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Landesliga Südwest: Wie ein Absteiger

Landesliga Südwest

Wie ein Absteiger

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    Frank Lehrmann (links) und Mark Huckle versuchen, Ottobeurens Marc Michels zu bremsen. Michels machte später dann das 1:0 für die Allgäuer.
    Frank Lehrmann (links) und Mark Huckle versuchen, Ottobeurens Marc Michels zu bremsen. Michels machte später dann das 1:0 für die Allgäuer. Foto: Kleist

    Vor dem vorgezogenen Nachholspiel gegen den TSV Ottobeuren hatte man sich noch gefragt, wohin die Reise des TSV Friedberg gehen würde. Nach den 90 Minuten an einem trüben Samstagnachmittag blieb für die TSV-Verantwortlichen und Anhänger wohl nur eine bittere Erkenntnis: in dieser Verfassung wohl mit Sicherheit zurück in die Bezirksliga. Mit 0:2 verlor der TSV das Duell gegen einen direkten Mitkonkurrenten im Abstiegskampf – und vor allem die zweite Halbzeit wäre mit dem Begriff „absoluter Tiefpunkt“ treffend umschrieben.

    Es war ein Spiel, das insgesamt so trübe war wie das Wetter. Nach 45 ereignisarmen Minuten ging es mit einem 0:0 in die Pause – mit einem Ergebnis, das man angesichts der gezeigten Leistungen einerseits als absolut gerecht bezeichnen und andererseits auch als durchaus wahrscheinliches Endergebnis erwarten konnte. Beide Teams demonstrierten, warum sie in der Tabelle auf den Plätzen 17 und 15 zu finden waren. Kaum Spielfluss, keine zwingenden Aktionen vor den Toren, keine Torchancen. Ganze zwei Schüsse gaben die Friedberger in Richtung Tor ab: Dejan Mijailovic zielte drüber (11. Minute), Emi Miok vorbei (19.). Das war’s in Sachen Torgefahr bei den Platzherren – nur die Ottobeurer hatten ebenso wenig zu bieten. Niklas Bonk zielte einmal vorbei (26.), die Versuche von Matthias Schelle und Mario Glas als Chancen zu werten, wäre zu hoch gegriffen.

    „In der ersten Halbzeit war es für unsere Verhältnisse gar nicht so schlecht, doch was dann kam, war einfach viel zu wenig“, analysierte Trainer Reinhard Kindermann. Der wollte auch gar nicht mehr die alte Leier der Ausfälle anstimmen – der TSV musste ja ohne Jürgen Lichtenstern, Nino Kindermann, Nico Lehmann und Manuel Hornung auskommen. Nach der Pause reichten den Gästen zwei zielgerichtete Aktionen zum Sieg. In der 59. Minute ließ sich die TSV-Abwehr mit einem Pass auf Linksaußen düpieren, Marc Michels fasste sich aus 14 Metern ein Herz und traf mit einem strammen Linksschuss ins lange Eck zum 1:0 für den Gast. Fünf Minuten später reichte nach einem Ballverlust von Marcel Pietruska ein Pass in die Tiefe – und Robin Berger vollendete unhaltbar zum 0:2. Trainer Kindermann ärgerte sich, dass der Unparteiische Maximilian Alkofer (Regensburg) ihn nicht schon vorher hatte wechseln lassen. „Ich wollte Stefan Fischer bringen und gegen Wolfgang Dodel spielen lassen“, meinte der TSV-Coach. Dodel schied wenig später aus, als er sich ohne Gegnereinwirkung verletzte.

    Wer ein Aufbäumen der Friedberger erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Das Team, das in den Testspielen schöne Ansätze gezeigt hatte, brachte gar nichts mehr zuwege. Im Mittelfeld gab es keinen Lenker, der Sturm war nur ein laues Lüftchen und die Verunsicherung war greifbar. Das zeigte sich auch in der überflüssigen Gelb-Roten Karte für Marcel Pietruska (88.) – vielleicht die einzige wirklich umstrittene Entscheidung des ansonsten sehr guten Unparteiischen.

    „Wir haben kaum Alternativen und das, was wir nach der Pause gezeigt haben, das reicht nicht“, meinte TSV-Trainer Kindermann. So jedenfalls ist der TSV das, als was ihn viele vor der Saison eingestuft hatten: Absteiger Nummer eins.

    Friedberg Ignjatovic, Miok, Staudenmayer, Huckle, Pietruska, Lang, Hajdarevic, Mijailovic, Lehrmann, Bytyqi (ab 64. Fischer), Hermogenes (ab 46. Boser) – Tore 0:1 Michels (59.), 0:2 Berger (64.) – Zuschauer 120 – Gelb-Rot Pietruska (TSV Friedberg/88.)

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