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Handball: Dramatik bis zur letzten Sekunde

Handball

Dramatik bis zur letzten Sekunde

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    Beim Stande von 27:27 und elf Sekunden vor Schluss wechselte der TSV Friedberg seinen Torhüter gegen den Feldspieler Florian Antony (links). Pforzheim/Eutingen (gelb) aber verteidigte geschickt und hätte von „Max“ Segmüller fast noch den Ball erobert. Es blieb bei dem Remis.
    Beim Stande von 27:27 und elf Sekunden vor Schluss wechselte der TSV Friedberg seinen Torhüter gegen den Feldspieler Florian Antony (links). Pforzheim/Eutingen (gelb) aber verteidigte geschickt und hätte von „Max“ Segmüller fast noch den Ball erobert. Es blieb bei dem Remis. Foto: Foto: Anton Schlickenrieder

    Friedberg Mit einem 27:27 (11:13)-Remis startete Drittligist TSV Friedberg in die Wochen der Entscheidung. In der hoch dramatischen Partie gegen die SG Pforzheim/Eutingen hatten die Gastgeber bis zum Schluss ihre Siegchance, mussten sich aber schließlich in die Punkteteilung fügen.

    Die Partie begann offen. Beide Mannschaften spielten ihre Angriffe lange aus, nach sechs Minuten stand es erst 2:2. Diese Treffer hatte Johannes Luderschmid in seiner unnachahmlichen Art erzielt: Von links zog der Friedberger quer zur Mitte, sprang hoch und hämmerte den Ball ins Toreck. Doch nun kam der TSV zum ersten Mal in Überzahl. Statt dies auszunutzen, verloren die Gastgeber zweimal den Ball und kassierten so die Tore zum 2:4. Der Rückraum kam mit der nun offensiveren Deckungsformation von Pforzheim nicht so gut zurecht. Doch schnell kämpfte sich der TSV in die Partie zurück. Die Abwehrarbeit der Herzogstädter blieb auf hohem Niveau, die Gäste trafen selten ins Tor und mussten nach einigen hübschen Balleroberungen dem TSV den Ausgleich gestatten.

    Nun blieb die Partie offen. Luderschmid und Markus Walk als sicherer Verwandler der Gegenstoßchancen erzielten die Treffer aufseiten der Herzogstädter. Nach einer Viertelstunde lag der TSV mit 6:7 zurück. Die gute Abwehrleistung hatte den TSV nach einer kurzen Schwächephase im Spiel gehalten. Aber nach 20 Minuten nahm Trainer Hartmut Mayerhoffer eine Auszeit. Michael Luderschmid hatte zwei unglückliche Treffer kassiert, Friedberg lag mit 7:9 hinten. Weiter taten sich die Herzogstädter vorne schwer. Manuel Vilchez-Moreno verfehlte zweimal knapp das Gehäuse. Außer Gewaltwürfen von Luderschmid und einigen fehlgeschlagenen Kreisanspielen hatte das Angriffsspiel des TSV in dieser Phase nicht viele Varianten. Pforzheim verteidigte sehr geschickt. Weiterhin kämpfte der TSV mit seiner Offensivschwäche. Bis auf 7:11 wuchs der Rückstand an. Aber Friedberg konnte den Abstand bis zur Pause noch verkürzen: Die Handballer gaben alles, spielten variabler und kamen bis auf 11:13 heran.

    Bärenstark aus den Kabinen gekommen

    Nach dem Wechsel setzte sich der Aufwärtstrend fort. Friedberg kam bärenstark aus den Kabinen zurück und setzte sich nach vier Treffern in Folge auf 15:13 ab. Diesen Vorsprung hielten die Herzogstädter bis zum 17:15, doch nach 40 Minuten konnte Pforzheim zum 17:17 ausgleichen. Umstritten die nächste Szene: TSV-Kepper Seiler verließ seinen Kreis, um einen ganz langen Ball des gegnerischen Keepers abzufangen; der Pforzheimer Stürmer wiederum krümmte sich anschließend am Boden. Zusammenprall oder nicht: Der Friedberger Keeper sah die Rote Karte.

    Nun lief Markus Walk zu großer Form auf. Zunächst machte er zwei wichtige Treffer von Linksaußen, nachdem er sich im Zweikampf durchgesetzt hatte, schließlich holte er mit seiner dritten Offensivaktion noch einen Siebenmeter und eine Zeitstrafe heraus. Nach 51 Minuten lag Friedberg so mit 24:23 vorne.

    Das 24:24 versprach eine spannende Schlussphase. Friedberg ging wieder in Führung. Michael Luderschmid hielt ein paar Mal großartig gegen freie Würfe der Pforzheimer. Der TSV lag dreieinhalb Minuten vor dem Abpfiff mit 26:25 vorne.

    Doch Pforzheim konnte zum 27:27 ausgleichen und war dann 50 Sekunden vor dem Abpfiff in Ballbesitz. Nach einem schönen Pass landete das Spielgerät beim freien Linksaußen, doch seinen Heber konnte Luderschmid entschärfen. Der letzte Treffer blieb aber versagt, auch wenn Trainer Mayerhoffer elf Sekunden vor dem Abpfiff eine Auszeit nahm, den Keeper vom Feld nahm und durch Florian Antony ersetzte. Johannes Luderschmid, der an diesem Tag eine überragende Leistung gezeigt hatte, vergab mit einem direkten Freiwurf aus 13 Metern nach der Schlusssirene die letzte Möglichkeit. (gia/asj)

    TSV Friedberg M. Luderschmid; Seiler; J. Luderschmid (7); Segmüller (3); Wagenpfeil (3); Walk (4); Scheiber; Vilchez-Moreno (6/4); Link (1); Langner; Antony (3).

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