindest vorerst nicht in Erfüllung gehen. Und wo würde der sportliche Chef den Spieler Küntzel einsetzen, wenn morgen ein Test stattfinden würde? "Irgendwo im offensiven Bereich. Ich muss mir erst ein Bild von der Mannschaft machen. Ich muss erst schauen, wo Bedarf ist."

    Wäre ihm die schwere Verletzung beim FCA erspart geblieben, könnte er vielleicht noch einmal von der Liga eins träumen: "Man möchte so lange wie möglich in der 1. oder 2. Bundesliga spielen. Aber irgendwann ist halt Schluss. Das kann ich nicht ändern. Für mich beginnt jetzt ein neues Leben." Eines, in dem der Fußball nach wie vor im Mittelpunkt stehen soll: "Ich will versuchen, im Trainergeschäft Fuß zu fassen."

    Da kommt ihm die erste Station in doppelter Funktion als Chef und Kicker gerade recht. Sollte Marco Küntzel auf dieser Schiene langfristig keine Perspektive für sich sehen, müsste er sich gänzlich neu orientieren, "was für mich schwer wäre", wie er selber sagt: "Weil ich 20 Jahre lang nichts anderes gemacht habe als Fußball." Wo hat es ihm dabei am besten gefallen? Darauf gibt es keine konkrete Antwort: "Ich muss ganz ehrlich sagen: Wir sind ziemlich offene Menschen. Uns hat es überall gut gefallen." Der Mann, der in den neuen Bundesländern geboren wurde, ehe er bereits als fünfjähriger Steppke in seinem Heimatverein Empor Grabow mit dem Kicken begann, könnte viel erzählen aus seinem Leben als Fußballer - von tollen Momenten und traurigen Stunden. Gerade während einer WM träumen viele junge Fußballer davon, dass auch sie mal im ganz hellen Rampenlicht stehen dürfen.

    In die Sportschule mit 14

    Küntzel, der schon mit 14 Jahren in eine Sportschule gekommen ist, hat für diese kein Erfolgsrezept parat, das eine Karriere garantiert, er hat aber einige Ratschläge: "Man muss auf jeden Fall hart an sich arbeiten. Man muss Verzicht üben und braucht ein Quäntchen Glück, dass man im richtigen Moment von einem Scout entdeckt wird."

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