Norbert Lang setzte im vorletzten und wohl entscheidenden Kampf des Abends in der Gewichtsklasse bis 74 Kilo Freistil in der zweiten Runde zum Beinangriff an. Zu diesem Zeitpunkt stand es 17:13 für den TSC Mering. Mering musste mit einer Niederlage im letzten Kampf rechnen, da dort der ungeschlagene Ungar auf der Seite der Gäste stand. Anton Malz konterte schnell und brachte Lang in die Unterlage.
Kurzfristige Totenstille
Plötzlich wurde es totenstill in der Mehrzweckhalle. Zum ersten Mal an diesem Abend verschlug es den zahlreichen Fans die Sprache und man hörte nur noch das vor Anstrengung gezeichnete Atmen der beiden Ringer, die den entscheidenden Fight an diesem Abend bestreiten sollten. Doch Lang zeigte das, was für die Leistung der Meringer Ringer bezeichnend war. Stärke, Kampfgeist und einen absoluten Siegeswillen. Er befreite sich aus der gefährlichen Lage, gab zwar diese und die nächste Runde noch ab, doch siegte er im letzten Durchgang mit einem furiosen Schultersieg und stellte den Meringer Gesamtsieg sicher.
Den gesamten Abend über sahen die über 350 Zuschauer solche spannenden Kämpfe, die an Emotionen und ringerischer Klasse kaum zu überbieten waren. Schon in der ersten Begegnung im Fliegengewicht nahm Dominik Ringenberger das Heft in die Hand und brachte sein Team auf die Siegerstraße. Er siegte überlegen gegen August Oberhauser (Stand 4:0). Im Schwergewicht stand Markus Reichert dem über 20 Kilo schwereren Daniel Meier gegenüber. Wie schon vor zwei Jahren überraschte er den Aichacher direkt nach Anpfiff mit einem Kopfzug und brachte ihn in die Unterlage. Nur aufgrund des Gewichtsvorteils konnte sich Meier befreien. Er sicherte sich knapp die letzten drei Runden. Dennoch war es ein enorm wichtiger Rundengewinn von Reichert (Stand 4:3). Bis 60 Kilo kam es danach zu der heiß erwarteten Begegnung zwischen Merings Punktegarant René Winter und dem Ex- Bundesligaringer Muhlis Cengiz. Es war ein Kampf, der Werbung für den Ringsport machte. Der bärenstarke Winter war stets der aktivere Ringer, und erwischte den Aichacher sogar mit einem sehenswerten Überwurf. Dies schien den Kampfgeist des Türken gebrochen zu haben. Mit 14:4 Punkten siegte der TSCler nach fünf Runden. Der Jubel im Meringer Lager kannte keine Grenzen. Ein Kampf, der für die Mannschaftsmoral des TSC entscheidend war (Stand 7:5).
Bis 96 Kilo ging Juraj Dancak gegen Tunahan Cedimoglu auf die Matte. Man hatte hier einen sicheren "Vierer" für den Meringer Neuzugang eingerechnet. Doch er konnte nur einen eher enttäuschenden 3:1-Sieg erringen (Stand 10:6). Bis 66 Kilo musste sich Lukas Grundler im freien Stil nach drei Runden geschlagen geben. Sein Gegner wartete nur auf seine unvorbereiteten Beinangriffe, und nutzte dies immer zum Punktegwinn aus (Stand 10:9).
Zur Pause befanden sich beide Teams auf Augenhöhe. Doch schon bis 84 Kilo griechisch-römisch verschaffte Daniel Lang seinem Team wieder etwas Luft. Er musste gegen den Gästetrainer Oguz Özdemir ran. Doch Langs Kondition und körperlicher Überlegenheit musste sich der Aichacher nach vier Runden geschlagen geben (Stand 13:10).
Auch bis 66 Kilo griechisch-römisch bekamen die Zuschauer einen ringerischen Leckerbissen serviert. Aichachs Ex-Coach, René Stange, stand Rifat Cengiz gegenüber. Der Meringer Trainer zeigte wieder einmal, was technisches und überlegtes Ringen bedeutet. Er sicherte sich alle drei Runden und gab keinen einzigen Punkt ab (Stand 17:10).
Bis 84 Kilo standen sich die beiden Freistilspezialisten Milan Revicky und Sandor Kanyasi gegenüber. Der Gast zeigte, warum er zu den besten Ringern in dieser Liga gehört. Er siegte sicher (Stand 17:13).
Danach schulterte Norbert Lang wie eingangs erwähnt Aichachs Malz.
Im letzten Kampf des Abends hatte es Thomas Kennerknecht mit dem ungeschlagenen Balazs Fazekas zu tun, der wohl keinen Kampf in dieser Liga verlieren wird. Der Meringer Publikumsliebling zeigte eine starke Leistung und holte sich sogar noch eine Runde. Auch dieser Sieg konnte aber nichts mehr an der Niederlage des TSV Aichach ändern - und Mering feierte einen verdienten 22:16-Erfolg.