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Handball: Ein Punkt gegen die Remis-Könige

Handball

Ein Punkt gegen die Remis-Könige

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    Johannes Luderschmid (links), der hier unsanft gebremst wird, hatte mit einem direkten Freiwurf in der Schlusssekunde die letzte Chance für die TSV-Handballer beim 23:23 gegen die Stuttgarter Kickers.
    Johannes Luderschmid (links), der hier unsanft gebremst wird, hatte mit einem direkten Freiwurf in der Schlusssekunde die letzte Chance für die TSV-Handballer beim 23:23 gegen die Stuttgarter Kickers. Foto: Foto: Peter Kleist

    Augsburg/Friedberg Einen grandiosen Handballabend erlebten knapp 1000 Zuschauer in der Augsburger Sporthalle. Beim 23:23 (12:10) des TSV Friedberg gegen die Stuttgarter Kickers herrschte Hochspannung bis in die letzte Minute. Die Württemberger entwickeln sich zu den Remis-Königen der 3. Liga: Das war bereits die fünfte Punkteteilung im neunten Saisonspiel.

    Vor einer tollen Kulisse entwickelte sich das erwartet umkämpfte Spiel. Beide Teams standen sicher in der Abwehr und konnten sich auf einen starken Keeper verlassen. Nach zehn Minuten stand es 4:4, Friedberg versuchte es gegen die offensiv ausgerichtete 3-2-1-Deckung der Stuttgarter mit genauen Kreisanspielen, die von Florian Antony zweimal sicher verwertet wurden.

    Die Zuschauer in der Augsburger Sporthalle erlebten zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die sich mit hohem Einsatz, großem Kampf und einer unglaublichen Dynamik duellierten. Dementsprechend gut war auch die Stimmung.

    Die 10:8-Führung nach 22 Minuten war der erste deutlichere Vorsprung für die Herzogstädter, aber die Gäste verkürzten wieder. Kein Team konnte sich absetzen, Kampf und Spieltempo blieben auf beiden Seiten sehr hoch. Bis zur Pause konnte sich der TSV eine knappe 12:10-Führung erarbeiten. Dank zweier gehaltener Siebenmeter von Willi Seiler und einer grandiosen Abwehrleistung sorgte der TSV für sehr viele zufriedene Gesichter unter den Zuschauern.

    Nach dem Seitenwechsel war Friedberg weiterhin in Front. Einmal hatten die Herzogstädter sogar die Chance, sich bis auf vier Treffer abzusetzen, doch die gute Kickers-Abwehr blockte einen Sprungwurf von Johannes Luderschmid ab und im Gegenzug fiel das 15:13. Die Partie blieb offen. Friedberg führte meist mit einem oder zwei Toren, doch die Kickers blieben dran und glichen nach 48 Minuten zum 18:18 aus.

    Nun folgten einige schwächere Minuten der Herzogstädter, man leistete sich einige Ballverluste und Stuttgart bekam langsam Oberwasser. In der 52. Minute übernahmen die Gäste mit dem 20:19 erstmals seit der Anfangsphase wieder die Führung. Jetzt war der Friedberger Angriff gefragt, doch zunächst traf wieder Stuttgart. Beim 19:21 sechs Minuten vor dem Ende reagierte Trainer Hartmut Mayerhoffer mit einer Auszeit und stellte Benjamin von Petersdorff ins TSV-Tor.

    Es sah alles nach einer Niederlage aus, als ein Stuttgarter allein auf das Friedberger Tor zulief und die große Chance zum 20:23 hatte. Doch von Petersdorff wehrte ab und hielt sein Team im Spiel.

    Die Halle kochte. Eine Zeitstrafe für die Kickers spielte dem TSV zusätzlich in die Karten. Das 23:23 exakt 60 Sekunden vor dem Abpfiff versprach eine dramatische letzte Minute. Die Gäste verwarfen bei angezeigtem Zeitspiel 17 Sekunden vor Schluss. Der Friedberger Gegenangriff endete mit einem großen Durcheinander: Mehrere Spieler beider Teams waren vor dem Gästetor zu Boden gegangen, die Schiedsrichter pfiffen Foul, hielten die Zeit aber nicht sofort an. Minutenlang herrschte große Konfusion – niemand wusste, wie viel Zeit Friedberg noch für seinen letzten Wurf hatte. Nach längerer Diskussion entschieden die Referees schließlich auf direkten Freiwurf: Johannes Luderschmid warf den Ball ganz knapp neben den linken Pfosten.

    Das 23:23 hinterlässt gemischte Gefühle bei den Herzogstädtern: Lange führte man, hätte am Ende beinahe verloren und wer weiß, was mit ein paar Sekunden mehr auf der Uhr mit dem letzten Versuch möglich gewesen wäre.

    Friedberg Seiler, v. Petersdorff; J. Luderschmid (4), Vilchez-Moreno (6/4), Segmüller, Ilic (5/1), Schupp, Link (3), Prause, Antony (4), Feuchtmann, Wagenpfeil (1).

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